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1850 - Traumtod

Titel: 1850 - Traumtod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Samba.
    Elebor machte nie den Versuch, durch Worte oder Handlungen auf Yamo Dornrat einzuwirken; er akzeptierte dessen durch unsagbare Trauer hervorgerufene passive Haltung voll und ganz.
    Der Matten-Willy Samba dagegen war nicht in der Lage, solche Zurückhaltung zu üben. Immer wieder sprach er heimlich, wenn sein Posbi Elebor es nicht merkte, auf den Haluter ein, zupfte ihn, stieß provozierend gegen seinen versteinerten Körper.
    Das alles prallte wirkungslos an Yamo Dormat ab.
    Eines Tages war es wieder einmal soweit: Samba stahl sich zu der mächtigen Statue und gab seine immer frecher werdenden Provokationen von sich.
    Da kam Bewegung in den Koloß: Mit einem Urschrei, der die Zentrale der HALPORA erschütterte, warf er die Versteinerung von sich ab.
    Samba wurde vor Schreck und Angst zu einem so dünnen Fladen, daß er fast den gesamten Boden der Kommandozentrale bedeckte. Als Elebor in die Kommandozentrale kam, um nach der Ursache für das Gebrüll zu sehen, erblickte er voller Staunen, aber überglücklich Yamo Dormat in alter Frische und Beweglichkeit vor sich.
    Der Haluter sagte nur: „Ich will alles tun, um den Untergang meines Volkes zu rächen. Thorn Jelen hat mir den Weg gewiesen, den ich gehen muß, um die Tolkander zu besiegen."
    Samba behauptete später stets, es sei nur seiner Hartnäckigkeit zu verdanken, daß Yamo Dormat wieder unter die Lebenden zurückgekehrt sei. Aber Elebor redete ihm das beharrlich aus. Er wollte den Matten-Willy nicht zu überheblich werden lassen.
    Yamo Dormat selbst gab keinen Kommentar dazu ab. Der Haluter stand über diesen Dingen. Er hatte eine schwere Aufgabe übernommen, wobei er nicht wußte, wie er sie bewältigen sollte.
    Ohne seine Passagiere darüber zu informieren, steuerte er die Hundertsonnenwelt an, die im Leerraum zwischen den Galaxien lag, rund 300.000 Lichtjahre von der Peripherie der Milchstraße entfernt.
    Der Posbi und - vor allem - der Matten-Willy waren ihm lästig geworden, und er fand, daß sie ihn in seiner Mission behinderten. Darum wollte er sie auf der Hundertsonnenwelt absetzen.
    Als die HALPORA das Ziel erreichte, fand Yamo Dormat an den Koordinaten der Hundertsonnenwelt jedoch nur noch einige riesige Gaswolke aus feinsten Materieteilchen vor. Die Tolkander hatten auch die Hundertsonnenwelt mit dem Zentralplasma und allen Posbis vernichtet.
    Somit hatten sich die Tolkander des zweiten Gegners entledigt, der ihnen hätte gefährlich werden können. Yamo Dormat hatte keine andere Wahl, als Elebor und Samba bei sich zu behalten. Elebor versprach Yamo Dormat, daß er auf Samba aufpassen und ihn davon abhalten würde, ihn in seiner selbstauferlegten Mission zu stören.
    Aber es stellten sich auch ohne solche Störungen in nächster Zukunft keine sichtbaren Erfolge für Yamo Dormat ein. Er fand viele Einzelheiten über die Tolkander heraus, aber es waren nur kleine Teile in einem Puzzle unbekannter Größe.
    Wer war die unbekannte Macht, welche die Tolkander in die Milchstraße geschickt hatte?
    Woher kam ihre Vivoc?
    Auf welche Weise war die ausgestorbene Region von mehreren tausend Lichtjahren entstanden?
    Diese Fragen und noch mehr blieben unbeantwortet.
    Yamo Dormat bereiste weite Teile der Milchstraße auf der Suche nach Verbündeten. Doch die Liga Freier Terraner, die wirtschaftlich stärkste Kraft in der Milchstraße, war ausgelöscht. Das Forum Raglund war auseinandergebrochen und unfähig, sinnvolle Aktionen zu setzen. Akonen, Antis, Springer, Unither, die einzelnen Blues-Nationen und all die anderen waren nur noch am Überleben der eigenen Art interessiert - und eigentlich zu schwach, um etwas gegen die Tolkander unternehmen zu können.
    Die Maahks, die in der Milchstraße einige Botschaftsplaneten unterhielten, dachten nicht im entferntesten daran, den Galaktikern in dieser schweren Zeit beizustehen. Schon bald nach der Vernichtung der Haluter und der Posbis begannen die Methanatmer damit, ihre Botschaftsplaneten zu räumen und nach Andromeda zurückzukehren.
    Blieben nur noch die Arkoniden. Das Kristallimperium hatte sich längst zu einer neuen Blüte emporgeschwungen und war als Machtpotential der LFT gleichzusetzen, würde die Liga bald meilenweit überrundet haben. Zahlreiche unabhängige Sternenreiche, die vor Tausenden von Jahren noch zum alten Arkon-Imperium gehört hatten, schlossen sich angesichts der Gefahr enger an das Kristallimperium an.
    Die Arkoniden, die schon in den vergangenen Jahrzehnten aufgerüstet hatten,

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