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185 - Die drei Gesichter des Todes

185 - Die drei Gesichter des Todes

Titel: 185 - Die drei Gesichter des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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brüllte Lance Selby, blind vor Wut. Er stürmte los, und gleichzeitig griffen auch die anderen an, denen Chrysas Schicksal ebenso an die Nieren gegangen war und die Mago mit der ganzen Härte, zu der sie fähig waren, dafür bestrafen wollten.
    Boram stürzte sich auf den Schwarzmagier, und Roxane und Mr. Silver kamen aus ihren Verstecken. Als der Nessel-Vampir den Jäger der abtrünnigen Hexen berührte, kreiselte dieser überrascht herum.
    Dieser erste Kontakt hatte ihm schmerzhaft Energie entzogen. Zu einem weiteren wollte es Mago nicht kommen lassen. Mr. Silvers Hände wurden zu scharfen Silberbeilen, und aus Roxanes Fingerspitzen knisterten weiße Blitze, die den Schwarzmagier treffen sollten, doch Mago schuf ein Hindernis, das sie aufhielt.
    In Lance Selbys Händen entstanden Feuerkugeln, die er haßerfüllt nach dem Schwarzmagier schleuderte. Mago wich ihnen aus und verschwand zwischen den Wracks.
    »Ihm nach!« schrie Lance aufgebracht. »Er darf nicht entkommen! Er muß für das büßen, was er Chrysa angetan hat!«
    Der Meinung waren auch die anderen. Boram überkletterte den Schrottberg völlig lautlos. Da er nur aus Nesseldampf bestand, konnte er sich vom Wind hochtragen lassen.
    Roxane, Mr. Silver und Lance Selby versuchten den Schwarzmagier aufzustöbern und dem Nessel-Vampir in die Arme zu treiben.
    »Er muß sterben!« brüllte der Parapsychologe. »Der verfluchte Hund muß sterben!«
    Mago zog sich hastig zurück. Der hagere Schwarzblütler war ungemein schnell. Als er auf der anderen Seite des Schrottgebirges herauskam, erblickte ihn Boram und stieß sich sogleich vom Dach eines schwarzen Buick ab.
    Mit ausgebreiteten. Armen flog er auf den Schwarzmagier zu, doch dieser sah ihn kommen, korrigierte seine Laufrichtung und ließ wenige Meter vor sich einen roten Feuerkegel entstehen.
    Wenn er erst einmal in diesem war, konnten ihm die Feinde nichts mehr anhaben, und er hatte gute Aussichten, ihn zu erreichen, denn Boram mußte das Feuer fürchten.
    Hitze hätte ihn verdampfen lassen.
    Mago sprang in den Kegel. Der Nessel-Vampir sah sich außerstande, ihm zu folgen. Als Roxane und Mr. Silver erschienen, sagte er ihnen, wo sich der Schwarzmagier befand, aber da war der Feuerkegel bereits in Auflösung begriffen.
    Mr. Silver versuchte mit Dämonenworten zu verhindern, daß sich Mago aus dem Staub machte, doch ehe das letzte Wort der wirksamen Formel über seine Lippen kam, war der Feuerkegel verschwunden - und mit ihm Mago.
    Wütend, enttäuscht und niedergeschlagen standen sie da. Aus dem Sieg, den sie gemeinsam über Mago erringen wollten, war eine schmerzliche Niederlage geworden. Darüber konnte sie auch die Tatsache nicht hinwegtrösten, daß es dem Jäger der abtrünnigen Hexen nicht gelungen war, Lance Selbys Leben ebenfalls auszulöschen.
    Der Parapsychologe ballte in ohnmächtiger Wut die Hände zu Fäusten. »Das verzeihe ich ihm nie!«
    Mr. Silver legte ihm schwer die Hand auf die Schulter und sagte ernst: »Eines Tages wird er dafür bezahlen, mein Freund.«
    ***
    Der Schrei eines Mädchens ließ mich an Vicky denken. Sie ist nicht im Haus geblieben! durchzuckte es mich. Neugier trieb sie in diese Geistersiedlung, und nun ist sie in Schwierigkeiten!
    Ich mobilisierte meine spärlichen Kraftreserven. Jeder Muskel schmerzte. Mein Körper war von blauen Flecken und Schrammen übersät.
    Er forderte Erholung, aber ich konnte sie ihm noch nicht gönnen. Mit langen Sätzen eilte ich zwischen den eng beisammenstehenden Häusern hindurch.
    Ich lief mit rasselndem Atem etliche Stufen hinauf. Mein Herz trommelte gegen die Rippen, und mein Schädel wollte zerspringen. Der Schweiß brannte in meinen Augen. Ich hatte den Eindruck, mehr und mehr zur Maschine zu werden. Sämtliche hemmenden Gefühle schalteten sich auf eine unerklärbare Weise selbst aus, behinderten mich nicht mehr, ließen mich das Letzte geben.
    Ich erblickte Xematha.
    Sie hatte ein Mädchen in ihre Gewalt gebracht, doch diese Geisel war nicht Vicky. Einerseits war ich froh darüber, andererseits wollte ich aber auch nicht dulden, daß diesem Mädchen ein Leid geschah, deshalb schrie ich. Xematha solle das Mädchen freigeben.
    Sie dachte nicht im Traum daran.
    »Du hast zwei Drittel von Xematha, der Dreifachen, vernichtet, Tony Ballard, aber mich kriegst du nicht. Wenn du es versuchst, töte ich dieses Mädchen!«
    Zwei Drittel - den Totenkopffalter und das Skelett. Aber ein Drittel - vermutlich das Wichtigste - lebte noch.

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