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1848 - Wir jagten die rote Hexe

1848 - Wir jagten die rote Hexe

Titel: 1848 - Wir jagten die rote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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pfiff eine bekannte Melodie vor sich hin. Noch zwei Gläser musste sie abtrocknen, dann hatte sie alles geschafft.
    Das vorletzte Glas war blank. Sie griff zum letzten und trocknete es auch so sorgfältig ab.
    Und dann hörte sie das Geräusch. In ihrem Rücken war es aufgeklungen, und dort befand sich auch die Tür. War jemand gekommen? Sie konnte kaum daran glauben, aber sie wollte wissen, ob die Tür nicht nur durch den Wind bewegt worden war.
    Das war sie nicht!
    Jemand hatte sie von außen her geöffnet, und jetzt stand dieser Jemand im Raum.
    Es war eine Frau. Aber eine, die Erica nicht kannte. Sie hatte die Person noch nie in ihrem Leben gesehen. Wild sah sie aus. Wahrscheinlich auch wegen der roten Haarflut, die bis auf die Schultern reichte. Man konnte sie als eine gekrauste Flut bezeichnen. Ein hübsches Gesicht hatte die Frau auch. Nur von ihrer Figur war nicht viel zu sehen. Die versteckte sie hinter einem dünnen schwarzen Mantel.
    Wie gesagt, Erica hatte die Frau noch nie zuvor gesehen, auch nicht als Gast, und jetzt musste sie einfach etwas fragen.
    »Wer sind Sie?«
    »Das tut nichts zur Sache.«
    Erica Hold blieb hart. »Doch, für mich ist das anders. Ich muss wissen, wer Sie sind.«
    »Ich heiße Kim.«
    »Aha.«
    »Und wer sind Sie?«
    »Mir gehört hier das Lokal.«
    »Okay, das ist nicht schlecht. Das liegt auch nett, und man kann wunderbar entspannen.«
    »Richtig. Nur muss ich Sie enttäuschen, Madam. Heute ist mein letzter Tag, ich breche hier ab.«
    »Schade.«
    »Es ist eben so.«
    »Aber diesen Tag nutzen Sie hier aus – oder?«
    »Ja, da bin ich noch da. Ich werde erst am Abend hier abschließen.«
    »Und dann?«
    »Keine Ahnung.« Erica Hold ärgerte sich ein wenig über die Fragerei. Was sollte das? Die Frau war fremd. Es ging sie nichts an, was sie nach der Berufszeit machte. Warum fragte sie? Außerdem war sie nicht durch den Eingang ins Lokal gekommen. Die Küche gehörte zu den Privaträumen. Wer hier etwas essen oder trinken wollte, der betrat das Haus von vorn.
    Warum stand die Fremde jetzt hier?
    Erica Hold schaute sie genauer an. Das rote Haar hatte sie gesehen. Jetzt konzentrierte sie sich auf das Gesicht mit der sehr blassen Haut. Ein paar Sommersprossen sah sie auch, aber am meisten faszinierten sie die grünen Augen.
    Ja, da stimmte alles.
    Die Augen waren tatsächlich grün. Grüne Pupillen, dazu die roten Haare, das passte. Das konnte durchaus eine Irin sein, die vor ihr stand und sie anstarrte.
    Erica musste sich erst fangen, bevor sie eine Frage stellen konnte. »Ähm, wollen Sie was?«
    »Kann sein.«
    »Und was wollen Sie?«
    »Ich hatte vor, mich hier mit jemandem zu treffen.«
    »Hier?«
    Die Rothaarige nickte.
    »Wer sollte das denn sein?«
    »Eine Freundin.«
    »Aha. Heißt sie zufällig Jane?«
    Die Besucherin zuckte leicht zusammen. »Nein, so heißt sie nicht. Aber wie kommen Sie auf diesen Namen?«
    Eine innere Stimme warnte Erica. Jetzt musst du achtgeben. Sag nicht zu viel.
    »Nur so.«
    Die Rothaarige lächelte falsch. »Das ist schon okay. Keine weiteren Fragen mehr.«
    »Doch, jetzt bin ich an der Reihe. Wen wollen Sie denn hier treffen? Wie heißt die Person? Möglich, dass ich Ihnen weiterhelfen kann. Bitte, Sie können mir den Namen ruhig sagen.«
    »Er lautet Larissa.«
    »Ach so.«
    »Kennen Sie sie?«
    »Nein, nein, den habe ich noch nie gehört. Und diese Larissa soll hier erscheinen?«
    »So ist es.«
    »Wie denn?«
    Die Rothaarige verengte die Augen. »Was meinen Sie damit? Jetzt stellen Sie komische Fragen.«
    »Nein, nicht für mich. Es gibt hier auch Menschen, die kommen mit Booten an. Die Nähe des Flusses lässt so etwas ja zu.«
    »Richtig. Und wann hat hier ein Boot zuletzt angelegt?«
    »Das ist schon länger her. Hier ist alles anders, wenn Sie verstehen. Wir kommen uns hier vergessen vor. Es gibt auch keinen regelmäßigen Schiffsverkehr mehr. Die Anlegestellen sind alle weiter westlich, wir werden hier schon lange übergangen.«
    »Aber manchmal passiert es doch – oder?«
    »Das stimmt.« Erica stellte wieder eine Frage. »Sollte Ihre Freundin denn mit dem Schiff kommen?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Und was wollen Sie dann hier?«
    »Das ist mein Problem. Es ist durchaus möglich, dass das nächste Schiff, das hier anlegt, etwas an Bord hat, das meine Freundin und mich interessiert. So haben wir uns für heute hier verabredet. Aber Larissa ist noch nicht da.«
    »Das sehe ich genauso.«
    »Gut.« Die Rothaarige drehte sich auf der

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