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185 - Die drei Gesichter des Todes

185 - Die drei Gesichter des Todes

Titel: 185 - Die drei Gesichter des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sind sehr schön«, sagte ich ehrlich.
    »Finden Sie mich attraktiv?«
    »Ja.«
    »Und begehrenswert?«
    »Auch das«, gab ich zu.
    »Warum fragen Sie mich dann nicht, ob ich mit Ihnen schlafen will?«
    Ich räusperte mich verlegen.
    »Ist Ihnen meine Direktheit unangenehm?«
    »Sagen wir, sie ist für mich ungewohnt, Isabel.«
    »Wir leben in einer Zeit, in der man die Dinge beim Namen nennen darf«, klärte mich Isabel auf. Sie zeigte auf eine Tür. »Das Schlafzimmer ist dort. Wir können uns zurückziehen. Niemand wird uns stören. Den Wein nehmen wir mit, wenn du möchtest.« Sie trat ganz nahe an mich heran. Ihre Brüste drückten gegen meinen Magen. Sie hauchte mir einen vielversprechenden Kuß auf die Lippen. »Du kannst alles von mir haben, Tony.«
    Das Schrillen der Türglocke riß uns auseinander.
    Zorn blitzte in Isabels Augen auf.
    »Ich bin gleich zurück«, sagte sie und verließ mich.
    Ich ging auf die Terrasse. Meine Nerven vibrierten. Ich mußte Isabels Hoffnungen begraben, je eher, desto besser. Es wäre nicht fair gewesen, mit ihren Gefühlen zu spielen.
    Sie hatte mir offen gesagt, was sie für mich empfand. Diese Ehrlichkeit mußte ich zurückgeben. Das hatte sie sich verdient. Ich hörte sie mit einem Mann sprechen, schnappte auf, daß er die Gasflaschen wechseln wolle.
    Isabel versuchte ihn abzuwimmeln, doch er war hartnäckig. Ich blickte indessen von der Terrasse in den tiefer liegenden Garten, in dem Orangen, Zitronen und Apfelsinen gediehen.
    Schräg unter mir klappte eine Tür.
    Ich stieg die Stufen hinunter. Große schwarze Ameisen nagten eine Hühnerkeule blank. Ich stieg darüber hinweg und wollte die klappernde Tür besser schließen.
    Neugierig, wie ich nun einmal bin, wollte ich aber zuerst einen Blick in den dahinterliegenden Raum werfen, deshalb drückte ich die Klinke nach unten und zog die Metalltür auf.
    Im nächsten Moment traf mich der Schock mit der Wucht eines Keulenschlags, denn ich hatte zwei Leichen gefunden!
    ***
    Mr. Silver fand einen Weg aus dem Luftschacht. Er führte nach unten und endete in einem finsteren U-Bahn-Tunnel, der nicht befahren wurde.
    Hatte sich Mago mit seiner Gefangenen in diese lichtlose Unterwelt zurückgezogen? Der Ex-Dämon aktivierte die magische Kraft seiner perlmuttfarbenen Augen.
    Er brachte sie zum Glühen. Dadurch konnte er Details in seiner näheren Umgebung wahrnehmen. Ratten ergriffen fiepend die Flucht. Der Hüne lief durch den Tunnel und erreichte eine feuchte Backsteinmauer.
    Hier ging es nicht weiter.
    Mr. Silver machte kehrt. Über einen rostigen Metallsteg erreichte er ein Schlupfloch. Dahinter befand sich eine an die Wand befestigte Leiter.
    Rasch turnte der Ex-Dämon die Sprossen hinunter. Danach befànd er sich in einem Tunnel, der zum großen Londoner U-Bahn-Netz gehörte.
    Ein fernes Grollen machte den Hünen auf das Herannahen eines Zuges aufmerksam. Noch bevor die Bahn, die mit hoher Geschwindigkeit durch die Röhre raste, zu sehen war, spürte der Ex-Dämon das Luftkissen, das der Zug vor sich herschob.
    Mr. Silver eilte durch den Tunnel. Die Wände wölbten sich so nahe bei den Schienen, daß es unmöglich war, den Zug vorbeizulassen.
    Der Ex-Dämon rannte, so schnell er konnte, aber die Bahn war schneller. Bald würde sie ihn eingeholt haben…
    ***
    Ich erwartete Isabel im Schlafzimmer. Meine Nervenstränge vibrierten. Das schöne Mädchen lächelte mich an. »Nun wird uns niemand mehr stören.« Sie griff nach ihrem Glas und nahm einen Schluck vom rubinroten Wein.
    Dies ist nicht dein Haus, dachte ich.
    Wer hat diese beiden Menschen ermordet? Warst du das? Was für ein Spiel spielst du?
    Sie schien meine innere Anspannung zu bemerken. »Ist irgend etwas nicht in Ordnung, Tony?« fragte sie.
    Wie harmlos sie tun konnte.
    »Isabel ist nicht dein richtiger Name, nicht wahr?« sagte ich.
    Sie hob überrascht eine Augenbraue. »Stimmt«, gab sie dann unumwunden zu.
    »Wie heißt du wirklich?« wollte ich wissen.
    »Xematha.«, »Woher kommst du?«
    »Nicht von dieser Welt.« Wieder einmal verblüffte sie mich mit ihrer entwaffnenden Aufrichtigkeit. »Ich arbeite nicht für Horace Vargas.«
    »Irgendwie habe ich das geahnt«, erwiderte ich.
    »Die schwarze Macht hat mich auf dich angesetzt. Ich sollte dich töten, und ich habe das auch mit Hilfe von Juan Avilas versucht. Er stand unter meinem Einfluß, als er dich mit dem Kissen ersticken wollte. Als man dich aus dem Gefängnis schaffte, schaltete ich Vargas’ Männer aus

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