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1850 - Traumtod

Titel: 1850 - Traumtod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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MERLIN. Die MERLIN besaß als einziges von den 13 GILGAMESCH-Modulen eine andere Form: Sie war ebenfalls ein Pentagondodekaeder, jedoch mit lediglich 500 Metern Durchmesser. An dieses Zentralmodul wurden die anderen zwölf angekoppelt.
    Kommandant der MERLIN war der Ertruser Kalle Esprot, den Perry Rhodan persönlich für das Camelot-Projekt angeworben hatte. Kalle Esprot war somit der einzige Nicht-Zellaktivatorträger, der das Kommando über ein GILGAMESCH-Modul innehatte. Die Anwesenheit von Homer G. Adams machte ihn jedoch zum Befehlsempfänger.
    „Gibt es Neuigkeiten von Atlan und den Zwillingsschwestern?" erkundigte sich Myles Kantor, kaum daß sie in der Zentrale der MERLIN eingetroffen waren.
    Die Uhren zeigten an, daß bereits der 24. Juni angebrochen war.
    „Ich habe seit nunmehr fast vier Tagen nichts mehr von ihnen gehört", antwortete Homer G. Adams, der krumme Zellaktivatorträger, der sich über die Jahrtausende hinweg geweigert hatte, seinen Buckel wegoperieren und sein Rückgrat begradigen zu lassen.
    „Warum sollte ich mich von meinem vertrauten Freund trennen, mit dem ich so lange zusammengelebt habe?" war als typischer Ausspruch des ehemaligen Chefs der Kosmischen Hanse in die Annalen eingegangen.
    Jetzt sagte er: „Zuletzt, das war, nachdem das Gliederschiff über dem Kilimandscharo verschwunden ist, hat mir Atlan berichtet, daß Mila und Nadja einen Weg gefunden haben, Zugriff auf den Philosophen zu bekommen."
    „Soviel ich erfahren habe, war es den beiden Strukturseherinnen doch nicht einmal möglich, dieses unglaubliche Wesen mit ihren Fähigkeiten paramental auszuloten", erinnerte sich Dao-Lin-H’ay.
    „Das ist nur bedingt richtig", antwortete Homer G. Adams. „Ich weiß, daß das so kolportiert wurde.
    Aber es gibt ein paar Details, die ich nicht an die Öffentlichkeit habe gelangen lassen."
    Er machte eine Pause, um sich der Aufmerksamkeit seiner Zuhörer zu vergewissern, dann fuhr er fort: „Mila und Nadja sind am Philosophen selbst gescheitert. Das ist soweit richtig. Aber dann haben sie sich auf die Erscheinungen in seiner unmittelbaren Umgebung konzentriert. Den Philosophen umgibt ständig eine Sphäre, eine Art flimmernde Aura. Wenn ich Atlans Worte richtig gedeutet habe, ist es Mila und Nadja gelungen, die Inhalte dieses Flimmerns zu lesen und in Bilder umzusetzen. Atlan hat es so ausgedrückt, daß Mila und Nadja eine Art Leinwand aufgebaut haben, auf die sie die aus dem Flimmern gelesenen Bilder projizierten."
    „Und, was ist dabei herausgekommen?"
    „Für Atlan war das Ergebnis eher mager", erläuterte Adams. „Die auf die Leinwand übertragenen Bilder waren viel zu undeutlich und fielen immer wieder in sich zusammen. Sie ergaben keinen Sinn. Diese Phase dauerte über eineinhalb Tage und endete mit dem Verschwinden des Gliederschiffes über dem Kilimandscharo.
    Die damit verbundenen Anstrengungen müssen sehr an den Kräften der Zwillingsschwestern gezehrt haben.
    Irgendwie schien das Flimmern sie gefangengenommen zu haben, so daß sie sich lange Zeit nicht davon trennen konnten. Als es ihnen dann irgendwie gelang, den Anker zu lösen und aus der Trance zu erwachen, waren sie fix und fertig. Sie haben regelrecht Weinkrämpfe bekommen und gesagt ... sinngemäß gesagt, weil ich nur von Atlan weiß, was sie von sich gegeben haben und ich ihre Worte nicht selbst hören konnte. Sie haben gesagt ..."
    „Was denn nun?" hakte Myles Kantor ungeduldig nach.
    Adams räusperte sich.
    „Wir haben die Zukunft gesehen. Milliardenfachen Tod. Vernichtung. Es kann jeden Augenblick wahr werden. Das haben Mila und Nadja laut Atlan gesagt."
    „Das war alles?" fragte Dao-Lin-H’ay. „Ich meine, wie hat Atlan diese Aussagen kommentiert?"
    „Atlan war der Meinung", antwortete Homer G. Adams, „daß das Flimmern die Gedankenwelt des Philosophen darstelle. Alles, seine Ziele, seine Absichten, seine Aufgaben und wie er sich die Zukunft vorstellt - oder wie sie nach seinem Willen verlaufen würde. Dies alles sei in dem Flimmern verpackt, meinte Atlan."
    „Und hat Atlan nicht erfahren, was Mila und Nadja genau gesehen haben?" fragte Dao-Lin-H’ay.
    „Ich kann nur vermuten, daß Mila und Nadja dem Arkoniden ebenfalls Zugang zur Welt des Philosophen verschafft haben", sagte Adams. „Das könnte die Erklärung dafür sein, daß er sich so lange nicht mehr gemeldet hat."
    „Könnte das bedeuten, daß Atlan, Mila und Nadja auf diese Weise vom Philosophen doch noch gebannt wurden?" bohrte

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