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1846 - Kreise

Titel: 1846 - Kreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachgewiesen wurden.
    Attaca Meganon nannte die Namen. Seine Aufzählung klang, als verlese er eine Totenliste. Bei allen diesen Welten handelte es sich um galaktische Ballungszentren mit Milliardenbevölkerung. Nicht eine spärlich besiedelte Farmwelt war dabei.
    „Gebe Gott, daß wir uns irren!" ächzte Homer. „Andernfalls ist dieser Tag einer der schwärzesten in der Geschichte der Milchstraße."
    Wortlos überreichte eine Physikerin Attaca eine Datenfolie. Um ihre Mundwinkel zuckte es verhalten.
    Gleich darauf saß sie wieder hinter ihren Kontrollen.
    Meganon warf nur einen flüchtigen Blick auf die Folie.
    „Acht", sagte er betroffen. „Und wir haben erst eine Teilregion der Milchstraße dem neuen Scan unterzogen. Ich hoffe nicht, daß noch mehr Planeten diese Verzerrungen aufweisen."
    „Zweiundfünfzig", sagte ich unumwunden voraus.
    Attaca Meganon schluckte krampfhaft. Entsetzt riß er die Augen auf; er wollte etwas sagen, brachte aber keinen Ton heraus. Auch Homer G. Adams und einige Männer und Frauen, die meine Bemerkung gehört hatten, starrten mich an wie ein zweiköpfiges Mondkalb.
    Doch keiner widersprach. Nicht einmal mein Extrasinn.
    „Zweiundfünfzig Brutwelten", wiederholte Meganon nach einer Weile. Wie er die Worte aussprach, klangen sie wie ein Fluch. „Was immer für das Massensterben verantwortlich war, es verschwand mit der Kaskadenphase von diesen Welten."
    Homer nickte stumm. Wir hatten uns gefragt, wohin das Phänomen wohlverschwunden sein mochte.
    Jetzt ahnten wir die Antwort nicht nur, wir waren uns plötzlich leider allzu sicher.
    Topsid~ Ferrol. Olymp.
    Weitere Namen folgten im Laufe der nächsten Stunden.
    Ich benötigte das Hologramm nicht, das die Wissenschaftler aufbauten, um den Überblick zu wahren.
    Mein fotografisches Gedächtnis verband mit jedem Namen die galaktischen Koordinaten. Alles bedeutende Planeten im Umkreis von rund zehntausend Lichtjahren um Sol. Nur einer stand etwas weiter entfernt.
    Anhand der neuen Vorgaben ermittelten die Wissenschaftler bis zum nächsten Tag insgesamt zwanzig Quellen hyperphysikalischer Verzerrungen.
    Es wäre unsinnig gewesen, mit der GILGAMESCH nun ziellos die Milchstraße zu durchfliegen, um mit dem Hyperraum-Resonator neue Quellen paranormaler Aktivitäten zu ermitteln. Wenn wirklich weitere Anomalien existierten, und davon gingen wir aus, würden sie wohl in wenigen Tagen ebenfalls stark genug sein, daß wir sie anmessen konnten.
    Ich setzte damit voraus, daß vor unseren Augen etwas heranwuchs, von dem wir keine Ahnung hatten, um was es sich handelte.
    Auf Topsid hielt inzwischen der ganz normale Wahnsinn Einzug. Nicht nur in Tracham-Geich schien man sich mit unverständlichen Problemen herumzuschlagen, auch aus anderen Regionen des Planeten empfingen wir Trividsendungen, in denen Echsen wie kleine Kinder wirre Figuren malten.
    Der Extrasinn warnte mich davor, doch mit der Space-Jet auf Topsid zu landen. Im Forum Raglund wird man uns den Schwarzen Peter zuschieben.
    Warum also mit dem Kopf durch die Wand gehen, wenn es zugleich einen Weg des geringeren Widerstands gab? Auf Olymp zu landen, konnte uns niemand verwehren.
    „Wir nehmen Kurs auf Boscyks Stern", befahl ich.
    Drei längerwährende Orientierungsaustritte sollten genügen, damit unsere Wissenschaftler während des Fluges weiteres Datenmaterial sammeln konnten.
     
    9.
     
    Das Leben in Trade City begann sich zu verändern. Die Hektik vergangener Zeit machte mancherorts einer ungewohnten Ruhe Platz. Oder erschien es ihr nur so, weil sie endlich die Kraft gefunden hatte, sich aus dem Alltagstrott zu lösen?
    Wenn Dindra Clandor die Augen mit der flachen Hand beschattete, konnte sie vor dem Licht der tief stehenden Sonne in der Ferne den Tower aufragen sehen. Dort oben, in einer der höchsten Etagen, hatte sie gewohnt - aber das alles erschien ihr wie die Erinnerung an eine längst vergangene Zeit.
    Der Tower war ein Käfig, die Menschen waren darin eingesperrt, lebendig begraben. Gerade noch rechtzeitig hatte sie den Absprung geschafft.
    Mit der Fußspitze zeichnete sie ein Rechteck in den Blütenstaub, den eine schwache Brise auf der Straße verweht hatte. Ein Rechteck mit senkrechten Gitterstäben. Doch ihr gefiel das Bild nicht, und sie verwischte es ebenso schnell wieder.
    Dindra suchte nach der Freiheit, nach einem Symbol für ihre Hoffnung. Seit Tagen spürte sie den unwiderstehlichen Drang, zu gestalten, mitzuarbeiten an einer verheißungsvollen Zukunft, an der sie

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