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185 - Die drei Gesichter des Todes

185 - Die drei Gesichter des Todes

Titel: 185 - Die drei Gesichter des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hatte sie dort aufgehängt, um ihn anzulocken, dessen war er sich sicher. Der Schwarzmagier arbeitete mit den gemeinsten Tricks.
    Chrysa war sein Köder - sein Wurm am Angel- beziehungsweise Kranhaken. Und Lance solte anbeißen. Aber so leicht wollte er es dem Schwarzmagier diesmal nicht machen.
    Mago kämpfte niemals fair, und Lance Selby wollte den Jäger der abtrünnigen Hexen auf eine ähnliche Weise schlagen. Fairneß war bei Mago fehl am Platz.
    Nur wer trickreicher war, konnte den Schwarzmagier aufs Kreuz legen.
    Der Parapsychologe nützte jede Deckung, blieb immer wieder stehen, lauschte und hielt nach Mago, der irgendwo auf der Lauer lag, Ausschau.
    Lance erreichte einen Kastenwagen, dessen Schnauze tief eingedrückt war. Ein Baum hatte der rasanten Fahrt ein jähes Ende gesetzt.
    Wenn der Parapsychologe schräg nach oben blickte, sah er Chrysa. Er befand sich schon fast unter ihr, aber um sie von dort oben herunterholen zu können, hätte er zum Kranführerhaus hinaufklettern müssen, und darauf wartete Mago mit Sicherheit.
    Wenn man Mago zum Feind hatte, durfte man sich keine Blöße geben, deshalb war es vernünftiger, Chrysa noch kurze Zeit dort oben zu lassen und den Schwarzmagier ausfindig zu machen.
    Lance bewegte sich vorsichtig und umsichtig.
    Sein wachsamer Blick tastete die Schrottberge ringsherum ab und drang auch in die Täler ein, soweit dies möglich war. Diese Stille war trügerisch.
    Lance tauchte in den Schatten zwischen zwei Wracktürmen ein und verhielt sich vollkommen ruhig. Nicht so Mago. Der trat plötzlich selbstsicher vor und rief den Parapsychologen.
    Da der Schwarzmagier in Lances Richtung schaute, war es müßig, das Versteckspiel fortzusetzen. Vorsichtig, mit angespannten Nervensträngen, kam auch der Parapsychologe zum Vorschein.
    Mago verzog sein granitgraues Gesicht zu einem hämischen Grinsen. »Da bist du ja endlich. Warum verkriechst du dich? Hat dich der Mut verlassen?« Lance Selby bebte vor Wut.
    »Wie lange willst du deine Freundin noch dort oben hängen lassen?« fragte der Schwarzmagier stichelnd. »Willst du sie nicht endlich herunterholen?« Lance Selby kniff mißtrauisch die Augen zusammen. »Und was tust du dann?«
    Mago lachte. »Ich hindere dich daran. Wenn du Chrysa helfen willst, mußt du besser sein, aber das bist du nicht. Keiner von euch Kretins ist das. Abtrünnige Hexen sind feige Kreaturen. Sie haben nicht die Courage, zur Hölle zu stehen, deshalb schlagen sie sich auf die Gegenseite, doch ich sorge dafür, daß ihr nicht zu viele werdet.«
    Seine letzten Worte galten Oda.
    »Du wolltest doch mit mir um Chrysa kämpfen«, lispelte der Schwarzmagier mit ausgebreiteten Armen. »Ich hin hier. Worauf wartest du? Fang an!«
    »Warum kehrst du nicht in die Hölle zurück und läßt uns in Ruhe?«
    »Sieht so dein Kampf aus? In deinem Haus hast du ganz anders gesprochen. Dort fühltest du dich sicher, nicht wahr? Aber jetzt, wo du zeigen kannst, was in dir steckt, kneifst du.«
    Lance ließ seinen Blick schweifen.
    »Hoffst du auf Hilfe?« höhnte Mago. »Hier kriegst du keine, hier sind nur wir beide - und Chrysa dort oben.« Er winkte den Parapsychologen zu sich, forderte ihn auf, anzugreifen, doch die Zeit war noch nicht reif dafür, deshalb ließ sich Lance Selby auch mit Beleidigungen nicht provozieren. »Du willst nicht?« rief Mago enttäuscht. »Nun gut, dann werde ich dich zwingen!«
    Er hob die Hand und zeigte auf Chrysa.
    Die weiße Hexe kreischte auf, die Kette, die um ihren Körper geschlungen war, begann zu glühen.
    »Nein!« brüllte Lance Selby. »Laß das, Mago!«
    Doch die magische Glut breitete sich aus, hüllte Chrysa innerhalb von Sekundenbruchteilen ein, bis sie in ein weißes Strahlen überging. Und als dieses Strahlen verschwand, war Chrysa nicht mehr zu sehen.
    Die weiße Hexe war verglüht !
    ***
    Lance Selby war zutiefst erschüttert. Sie hatten zu lange gewartet. Er hatte nicht geglaubt, daß Mago so schnell handeln würde.
    Jetzt tauchte hinter dem Schwarzmagier Nebel auf, der sich rasch zu einer hellgrauen Dampfgestalt verdichtete. Boram!
    Zu spät!
    Lance war nicht allein hierher gekommen. Er hatte Mr. Silver, Boram und Roxane mitgebracht. Gemeinsam wollten sie den Schwarzmagier überlisten und vernichten.
    Erst nachdem Boram hinter Mago sichtbar geworden war, wollten sie losschlagen, und nun war es zu dieser grauenvollen Katastrophe gekommen.
    Zuviel Vorsicht war für Chrysa tödlich gewesen!
    »Du verdammtes Höllenaas!«

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