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1843 -  Die Falle der Sensenfrau

1843 - Die Falle der Sensenfrau

Titel: 1843 - Die Falle der Sensenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehen.«
    »Kann sein. Aber wer bist du?«
    »Keine Sorge, ich werde mich dir zeigen.«
    »Wann?«
    »Es dauert nicht mehr lange. Du musst nur das tun, was ich will. Dann ist alles in Ordnung. Ich habe Pläne für uns gemacht, und sie sind gut.«
    Natürlich waren sie nur für eine Person gut, das wusste Julian ganz genau. Aber er traute sich nicht, es auszusprechen, deshalb hielt er den Mund.
    »Man wird dich gleich holen, Julian, und dann werden wir uns sehen.« Er hörte auch ein Kichern, dann war die Stimme verstummt und kehrte auch nicht wieder.
    Julian wusste nicht, was er tun sollte. Er würde warten müssen. Aber auf wen? Und wollte er das? Wollte er tatsächlich auf sein Verderben warten? Das war die große Frage, auf die er eine Antwort geben musste. Er konnte sich dabei nicht auf eine fremde Hilfe verlassen, denn jetzt war er selbst gefordert.
    Er wollte sich nicht mit der anderen Seite anfreunden. Er glaubte, dass sie ihm nicht gut tun würde, und er dachte daran, aus dem Zimmer zu fliehen. Weglaufen, Hilfe holen oder Schutz suchen und sich dann verstecken.
    Der Plan war für ihn nicht schlecht, und er wollte ihn auch sofort in die Tat umsetzen. Zu Ignatius hatte er ebenso Vertrauen wie zu Suko und John. Sie hatten ihn ja auch nicht lange allein lassen wollen, doch er wollte nicht so lange warten, bis sie zu ihm kamen. Die Vorzeichen hatten sich verändert. Jetzt war er derjenige, der sein Schicksal in die Hand nehmen wollte.
    Er ging zur Tür.
    Zwei Sekunden später schrie er vor Enttäuschung leise auf. Da hatte er bemerkt, dass die Tür verschlossen war. Das Gefühl, völlig allein und verlassen zu sein, bemächtigte sich seiner. Seine Beine gaben nach, und er war froh, sich an der Türklinke abstützen zu können, sonst wäre er in die Knie gesunken.
    Die andere Seite hatte an alles gedacht. Es interessierte ihn auch nicht, wie sie es geschafft hatte, die Tür zu verschließen. Es war nun mal geschehen, und damit hatte es sich.
    Er trat einen Schritt zurück und atmete heftig. Ruhig konnte er nicht mehr stehen bleiben. Er merkte, dass er zitterte, und das hatte er nicht im Griff.
    Trotzdem. Er wollte nicht aufgeben. Plötzlich kam ihm in den Sinn, es noch mal zu versuchen.
    Er drückte die Klinke nach unten – und die Tür war offen!
    Beinahe hätte er einen Schrei ausgestoßen. Er fragte sich auch, ob er sich beim ersten Versuch nicht richtig verhalten hatte. Egal, was hier los war, er konnte durchatmen und das Zimmer verlassen.
    Nach diesem Gedanken riss er die Tür auf. Dann ließ er die Klinke los und wollten in den Flur gehen.
    Er tat es nicht.
    Er traute sich nicht mehr.
    Denn dicht vor ihm standen mit gefletschten Zähnen die beiden Bestien …
    ***
    Das war eine Überraschung, mit der er nun wirklich nicht gerechnet hatte. Julian schüttelte den Kopf und fühlte sich, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggerissen.
    All seine Hoffnungen musste er innerhalb einer Sekunde begraben, und ein Laut der Enttäuschung wehte über seine Lippen. Er konnte nicht mehr, es war vorbei. Er sackte auf der Stelle zusammen und wäre zu Boden gefallen, wenn er sich nicht im letzten Augenblick hart zusammengerissen hätte.
    So blieb er trotzdem stehen und starrte die beiden Tiere an, die ihm so bösartig vorkamen. Sie hatten ihn noch nicht attackiert. So nutzte er die Chance und ging zurück, was ihm nicht leicht fiel. Es kostete ihn schon eine gewisse Überwindung, sich zu bewegen. Er glitt zurück in das Zimmer und sah, dass ihm die beiden Bestien folgten. Sie stießen die Tür weiter auf, doch er hatte den Eindruck, als wäre sie gar nicht berührt worden.
    Sie kamen.
    Das Aufsetzen der Pfoten hätte er hören müssen, was nicht der Fall war. Diese Tiere bewegten sich lautlos voran, und Julian sah eigentlich nur die beiden aufgerissenen Mäuler. Alles andere interessierte ihn nicht.
    Waren sie gekommen, um ihn zu töten?
    Bei der ersten Begegnung hatte er es gedacht. Jetzt aber war er sich nicht mehr so sicher. Das hätten sie schon längst haben können. So aber trieben sie ihn zurück. Auch das würde bald ein Ende haben, wenn er irgendwo anstieß.
    Deshalb blieb er stehen.
    Er sagte nichts. Er spürte ein Kratzen im Hals, und so konnte er einfach nicht sprechen. Die andere Seite schob sich vor, und es war wieder nichts zu hören.
    Er schaute genauer hin.
    Ja, sie waren da, aber da gab es noch etwas, das ihm nicht gefiel. Er konnte sie nicht riechen. Normalerweise roch man Hunde oder ähnliche

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