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1851 - In die TraumsphÀre

Titel: 1851 - In die TraumsphÀre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die ihnen auf den Fersen war. Sie warf ihre geistigen Tentakel nach ihnen aus, um sie zu fangen und zu verschlingen.
    Es war etwas so Schreckliches und zugleich Unvorstellbares, das alles in den Schatten stellte, was die Zwillinge bisher erlebt hatten. Selbst die Abruse war nicht so unfaßbar gewesen.
    Dieses Fremde hier hatte ein deutliches Bewußtsein, schwärzer als jede Finsternis, und einen Willen, stärker als das Leben. Es war beides zugleich, Leben und Tod. Die Abruse war nur die Negation gewesen, kein Leben im eigentlichen Sinne.
    Auf ihrer Flucht hatten die Schwestern keine Zeit, sich ihre furchtbare Angst bewußt zu machen, und das war gut so. Andernfalls wären sie vermutlich vor Entsetzen so gelähmt gewesen, daß sie keine Chance mehr gehabt hätten.
    Aber sie vertrauten immer noch ihrer Macht, ihrer geistigen Einheit. Sie gaben nicht so schnell auf, mochte das Böse hinter ihnen auch näher kommen.
    Leider blieb nur keine Zeit oder Möglichkeit, die drei Gefährten zu warnen. Vielleicht reichte es noch aus, wenn sie wieder in ihre Körper zurückgekehrt waren.
    Seltsamerweise waren die Vandemars sicher, daß das Fremde ihnen nicht über die Dimensionsgrenze hinaus folgen würde - wenn sie erst das Tor passiert hatten, waren sie in Sicherheit. Sie wußten, daß es so war.
    Das Fremde war noch nicht so weit, diese Grenze überschreiten zu können, sonst hätte es das längst getan. Auch die Herreach konnten nicht die Verbindung dazu herstellen - und die Zwillinge konnten es an der Grenze zurückschmettern, sobald sie wieder in ihren eigenen Körpern waren. Die andere Seite war ihr Reich; selbst wenn sie das Fenster für kurze Zeit würden schließen müssen.
    Trotzdem hielten sich die drei Freunde weiterhin auf der fremden Seite auf. Sie mußten dringend gewarnt werden.
    Dieses Labyrinth war weder in seiner Größe noch in seiner Struktur so schnell erfaßbar, und die drei Unsterblichen hatten keinerlei Chance gegen dieses mächtige Wesen, das dort zu Hause war.
    Allerdings: Die drei waren physisch dort und verfügten über keine paramentale Begabung, abgesehen von den wenigen Relikten, die Dao-Lin noch verblieben waren. Möglicherweise blieben sie so für das Fremde eine Weile unerkannt und unsichtbar, wenn es sich, wie bisher geschehen, nahezu ausschließlich auf die Geister anderer konzentrierte.
    Und vielleicht konnten sie inzwischen auch einen relativ sicheren Bereich erreichen, während das Fremde sich auf die beiden Schwestern konzentrierte ...
    So viele Gedanken auf der Flucht, ohne langsamer zu werden, doch wurde dadurch weiterhin die Angst unterdrückt. Die Zwillinge zogen und zerrten sich gegenseitig voran, spornten sich zu höherer Leistung an.
    Den Weg hatten sie sich eingeprägt. Sie durchbrachen Wände zur Abkürzung, schlugen Haken in andere Röhrengänge, um den Verfolger zu verwirren und auf eine falsche Spur zu lenken, und näherten sich unaufhaltsam dem Dimensionstor.
    Traumblase - was für ein harmloses Wort für diesen Ort des Schreckens! Hölle wäre eher angebracht gewesen, auch wenn es hier keine Dämonen und Folterkammern gab.
    Das eine Wesen, das hinter ihnen her war, genügte schon. Lautlos, sich nicht offenbarend, doch allgegenwärtig.
    Immer wieder spürten sie seinen Zugriff wie den heißen Atem eines Raubtiers, immer wieder schüttelten sie ihn ab, ignorierten den Sog, der sie nach hinten zog und die Geschwindigkeit zusehends verringerte. Sie kämpften zäh und eisern dagegen an, befreiten sich aus dem Bann und setzten die Flucht fort.
    Das alles mochte höchstens zwei oder drei Sekunden dauern, doch schien es den beiden eine Ewigkeit.
    Zum Glück konnte Bewußtseinen nicht die Luft ausgehen, keine Beine ermüden und stolpern, keine Lungen stechen. Sie konnten weiterfliehen, beflügelt von der Hoffnung, den Ausgang rechtzeitig zu erreichen. Sie waren jung und geschickt, sie waren gut ausgebildet und ihre Begabung hoch entwickelt.
    Dort ist das Tor! Ich sehe es!
    Ein triumphierender Aufschrei von Mila. Nadja war nach Lachen zumute.
    Wir schaffen es, gleich sind wir durch! Dann müssen wir sofort Kontakt mit den anderen aufnehmen, und ...
    Das Tor war schon ganz nahe, es erhob sich wie ein riesiges finsteres Loch am Ende des Labyrinths im matten Dämmer des Nichts. Das Zentrum aller Hoffnungen, der erlösende Weg.
    Erst einreal hindurch, gab es unglaublich viel zu tun, aber wenigstens Hoffnung. Es war ihnen gelungen!
     
    FINALE
     
    Caljono Yais Blick war weiterhin starr

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