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1843 - Zwischen zwei Herren

Titel: 1843 - Zwischen zwei Herren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stürzen uns zuerst auf das, was sichtbar ist. Ich lasse A-Caliform auswählen; schließlich kennt er sich darin besser aus als ich. Obwohl mir im Moment egal ist, was ich als erstes verspeise. Hauptsache, es zuckt nicht vor mir zurück ...
    Daher hoffe ich, daß es hier keine allzu frische und spezielle ZentrifaalNahrung gibt - ich erinnere mich hier noch ungern an ein nicht lange zurückliegendes Festbankett.
    Der Clanführer bricht schließlich etwas Dunkelbraunes, Astähnliches auseinander und reicht es mir; es ist außen ledrig, innen jedoch weich, ähnlich wie Watte. Nach einem ersten vorsichtigen Kosten schlinge ich wie ein Tier. Für eine Minute ist außer unserem Schmatzen nichts zu hören.
    „Galurt, das vertragen wir jetzt am besten, nachdem es hier keine Lebendnahrung gibt", erläutert A-Caliform danach - vermutlich bedauernd. „Es ist sehr gehaltvoll und vor allem magenfreundlich und wird uns schnell unsere Kräfte zurückbringen. Es ist zwar nicht Zentrifaal-Nahrung, aber für uns durchaus geeignet - und, wie ich sehe, sogar für Terraner."
    „Oh, in der Not verträgt man nahezu, alles", grinse ich. „Was ist es? Nein, ich glaube, ich will es nicht wissen."
    „Ein Wassertier", bekomme ich trotzdem eine Antwort. „Wirbellos mit einer schützenden Außenschale, ernährt sich von Kleinstlebewesen und Algen. Zum Ablaichen kommt es an Land, wo es in der Regel gefangen und nach einer speziellen Zubereitung eingelagert wird. Dann schmeckt es nämlich am besten. Sehr beliebt, nicht nur bei den Zentrifaal, und es kommt in großer Menge nahezu überall vor."
    Mich erinnert der Geschmack ein wenig an Krebs oder Garnele, und etwas Ähnliches wird dieses Wesen wohl sein. Viele Proteine, das bedeutet Kraftnahrung. Wir sind im Schlaraffenland!
    „Also auch bestens für unsere Gefährten geeignet", sage ich.
    Wir beginnen mit dem Aufladen. Ich lasse mich von A-Caliform beraten, der sozusagen unser Menue für die restlichen Tage, die wir in freiwilliger Gefangenschaft verbringen müssen, zusammenstellt. Ich möchte soviel wie nur möglich mitnehmen, da ich nicht weiß, ob wir einen zweiten Ausflug wagen können. Was jedoch sehr wahrscheinlich ist, denn ich bin mir nicht sicher, ob das Wasser so lange reichen wird. Wir müssen aber unbedingt viel zu essen mitnehmen ...
    „Es wird schon reichen", beruhigt Caliform meine Besorgnis.
    Er kennt Reginald Bull nicht. Es wird nicht leicht sein, ihn weiterhin zu einer Diät zwingen zu müssen.
    Wir laden auf, soviel die Plattform fassen kann.
    „Sag mal, Perry Rhodan", beginnt der Clanführer plötzlich ein Gespräch, „wie fühlst du dich eigentlich hier, so weit entfernt von den Deinen?"
    „Ich bin glücklicherweise nicht ganz allein", entgegne ich. „Mein bester Freund begleitet mich, das ist schon viel wert."
    „Aber du hast doch sicher einen Clan?"
    Familie, soll das heißen.
    Ein Zentrifaal-Clan besteht in der Regel aus 16 Mitgliedern, zehn männliche und sechs weibliche Personen, die gemeinsam den Nachwuchs aufziehen.
    „Ein Mann wie du müßte als Clanführer doch jede Menge Nachkommen haben!"
    Eine Besonderheit des zentrifaalischen Clans besteht darin, daß stets nur der Führer, der sich durch seine Intelligenz sowie seine körperliche Gesundheit und Kraft ausgezeichnet hat, Nachkommen zeugt.
    Ein leiser Stich. Solche Fragen habe ich nicht so gern. Da gibt es hin und wieder eine Frau, für die ich mich interessiere und die sich. für mich interessiert, aber damit endet es meistens auch schon.
    Ich kann mich nicht nur auf eine einzelne Bezugsperson konzentrieren, so gern ich das manchmal möchte. Selbst in den vergangenen Jahrzehnten, als wir Camelot aufbauten, ist das nicht anders gewesen.
    Es ist einfach immer zuwenig Zeit da ... obwohl das ein wenig lächerlich klingt, angesichts meiner Unsterblichkeit. Aber meine Lebensgefährtin wäre nicht unsterblich.
    „Ich habe einen Sohn, und irgendwo, unendlich weit entfernt, eine Frau und eine Tochter", gebe ich zögernd ACaliform Auskunft. „Auch meinen Sohn habe ich schon viele Jahre nicht mehr gesehen.
    Genaugenommen habe ich also keinen Clan beziehungsweise eine Familie."
    „Doch", widerspricht er mir. „Dein Volk. Du hast mir erzählt, daß du für dein Volk lebst und arbeitest.
    So sehr voneinander verschieden sind wir gar nicht, denn das Wohlergehen meines Clans liegt mir ebenso am Herzen; es geht mir über alles. Es wäre für mich unvorstellbar, länger von meinen Clan-Angehörigen getrennt zu sein

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