Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
185 - Die drei Gesichter des Todes

185 - Die drei Gesichter des Todes

Titel: 185 - Die drei Gesichter des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
hier auf ihn wartete, deshalb ging sie nicht hinaus, obwohl sie das Gefühl hatte, die Decke würde ihr jeden Moment auf den Kopf fallen.
    Dieses halbnackte Mädchen war ein Schock für sie gewesen. Was wäre geschehen, wenn sie nicht schnell genug hier eingetroffen wäre?
    Hätte die Schwarzblütlerin Tony dazu gebracht, mit ihr zu schlafen? Vicky fragte sich, wie sie darauf reagiert hätte. Sie liebte Tony, und sie wußte, daß sie sich auf ihn unter normalen Umständen verlassen konnte.
    Aber genau das war das Problem.
    Höllenwesen konnten alles auf den Kopf stellen und den normalen Umständen die Basis rauben.
    Nie möchte ich erleben, daß du mir einmal so weh tust, Tony, dachte Vicky und lehnte den Kopf an die große Panoramaglastür.
    ***
    Unter dem Kran stand Mago. John Fairchild konnte den Schwarzmagier nicht sehen. Er versuchte sich die einzelnen Funktionen der Knöpfe und Hebel in Erinnerung zu rufen. Einige waren beschriftet. Der Hobby-Fotograf konzentrierte sich auf das, was er vorhatte. Natürlich durfte das Mädchen dabei nicht zu Schaden kommen.
    Er ließ den Haken am Kranarm ein Stück vorlaufen. »Okay«, sagte er zu sich selbst. »Und jetzt nach unten.«
    Das Mädchen rief ihm etwas zu. Er konnte sie nicht verstehen. Chrysa wollte ihn vor Mago warnen, der zu ihm unterwegs war. Mit raschen Bewegungen, wie eine dürre Spinne, kletterte der Schwarzmagier die Sprossen hinauf.
    Fairchild suchte den richtigen Hebel, als er ihn gefunden zu haben glaubte, griff er danach. Jetzt schrie das Mädchen. Was mochte es auf einmal haben?
    John Fairchild drückte den Hebel nach vorn, und Chrysa bewegte sich langsam nach unten. Plötzlich gewahrte er eine Bewegung hinter sich.
    Er ließ den Hebel los, wodurch Chrysas Abwärtsbewegung gestoppt wurde, und drehte sich auf dem Hocker um. Der hagere Mann im braunen Lederwams machte ihm keine Angst.
    »Wer sind Sie denn? Etwa der Kranführer? Wie kommt dieses Mädchen an den Haken?«
    »Ich habe sie drangehängt«, antwortete Mago. »Und sie bleibt dort auch hängen!«
    »Sie sind wohl nicht bei Trost!« schrie ihn Fairchild an. »Welcher Irrenanstalt sind Sie entsprungen, he?« Er wollte Chrysa weiter runterlassen, griff wieder nach dem Hebel, der sich im selben Augenblick in eine Schlange verwandelte und schmerzhaft zubiß.
    Fairchild schrie erschrocken auf und riß die Hand zurück.
    »Das glaub’ ich einfach nicht!« stöhnte er.
    »Du kannst es ruhig glauben«, sagte Mago. »Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen sich deine Schulweisheit nichts träumen läßt.«
    John Fairchild starrte auf seine Hand. Sie wurde schwarz, die Haut brach auf.
    Das hatte das Gift der Schlange bewirkt!
    Jetzt begriff John Fairchild, daß er es mit dem Vertreter einer außergewöhnlichen Macht zu tun hatte.
    »Bitte!« flehte er schlotternd. »Mach es rückgängig.«
    Mago grinste. »Das kann ich nicht.«
    »O Gott, es muß ein Gegenmittel geben!«
    Der Schwarzmagier kümmerte sich nicht weiter um den Mann. Als Mago die Leitersprossen hinunterkletterte, schrie ihm Fairchild verzweifelt nach: »Bleib hier! Hilf mir!«
    »Du hast dich in meine Angelegenheiten gemischt. Trage nun die Konsequenzen!« erwiderte der Jäger der abtrünnigen Hexen rauh.
    John Fairchild stieg ebenfalls auf die Leiter, während die Auflösung an seinem Arm immer weiter nach oben wanderte.
    »Bitte, laß mich nicht so sterben!« schluchzte der unglückliche Mann.
    Er konnte die skelettierte Hand nicht mehr gebrauchen. Bald war der Knochen bis zur Schulter hinauf blank. Mago verschwand zwischen den Wracks.
    »Hilfe!« brüllte John Fairchild. »Ich brauche Hilfe! Hört mich denn keiner?«
    Er fiel aus einer Höhe von zwei Metern von der Leiter, landete auf dem Rücken.
    An Chrysa, der er helfen wollte, dachte er in seiner heillosen Panik nicht mehr. Wenn es ihm gelang, den Schrottplatz zu verlassen und die Straße zu erreichen, die in einer Entfernung von 200 Metern daran vorbeiführte, würde er einen Wagen anhalten und sich ins nächste Krankenhaus bringen lassen.
    Dort konte man ihm bestimmt helfen.
    Er würde nur deñ einen Arm verlieren, aber am Leben bleiben, und das war das wichtigste. Ächzend quälte er sich auf die Beine und taumelte zum Zaun zurück.
    Auf der Straße fuhr ein schwerer Truck. Fairchild schrie sich die Seele aus dem Leib, um sich bemerkbar zu machen. Es nützte nichts.
    Der Truckfahrer nahm keine Notiz von ihm.
    Noch nie hatte sich Fairchild so angestrengt. Es ging fast über

Weitere Kostenlose Bücher