Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1851 - In die TraumsphÀre

Titel: 1851 - In die TraumsphÀre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
herausgekommen war. Dies übermittelten sie in einer letzten Botschaft, dann riß der Kontakt ab. Sie waren zu weit entfernt, was auch immer darunter verstanden werden sollte.
    Die zwei Schwestern folgten dem Röhrengang auf verschlungene Weise, und irgendwie entwickelte diese Erkundung eine Eigendynamik. Obwohl sie es nicht vorgehabt hatten, überwanden sie hin und wieder doch die eine oder andere Wand, die sich ihnen plötzlich in den Weg stellte; nur um festzustellen, daß sie damit lediglich eine Abkürzung genommen hatten.
    Mir scheint, das ist der richtige Weg, Nadja.
    Kommt mir auch so vor.
    Weiter ging es, immer tiefer hinein, zu einem unbekannten Zentrum. Kilometer mochten so in wenigen Minuten zurückgelegt werden.
    Die beiden Gäa-Geborenen hatten inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren, sie dachten auch nicht mehr an die Gefährten oder die Herreach auf der anderen Seite. Sie folgten dem Weg fast träumerisch, immer weiter hinein, überzeugt, etwas zu finden. Sie vergaßen dabei sogar ihre eigene Müdigkeit, die beginnende Schwäche.
    Und dann ... eine Veränderung.
    Die Röhrengänge weiteten sich plötzlich gewissermaßen zu Straßen, die Verbindungen zu den größeren Räumen wurden kürzer. Und - es war nicht mehr leer. Verlassen war die Anlage weiterhin.
    Aber es gab technische Anlagen, seltsam geformte Konsolen und Maschinen; ebenso fremd und unverständlich wie das Labyrinth. Trotz der Mutantenfähigkeiten gab es keine Chance herauszufinden, wie diese Anlagen funktionierten - und natürlich erst recht nicht, welche Funktion sie wohl hatten.
    Es war auch nicht ersichtlich, ob und wie lange diese Anlagen stillgelegt waren.
    Das einzige, was klar und deutlich von ihnen erkannt wurde, war die Leere. Kein Tolkander, kein anderes Fremdwesen, kein Roboter, der diese Anlagen bediente. Es war absolut nichts in der Nähe zu spüren oder zu sehen.
    Wir sollten versuchen, Kontakt mit den anderen aufzunehmen. Vielleicht gibt es hier Warnsysteme, die automatisch losgehen, sobald jemand in die Nähe dieser Anlagen kommt.
    Es geht nicht, Schwester. Der Kontakt ist komplett abgerissen.
    Woran liegt das? Sind wir zu weit weg?
    Ja. Zu weit weg von uns.
    Dann sollten wir uns zurückziehen.
    Doch dafür war es bereits zu spät.
    Noch während sich die Zwillinge unterhielten, bemerkten sie plötzlich, wie sich etwas an den Geräten veränderte. Ein ganz leichtes Vibrieren, ein Summen ...
    Oh, verdammt! Die Systeme fahren hoch! Wir haben irgendeine Barriere überschritten!
    Es ist eine Falle, Mila! Wir müssen sofort zurück und die anderen warnen!
    In höchster Eile ergriffen sie die Flucht ... oder versuchten es.
    Etwas war erwacht.
    Etwas, das irgendwo in diesem Bereich verborgen geschlafen oder gelauert hatte. Etwas, das Zeit hatte, lange zu warten, dennoch das Ziel nicht aus den Augen verlor. Etwas, das dieses Labyrinth selbst sein konnte oder darin lebte.
    Etwas, das durchaus nicht freundlich gesinnt war.
    Die Anlagen erwachten vollständig zum Leben. Konsolen wurden in bunten Symbolen hell erleuchtet.
    Mechanische Prozesse liefen ab, Programme wurden gestartet, die auf holoartigen Schirmen in langen, fremden Zeichen aufgezeigt wurden.
    Was ist das?
    Es war fast wie ein Aufschrei.
    Ein schwerer, lastender Druck legte sich über die Vandemar-Schwestern und hüllte sie in Finsternis.
     
    ZWISCHENSPIEL
     
    Was wird dort drin geschehen? dachte Caljono Yai.
    Die Mahnerin sah nach oben, zum Riesen Schimbaa, der wie ein lebendiges Symbol der Hoffnung hoch über ihr thronte und mit seinen Händen das Dimensionstor offenhielt.
    „Zweifelst du, Yai?"
    Presto Gos Stimme, über das Gebet hinweg. Ihre Konzentration hatte deswegen nicht nachgelassen. Sie hatte gelernt, sich auf zwei Dinge gleichzeitig zu konzentrieren.
    Caljono Yai hatte sie gehört, also konnte auch sie zwei Dinge gleichzeitig tun. Sie spürte, daß einerseits ihre Trance noch tief war, aber dennoch konnte sie Presto Go nicht nur sehen und sie empfinden, sondern auch aktiv hören.
    Die Herreach vergaßen die Umwelt um sich herum nicht, nahmen sie jedoch nur nebenbei wahr, aus passiver Warte wie ein halbwacher Schläfer.
    Die junge Mahnerin versuchte zu sprechen, und sie war erstaunt, wie leicht es ihr gelang: „Nein, ich denke nur nach."
    „Das ist gut. Ja, das ist wirklich gut." Die Stimme der Obersten Künderin klang nicht so fest wie sonst, ein wenig fern, mit einem Nachhall. Das lag wahrscheinlich daran, daß sie gleichzeitig ihre Gedanken und ihre

Weitere Kostenlose Bücher