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1850 - Traumtod

Titel: 1850 - Traumtod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erscheinung mit Persönlichkeit. Das distinguierte Aussehen wurde jedoch Lügen gestraft, wann immer Arfe Loidan den Mund aufmachte - sie hatte ihre scharfe Zunge und ihren schwarzen Humor nicht mit den überschüssigen Kilos abgelegt.
    „Ist Tek dein Patient, Arfe?" fragte Dao-Lin-H’ay.
    „Nein, er ist mein Opfer", antwortete die Medizinerin. Als sie den verwunderten Blick der Kartanin auf sich gerichtet sah, fügte sie hinzu: „Ich habe das IQDimmer-Präparat entwickelt, mit dem Tek beim Einsatz auf Lokvorth niedergespritzt wurde. Ich habe den IQ-Dimmer wider besseres Wissen eingesetzt. Ich hätte es nicht tun dürfen. Ich bin daran schuld, daß Tek jetzt im Koma liegt."
    „Was soll das, Arfe?" rief die Kartanin ärgerlich. Es fehlte ihr gerade noch, daß sie die Medizinerin von einem Schuldkomplex heilen müßte. „Ich bin nicht hier, um Schuldzuweisungen zu machen. Ich dachte nur, ich könnte Tek aus seinem Dämmerzustand wecken."
    „Ich fürchte, das kann niemand", sagte Arfe Loidan. Sie straffte sich. „Entschuldige meine unbedachten Worte, Dao-Lin, aber Teks Anblick stimmt mich jedesmal so traurig. Eigentlich bin ich hier, um dir eine Nachricht von Myles Kantor zu überbringen. Er meinte, ich als Frau ..." Sie zuckte, säuerlich lächelnd, unbeholfen mit den Achseln. „Aber ich hab’s nicht drauf. Bin wie ein Elefant im Porzellanladen. Myles möchte dich sehen. Geht das in Ordnung?"
    Es war in diesem Moment, als könne die Kartanin Arfe Loidans Gedanken lesen. Doch das hatte mit Telepathie nichts zu tun. Sie las von ihrem Gesicht ab, was sie dachte.
    Während des Fluges auf der HALIFAX hatte Dao-Lin-H’ay eine Anekdote aufgeschnappt. Es ging darum, daß Ronald Tekener vor seinem Einsatz auf Lokvorth für Monate lebendig begraben gewesen war und aus diesem traumatischen Erlebnis klaustrophobische Zustände entwickelt hatte. Arfe Loidan hatte sich deshalb geweigert, ihn nach Lokvorth gehen zu lassen, weil sie fürchtete, die Klaustrophobie könne ausbrechen, wenn er für Tage in einen SERUN eingeschlossen war.
    Und Dao-Lin-H’ay las in diesem Moment in Arfes Gesicht wie in einem Buch, die an diese Situation denken mußte und sich dachte: Ronald Tekener ist in gewisser Weise wiederum lebendig begraben ...
    „Gib mir noch fünf Minuten", bat DaoLin-H’ay.
    Die Kartanin unternahm einen letzten verzweifelten Versuch, mit ihren Gedanken zu Teks Geist vorzudringen, wiewohl sie wußte, daß das nichts einbringen würde. Dann begab sie sich ins HQ-Camelot, das jenseits des Grüngürtels um die Hauptstadt Port Arthur lag und direkt an das Forschungszentrum mit der Medostation grenzte, in der Tek seine stillen Tage fristete.
     
    *
     
    Die Kartanin war noch nicht oft auf Camelot gewesen, obwohl sie, eine Zellaktivatorträgerin, als Mitbegründerin dieses geheimen Stützpunktes galt. Aber sie hatte weder zu dieser Welt, die identisch war mit der einstigen Freifahrerwelt Phönix, noch zur Camelot-Bewegung selbst eine besondere Beziehung.
    Obwohl sie es als eine sinnvolle Einrichtung anerkannte, eine Insel der Vernunft gegen die Intoleranz der Galaktiker zu erschaffen, hatte sie sich nie dafür engagieren können. Warum auch sollte sie sich für die Nöte der Galaktiker einsetzen, wo es in Hangay weitaus größere Probleme zu bewältigen gab? Ihre Kartanin, alle Wesen in Hangay insgesamt, brauchten sie viel dringender.
    Wäre das mit Tek nicht passiert, sie wäre wohl auch in den nächsten Jahren nicht so schnell nach Camelot gekommen. Das änderte jedoch nichts daran, daß die Cameloter sie als eine der Ihren ansahen.
    Die Kartanin besaß an der GILGAMESCH, dem Raumschiff der Zellaktivatorträger, sogar ein eigenes Modul. Als Perry Rhodan von ihr wissen wollte, wie sie es zu nennen gedachte, hatte sie es spontan auf VINAU getauft, nach der Ursprungswelt ihres Volkes in der Galaxis Hangay. Das war bezeichnend für ihre Haltung.
    Aber außer daß sie ihrem RaumschiffModul einen Namen gegeben hatte, besaß Dao-Lin keine Bindung und kein Interesse an diesem. Sie könne jedoch jederzeit darauf zurückgreifen, hatte ihr Rhodan versichert.
    Aber wozu sollte sie das? Es hatte bisher keinen Grund gegeben.
    „Es freut mich, dich nach so langer Zeit wiederzusehen", empfing Myles Kantor sie in seinem Büro des Hauptquartiers von Camelot. „Auch wenn es unter so traurigen Umständen geschieht."
    Es war noch nicht lange her, daß Myles Kantor selbst gelähmt gewesen war und sich nur mittels seines Kantormobils hatte

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