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1848 - Wir jagten die rote Hexe

1848 - Wir jagten die rote Hexe

Titel: 1848 - Wir jagten die rote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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    Die Tür blieb verschlossen. Ich erinnerte mich an mein Versprechen und ließ es bei Jane zweimal durchläuten. Danach war alles okay. Sie wusste jetzt Bescheid, dass wir in der Nähe waren.
    Was passierte? Nichts. Ich wartete. Das ärgerte mich zwar nicht, aber gern wartete ich auch nicht. Ich spürte das innere Feuer, das noch schwach brannte, und dann zuckte ich zusammen, als hätte man mir einen Schlag erteilt.
    Da war jemand.
    In der Nähe des Hauses und direkt vor dem Vorgarten stehend sah ich eine Frau, deren Haare rot waren. Sie bildeten einen farblichen Kontrast zur Kleidung der Person, die schwarz wie die Nacht war. Und diese Person war nicht zufällig vor dem Haus stehen geblieben. Das hatte schon einen Grund, den ich jetzt mit meinen eigenen Augen sah, denn sie ging auf das Haus zu. Dabei durchquerte sie mit gemächlichen Schritten den Vorgarten und tat so, als wäre sie hier zu Hause. Sie erreichte die Haustür und klingelte. Eine Weile tat sich nichts, sodass sie ein zweites Mal klingelte. Wenig später wurde die Tür aufgezogen.
    Für einen Moment sah ich Jane Collins. Sie ließ die Rothaarige ins Haus und schloss die Tür sofort hinter ihr.
    Ich blieb zunächst in meiner Deckung und nahm Kontakt mit Suko auf, der in der Nebenstraße wartete.
    »Ja, was ist, John?«
    Ich lachte leise, bevor ich sprach. »Jane Collins hat soeben Besuch bekommen. Und zwar von einer rothaarigen Frau.«
    Suko atmete scharf ein. »Moment mal, hat sie nicht davon gesprochen, dass es eine Rothaarige gewesen war, die sie hatte umbringen wollen?«
    »Genau das hat sie. Und jetzt ist die Lady in ihrem Haus.«
    »Dann solltest du nachschauen«, schlug Suko vor.
    »Nun ja, nicht sofort. Ich werde sie anrufen. Mal schauen, ob sie sich meldet.«
    »Ja, tu das.«
    Die Entwicklung war weiter gegangen, ich wusste noch nicht, wie ich reagieren würde, es kam darauf an, wie das Telefonat zwischen Jane und mir ablief.
    Als ihre Nummer bei mir im Display erschien, klopfte mein Herz schon etwas schneller …
    ***
    Die Detektivin sagte erst mal nichts. Sie runzelte die Stirn und fragte nach einer kurzen Zeitspanne: »Wohin sollen wir fahren?«
    »In ein Krematorium.«
    »Aha. Habe ich doch richtig gehört. Und dann?«
    »Alles der Reihe nach.« Kim lächelte. »Wir richten es ein. Du musst dir keine Sorgen machen, Schwester.«
    Jane schüttelte den Kopf. »Wieso Schwester?«
    »Ja, das sind wir. Weißt du doch. Du hast den Keim in dir. Das habe ich gespürt. Du bist eine von uns. Siehst du das nicht auch so?«
    Die Antwort schien für Kim wichtig zu sein. Sie starrte Jane an und wartete darauf, dass sie etwas sagte, aber die Detektivin überlegte noch. Sie wollte ihr nicht hundertprozentig zustimmen, sondern mehr auf einen Kompromiss hin arbeiten.
    Dazu kam es nicht, denn plötzlich meldete sich das Telefon, womit Jane nicht gerechnet hatte und deshalb leicht zusammenzuckte.
    »Was ist? Geh ran.«
    »Natürlich.« Jane lächelte. Sie wollte sich so locker benehmen wie möglich.
    Dass sich auf ihrer Stirn ein Schweißfilm gesammelt hatte, ärgerte sie schon. Daran konnte sie nichts ändern. Sie sah die Nummer des Anrufers nicht auf dem Display, meldete sich aber trotzdem, ohne dass sie ihren Namen sagte.
    »Ich bin es nur.«
    Fast hätte Jane den Namen des Anrufers ausgesprochen. Sie hielt sich allerdings zurück und sprach mit einer normalen Stimme weiter.
    »Was wünschen Sie?«
    »Aha, du kannst nicht reden?«
    »So ist es.«
    »Ich will dir nur sagen, dass ich das Haus unter Kontrolle habe. Geht es dir gut?«
    »Ja, Mister, das ist so. Ich kann Ihnen auch nichts versprechen. Im Moment bin ich voll mit Aufträgen, und ich weiß nicht, wann ich wieder Luft habe. In den folgenden Tagen auf keinen Fall. Es hat auch keinen Sinn, wenn Sie weiterhin anrufen, denn ich bin nicht mehr im Haus. Ich muss geschäftlich weg.«
    »Verstanden. Dann entschuldigen Sie die Störung.«
    »Macht nichts, Mister. Bye …« Jane legte den Hörer zur Seite und drehte sich um.
    Ihre Besucherin hatte sich nicht vom Fleck gerührt. Sie schaute Jane fragend an.
    »Es war ein neuer Klient.«
    »Und weiter?«
    »Ich habe abgelehnt. Dass ich als Detektivin arbeite, hast du nicht gewusst?«
    »Nicht so richtig.«
    »Dann weißt du es jetzt.« Jane lächelte. Sie hatte ihre Sicherheit wieder gefunden. »Du hast ja gehört, dass ich den Job ablehnte. Jetzt aber zu uns. Warum soll ich mit dir zu diesem Krematorium fahren?«
    »Weil wir dort erwartet

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