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1851 - Dreizehn Seelen für den Satan

1851 - Dreizehn Seelen für den Satan

Titel: 1851 - Dreizehn Seelen für den Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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schreckliche Angst!
    Wenn ich mich hier im Ort so umsah, konnte ich ihn fast verstehen. Morley haftete etwas Gespenstisches an. Ich war fest entschlossen, die Ursache dafür herauszufinden.
    Doch nun würde ich zuerst einmal dieser Miss Atkins einen Besuch abstatten …
    ***
    Mittlerweile hatte sich die Dunkelheit wie ein dichter schwerer Mantel über das Land herabgesenkt. Ich holte deshalb neben meiner Ausrüstung noch eine Taschenlampe aus dem Wagen. In den Wäldern würde es um diese Zeit verdammt finster sein. Ich wollte nicht das Risiko eingehen, mir beim Umherstolpern den Hals zu brechen.
    Noch einmal überprüfte ich meine Ausrüstung, dann schloss ich den Wagen ab und machte mich auf den Weg in Richtung Norden. Immer noch waren die Straßen von Morley menschenleer. In vereinzelten Häusern brannte Licht, aber aus dem Inneren war kein Laut zu hören. Das hier etwas nicht stimmte, war offensichtlich.
    Aber was immer Dawson zugestoßen war, hatte seine Ursache nicht in Morley. Das Dorf mochte unheimlich sein, aber der Ursprung des Bösen lag woanders.
    Nach kurzer Zeit hatte ich den kleinen Ort hinter mir gelassen und wanderte in nördlicher Richtung die Landstraße entlang. Beim Anblick der dicht beieinander stehenden Bäume verzog ich unwillkürlich das Gesicht. Hier eine einsame Hütte zu finden, glich der berühmten Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.
    Aber was sollte ich anderes machen? Ich hatte schließlich nur diesen einen Anhaltspunkt.
    Ich folgte der Straße ein Stück, dann schlug ich mich in die Wälder. Bereits nach wenigen Metern sah ich nicht einmal mehr die Hand vor Augen.
    Es wäre klüger gewesen, die Suche am nächsten Tag in Angriff zu nehmen, aber ich hatte das Gefühl, dass die Zeit drängte. Ich wusste aus langjähriger Erfahrung, wie schnell sich Gefahren entwickeln konnten. Mit der anderen Seite war nicht zu spaßen. Bereits jetzt hatte ich den Eindruck, dass sich das Böse immer weiter ausbreitete. Morley schien es jedenfalls schon fest im Griff zu haben.
    Ohne Licht kam ich nicht weiter und schaltete deshalb die Taschenlampe ein. Das half ein wenig. Der grelle Lichtkegel fräste sich durch die Dunkelheit, während ich vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzte.
    Die dichten Baumkronen ließen kaum Mondschein durch und so erstreckte sich vor mir ein Meer tintiger Schwärze, die lediglich durch meine Taschenlampe ein wenig erhellt wurde.
    Vereinzelt waren die Laute kleiner Tiere zu hören. Ein Käuzchen schrie. Nur Nebelschwaden fehlten noch, um die unheimliche Atmosphäre perfekt zu machen.
    Ich beschloss, mich von der Umgebung nicht allzu sehr beeindrucken zu lassen und mich auf meine Suche zu konzentrieren. Für einen Moment wünschte ich mir allerdings, ich hätte das Angebot Sukos, mich zu begleiten, nicht so vorschnell ausgeschlagen.
    Jetzt war es zu spät. Ich musste sehen, wie ich klar kam.
    Tapfer marschierte ich weiter.
    Vor mir konnte ich plötzlich zwischen zwei Bäumen einen formlosen Schatten erkennen und blieb wie angewurzelt stehen. Was war das?
    Ich richtete meine Taschenlampe auf den Umriss. Gleich darauf atmete ich erleichtert auf, als ein aufgeschrecktes Reh die Flucht ergriff. Wahrscheinlich hatte ich ihm einen Höllenschreck eingejagt.
    Ein Schmunzeln huschte über meine Lippen, als ich meinen Weg durch die Finsternis fortsetzte.
    Nach endlosen Minuten erreichte ich eine kleine Lichtung und atmete merklich auf. Erleichtert trat ich zwischen den Bäumen hervor. Gleich darauf pfiff ich leise durch die Zähne.
    Am anderen Ende der Lichtung konnte ich die dunklen Umrisse eines kleinen Hauses erkennen. Sollte dies die Hütte von Dayna Atkins sein? War Mike Dawson hier seinem Verhängnis in die Arme gelaufen? Ich war entschlossen, es herauszufinden.
    Ich setzte ich mich wieder in Bewegung und marschierte geradewegs auf das heruntergekommen aussehende Backsteinhaus zu. Dabei knipste ich die Taschenlampe aus. Falls sich jemand im Inneren des Gebäudes aufhielt, wollte ich nicht zu früh auf mich aufmerksam machen. Stattdessen zückte ich meine Beretta. Schließlich war es besser, auf alles gefasst zu sein.
    Nach wenigen Metern hatte ich mein Ziel fast erreicht. Aus der Nähe sah das Haus noch schlimmer aus und wirkte fast baufällig. Ich bezweifelte ernsthaft, dass hier noch jemand wohnte.
    Die Tür des kleinen Hauses war weit geöffnet. Das wirkte fast wie eine Einladung, aber ich verspürte kein sonderliches Bedürfnis sofort einzutreten. Stattdessen versuchte ich

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