1843 - Die Falle der Sensenfrau
bedroht.«
»Bitte?«
»Ja, bedroht.« Er hatte nicht so laut gesprochen, denn er wollte die Tiere nicht aufmerksam machen.
»Von wem?«
»Ähm …« Ignatius schaute nach unten. »Ich weiß es nicht genau. Hunde sind es wohl nicht, aber die Tiere sehen gefährlich aus. Seien Sie vorsichtig.«
»Verstehe.«
Die beiden Vierbeiner hatten zugehört. Es war daran zu sehen, dass sie ihre Ohren aufgestellt hielten. Sie taten noch nichts. Sie knurrten nur vor sich hin. Und das hörte sich nicht gut an. Zudem kamen sie Ignatius vor, als hätten sie das Interesse an ihm verloren, aber das glaubte er nicht. So einfach lief es hier nicht.
Es vergingen wenige Sekunden, da hörte er die Geräusche der Schritte. Luigi kam, und wie er ging, ließ auf eine gewisse Vorsicht schließen. Hoffentlich ging alles gut. Ignatius drückte sich selbst die Daumen. Noch immer flößte ihm der Anblick dieser beiden Tiere, die bestimmt keine Hunde waren, Angst ein.
»Signore, wo sind Sie?«
»Bei meiner Bank.«
»Alles klar.«
»Aber passen Sie auf, bitte.«
»Geht klar.«
Ignatius hoffte, dass Luigi Vorsicht walten lassen würde. Er war ein erfahrener Mann, hatte früher mal eine Kampfsportgruppe geleitet und arbeitete nun für die Weiße Macht. Der Dienst war immer darauf erpicht, geeignete Menschen auf seine Seite zu ziehen und sie für sich arbeiten zu lassen.
Er tauchte auf. Und er machte nicht den Eindruck, als würde er mit einer Gefahr rechnen. Ignatius wusste nicht, ob er ihn warnen sollte oder nicht. Die Situation war ungewöhnlich, und bevor er eine Entscheidung getroffen hatte, war Luigi da.
Er blieb stehen, als hätte man ihm gegen die Brust geschlagen. Er senkte den Blick, sah die beiden Hundemonster, und seine Hand zuckte in Richtung Pistole.
Das war der Augenblick, auf den die beiden Bestien nur gewartet hatten, denn aus dem Stand heraus griffen sie an …
***
Die beiden falschen Engel huschten aus der Flammenwand auf uns zu. Wir konnten sie nicht stoppen. Sie hatten sich auf der Ladefläche des vor uns fahrenden Sprinters versteckt. Jetzt stand der Wagen. Die Türen waren aufgeflogen, wir hatten das Feuer für einen Moment gesehen, und aus ihm hatte sich die feinstoffliche Gestalt gelöst, die mit einem Satz die Kühlerschnauze erreichte, sich dort zusammenduckte und darauf wartete, was wir tun würden.
Es waren die beiden Wesen, die aus Amandas Feuerwelt stammten. Einen ihrer Artgenossen hatten wir erledigt, aber die beiden anderen wollten es genau wissen.
Für mich stellten sie irgendwelche Zwitterwesen dar. Sie schwebten zwischen den Welten oder Existenzen. Mal stellten sie ein kompaktes Wesen dar, dann eines, das feinstofflich war.
Und jetzt?
Sie hockten auf der Kühlerhaube. Kleine Flammenzungen umgaben sie, aber es war kein Feuer, das Hitze abstrahlte. Ich kannte es, denn hier hatten wir es mit einem Höllenfeuer zu tun.
Suko warf mir einen knappen Blick zu. »Und?«
»Wir müssen raus.«
»Okay.«
Ich öffnete bereits die linke Tür. Ich wusste, wie ich diese fremden Engel bekämpfen konnte. Wenn sie etwas hassten, dann war es mein Kreuz, und bevor sie noch reagieren konnten und von der Kühlerhaube verschwanden, war ich bei ihnen.
Ich warf mich der Gestalt entgegen, die mir am nächsten hockte. Das Kreuz hielt ich in der Hand. Es war zwar profan, so zu handeln, aber auch erfolgreich.
In der nächsten Sekunde konnte ich zuschauen, wie das Feuer gelöscht wurde. Ich hörte einen dünnen Schrei der Verzweiflung, dann zerplatzte die Gestalt vor unseren Augen.
Auf der anderen Seite hatte Suko seine Dämonenpeitsche eingesetzt und schlug damit zu.
Ja, das war ein Treffer, obwohl es sich um einen feinstofflichen Körper handelte. Er wurde nicht zerrissen, er blieb stehen und veränderte sich.
Das Aussehen blieb, nur das Feinstoffliche verschwand. Aus ihm wurde ein kompakter Körper, der sich bei der Verwandlung noch aufblähte, was widerlich aussah.
Suko schlug noch mal zu.
Jetzt zuckte der Körper hoch, fiel wieder zurück und landete krachend auf der Motorhaube, von der er abrutschte und neben dem Vorderreifen liegen blieb.
»Das war’s«, sagte Suko.
»Ja, vorerst.«
Jemand schrie laut, dass es in unseren Ohren gellte. Es war der Fahrer des Sprinters, der angerannt kam und nachschauen wollte, was da hinter ihm passiert war. Er sah die offenen Türen seines Autos, und er sah uns.
»He, was war los?«
Diese Frage verstand ich noch halbwegs, denn Rest aber nicht, denn der Schwall an
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