1851 - In die TraumsphÀre
Worte übermittelte, um sich verständlich mitteilen zu können.
„Wie meinst du das, Go?"
Zum ersten Mal benutzte Caljono Yai diese vertraute Anrede, und sie wunderte sich nicht einmal darüber.
„Nun, du bist an meine Seite zurückgekehrt. Alles, was wir jetzt tun, entscheidet über unsere Zukunft.
Und wenn wir dies alles gut überstehen sollten, müssen wir mehr denn je gemeinsam darangehen, unsere Zukunft zu gestalten."
„So weit kann ich noch nicht denken. Im Moment mache ich mir nur Gedanken über die Unsterblichen, die auf die andere Seite gegangen sind... und über Mila und Nadja."
„Ihre Konzentration ist unvermindert."
„Ja, die Konzentration auf dieser Seite. Aber wo ist der Rest von ihnen? Sie sind so weit entfernt ... Das habe ich schon einmal erlebt. Was begegnet ihnen dort? Wenn sie in Gefahr sind, müssen wir ..."
„Wir können nicht, Yai. Dorthin ist es uns unmöglich zugehen, weder körperlich noch mit unserem Geist. Wir haben unsere Aufgabe hier. Spar deine Kräfte lieber für die Trance!"
Caljono Yai spürte, wie sich Presto Gos Impulse von ihr lösten und die volle Konzentration sich wieder auf den Riesen Schimbaa richtete.
Ihr Blick glitt hoch zu ihm und weiter zu dem unheimlichen schwarzen Fenster. So leicht konnte sie diese Gedanken nicht abschalten.
„Hoffentlich geht es euch gut", flüsterte sie. „Diesmal können wir euch nicht zurückholen ..."
*
„Mila! Nadja! Könnt ihr mich hören? Meldet euch doch, bitte!"
Myles Kantor gab nicht auf. Der Wissenschaftler versuchte es immer wieder und wieder.
„Es hat keinen Sinn", sagte Atlan schließlich. „Wir können sie nicht mehr erreichen, aus welchen Gründen auch immer."
„Gerade eben diese Gründe machen mich so nervös", brummte Myles. „Wir wissen nicht, wo sie sich befinden, ob ihre Bewußtseine gewissermaßen gefangen sind und wir in dieselbe Falle laufen."
„Macht euch nicht verrückt!" ließ Dao-Lin sich vernehmen. „Wir können für die beiden nichts tun. Die sind geistig unterwegs, wir körperlich. Außer wir gehen zurück und versuchen sie aus der Konzentration zu wecken. Das ist die einzige Möglichkeit."
"Soll ich zurückgehen?" schlug Kantor vor.
Atlan schüttelte den Kopf. „Du solltest besser wissen als ich, daß wir sie nicht wecken können, wenn sie es nicht selbst wollen. Wenn sie immer noch auf dieser Seite sind, kann nichts sie zurückholen - außer sie selbst. Außerdem ist die Gefahr dann groß, daß das Fenster zusammenbricht und nicht mehr geöffnet werden kann. Es ist besser, wenn du hierbleibst - du bist der Wissenschaftler hier in der Runde."
„Okay." Myles schaute unglücklich, die Stirn in tiefe Falten gelegt. „Und wie lange wollen wir noch warten?"
Atlan hob die Schultern und sah die Kartanin an.
„Hast du irgendein bestimmtes Gefühl mit deinen Fähigkeiten?" fragte er langsam.
„Es erstaunt mich, daß du mich darauf ansprichst."
„Nun, du bist, auch wenn dein Psi-Talent nahezu verkümmert ist, damit immer noch sensibler und für gewisse Strömungen empfänglicher als wir."
„Das stimmt." Dao-Lin-H’ay legte die rechte Krallenhand an die Schläfe und schloß die Augen.
Ihr Atem ging bald rascher, ihr schmaler Körper erschauerte unter der Anstrengung, so daß sich ihr weiches Nackenfell sträubte.
„Da ist etwas ...", flüsterte sie schließlich.
Dao-Lin öffnete die Augen und blickte ihre Gefährten an.
„Es tut mir leid", sagte sie langsam."Ich kann nichts weiter feststellen, weder ob es die Zwillinge sind noch ob es etwas Fremdes ist. Jedenfalls ... sind wir hier nicht so allein, wie es scheint. Und ich denke, wir sollten weitergehen, egal ob es sich um eine Falle handelt oder nicht. Wir müssen davon ausgehen, daß wir Mila und Nadja irgendwo im Labyrinth verloren haben; vielleicht haben sie sich inzwischen schon zurückgezogen, weil sie zu erschöpft sind. Warten hat keinen Zweck."
„Gut", stimmten Atlan und Myles Kantor zu. Es war in der Tat besser, als in dieser unangenehmen Enge tatenlos herumzusitzen und immer unruhiger zu werden. Die Wahl des Gangs war bereits getroffen, sie würden Milas und Nadjas Weg folgen.
Die drei Aktivatorträger und ihr technisches Gerät brachen auf.
HAUPTSPIEL
Es war ein so schwerer paramentaler Druck, daß es ihnen unmöglich war, sich in irgendeine Richtung zu bewegen als ob sie unter einer Tonnenlast begraben worden wären.
Nadja: Schwester, was ist das?
Mila: Ich weiß es nicht. Ich kann nichts
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