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1851 - In die TraumsphÀre

Titel: 1851 - In die TraumsphÀre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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so leichtfallen.
    Das Labyrinth war und blieb leer. Nichts zeigte sich, trotz der Anwesenheit organischen Lebens.
    „Wir gehen euch voraus", meldete sich Mila per Funk.
    Die Verbindung klappte ohne Probleme.
    „Das werdet ihr gefälligst unterlassen!" schnaubte Myles Kantor. „Wir finden uns hier schon allein zurecht! Es besteht kein Grund ..."
    „Wir wollen aber wissen, ob es in diesem Labyrinth nicht doch ein logisches System oder einen Weg gibt", unterbrach Nadja. „Und im Augenblick sieht alles weiterhin verwaist aus, aber das kann sich ändern, sobald ihr irgendeine unsichtbare Grenze nach innen überschreitet. Wir sind bisher nicht so weit vorgedrungen, um uns nicht unnötig zu verzetteln. Also: Ihr wählt einen Weg, und wir verfolgen ihn, bis wir sicher sind, daß es ungefährlich für euch ist."
    Weitere Rufe nahmen sie nicht mehr an. Dem Arkoniden, der Kartanin und dem Wissenschaftler blieb nichts anderes übrig, als mit der Erkundung des Labyrinths zu beginnen.
    Es war ein merkwürdiges Gefühl, die beiden Schwestern nicht zu sehen, aber genau zu wissen, daß sie stets um sie waren und sie begleiteten. Sie leiteten die kleine Truppe immer weiter in das Labyrinth hinein, da sie die bessere Übersicht über die verschlungenen Wege am Anfang hatten und Gänge, die im Kreis herumführten oder irgendwo abrupt endeten, rechtzeitig erkannten.
    Nadja: Schwester, ich werde allmählich müde.
    Mila: Ich auch. Aber jetzt hat es so gut angefangen, da wollen wir doch nicht gleich aufgeben, nicht wahr? Caljono Yai paßt schon auf uns auf, das hat sie immer getan. Und wenn die Herreach zu müde werden, kehren wir einfach um. Aber solange es geht, sollten wir unsere Freunde begleiten.
    Ich verstehe, was du meinst. Mir ist das hier auch zu ruhig, zu friedlich, zu leblos. Es riecht alles irgendwie nach einer Falle. Trotzdem - was meinst du, wie lange wir noch hier herumschnüffeln?
    Nadja!
    Entschuldige. Aber es fällt mir leichter, wenn ich weiß, daß du auch mal aufhören willst. Du mußt dir nämlich nichts beweisen, weißt du. Und mir auch nicht.
    Das will ich doch gar nicht.
    Aber du bist immer so stur. Du willst immer deinen Dickschädel durchsetzen.
    Ich hab’ schon verstanden. Also, wir folgen von dem nächsten Verteilerraum aus nur noch einem Gang, dann kehren wir um und überlassen unsere Freunde ihrem Schicksal. Sie sind ja schließlich erwachsen. In Ordnung?
    Sehr gut.
    So erleichtert brauchst du auch wieder nicht zu sein, du lahmes Watschelentchen.
    Ach, halt die Klappe!
    Mila teilte den gefaßten Entschluß Myles Kantor mit, der sich überaus erleichtert zeigte.
    „Es ist hier ja wirklich nichts los, da kommen wir schon allein durch", behauptete der Wissenschaftler.
    „Außerdem wird die Verbindung allmählich schlechter. Wenn sie ganz abreißt, könnt ihr uns ohnehin nicht mehr helfen."
    Die Erkundungstruppe hatte inzwischen den Verteilerhohlraum erreicht; es war ein großer Raum mit nicht weniger als sechzehn Abgängen, die alle groß genug waren, um Terraner, Arkoniden oder Kartanin hindurchzulassen.
    Mila und Nadja konnten sich vorstellen, wie es ihren Gefährten inzwischen zumute sein mußte - immer durch diese begrenzten Röhren, ohne Bewegungsfreiheit, ohne Weitsicht, da sich stets nach wenigen Metern Biegungen und Kurven, Steigungen oder Gefälle zeigten. Trotz aller Erfahrung und Ausgeglichenheit würde sich bald ein Empfinden von Enge einstellen. Der Wunsch, endlich an irgendein Ziel zu kommen, gleich welches, würde sich mit jedem neuen Verteilerraum mit immer noch mehr Röhrengängen vermutlich bald bis an die Grenze der Hysterie steigern.
    Das wollten die Schwestern ihren Freunden ersparen; außerdem mußte hier irgend etwas zu finden sein!
    Dies war die künstlich geschaffene Traumblase, deren Bedrohung die Herreach gespürt und den Zugang entdeckt hatten, also mußte sich hier auch irgendwo der Feind befinden!
    Laß uns loslegen, Mila!
     
    *
     
    Die verwirrenden Gänge und Tunnel hatten bis zu dieser Stelle so an Vielzahl zugenommen, daß es hier nicht mehr reichte, einfach hindurchzusehen. Es gab kein Ende, ständig kreuzten sich Wege und Gänge, verschlungene schmale „Mäuseröhren" traten häufiger auf, die die ganze Welt auf den Kopf stellten. Man konnte sich nicht mehr vorstellen, „oben" oder „unten" zu sein, vielleicht war man auch auf der Seite oder schräg ...
    Also folgten die Schwestern dem Weg, der geradeaus direkt an den Röhrengang anschloß, aus dem die Truppe

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