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1851 - In die TraumsphÀre

Titel: 1851 - In die TraumsphÀre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erreicht. Aber trügerisch war die Annahme, daß jetzt nichts mehr schiefgehen konnte, obwohl sie die Geschwindigkeit nicht verlangsamt hatten.
    Die Schwestern kamen nicht mehr hindurch.
    Es wurde kein Druck mehr auf sie ausgeübt, und auch der Sog hatte plötzlich nachgelassen.
    Das Fremde, das ihnen die ganze Zeit so nah auf den Fersen gewesen war, überholte sie plötzlich und hüllte sie ein. Ihre Bewegungen erstarrten, eingefroren verharrten sie.
    Die Schwestern spürten, wie sich die gewaltige Geistesmacht über sie stülpte und sie sich geradezu einverleibte. Sie konnten die unbekannte Macht nicht sehen, nicht das geringste an Struktur erkennen, immer noch war es nur Fühlen - aber was für ein Fühlen!
    Ist es eine Illusion? Unsere eigene Angst, die uns eingeholt hat, wie bei den Herreach? rief Mila in Gedanken.
    Nadja spürte, wie ihre Schwester sich wand in der Umklammerung, die sich immer fester zuzog, je heftiger sie sich wehrte.
    Nein, antwortete sie. Nur weil wir es nicht sehen können, muß es keine Illusion sein. Es ist da, und es ist - was auch immer.
    Es ist ungerecht! schrie Mila voller verzweifeltem Zorn. Es ist verdammt ungerecht, so kurz vor dem Sprung! Hat es die ganze Zeit mit uns nur gespielt? Macht es ihm Spaß, andere zu quälen? Wollte es wissen, zu was wir fähig sind? Zum Teufel noch mal, warum?
    Ich weiß es nicht, entgegnete Nadja in seltsamer, eiskalter Ruhe. Ich weiß es wirklich nicht, Mila. Aber wir kommen hier nicht mehr heraus.
    Bist du verrückt? Wir sind dem Ding schon einmal entkommen, und ein zweites Mal gelingt es erst recht! Wir sind nur noch einen Schritt von unserer Welt entfernt, worauf warten wir?
    Was soll ich umformen, Schwester? Da ist nichts an Struktur, was ich erkennen kann. Ich kann nichts verändern, was ich nicht erfassen kann!
    Dann müssen wir uns eben etwas anderes einfallen lassen ... so etwas wie einen Schutzschirm, damit wollen wir es von uns abhalten!
    Und dann?
    Dann schicken wir ein paar Alpträume, Zorn oder was auch immer hinterher. Und wenn es so verunsichert ist wie das letztemal, hauen wir ab!
    Ich weiß nicht ...
    Kein Zaudern, Schwester, ja oder nein! Also, was ist?
    .Ja ...
    Wieder verbanden sie ihre Geister, verschmolzen sie zu einem Willen, einem Bewußtsein. Die Vandemars verschlossen sich vor dem Unbekannten, das sie umgab, igelten sich ab und erzeugten durch ihren Willen einen Schutzschirm um sich, den sie langsam von innen nach außen aufbliesen und vergrößerten.
    Sie spürten, wie sie das Fremde zurückdrängten, es war diesmal nachgiebiger als jener schwere Druck.
    Zaghafte Hoffnung keimte auf.
    Vielleicht war das Wesen bereits ebenso erschöpft wie sie und mußte alle Kräfte aufbieten ...
    Sie legten in ihren Willen all ihre Wut, ihre letzten Kraftreserven, ihre feste Überzeugung, unüberwindlich zu sein, und schleuderten sie konzentriert mit aller Macht der fremden Geistesmacht entgegen.
    Noch während sie das Unheimliche bombardierten, zogen sie den Schutzschirm auf der einen Seite zusammen, um ihn auf der anderen Seite in Richtung Dimensionstor auszudehnen.
    Dann mobilisierten sie noch einmal ihre Kräfte, steigerten ihre Fähigkeiten zu einem Grad, der ihnen bisher unmöglich erschienen war, und sprangen ...
     
    *
     
    ... und prallten gegen eine unüberwindliche Mauer.
    Der Schutzschirm zerplatzte, und das Fremde umschloß sie mit grausamer Kraft. Sie wanden sich noch einmal, schlugen ein letztes Mal mit ihren Kräften auf das Wesen ein.
    Dann gaben sie auf.
    Es hatte keinen Sinn mehr. Sie hatten nicht mehr genug Kraft, um sich aus dieser paramentalen Umklammerung befreien zu können. Vielleicht lag es daran, daß sie ihre Kräfte in den vergangenen Monaten und speziell in den letzten Tagen zu sehr verausgabt hatten und sie nicht mehr vollständig regenerieren konnten.
    Möglicherweise hätten sie zu einem anderen Zeitpunkt, nach einer langen Pause, diese Umklammerung einfach nur abgeschüttelt wie eine lästige Fliege.
    Doch das spielte keine Rolle. Die Zwillinge wußten, daß sie keine Chance mehr hatten; ein letzter Rest Widerstand war zwar verblieben, aber selbst er war in diesem Moment zu erschöpft, um sich emporzukämpfen und aufzulehnen.
    Es war vorbei.
    Wir ergeben uns ...
    Und dann kam tatsächlich so etwas wie eine Antwort: Ich hatte selten einen solchen Kampf.
    Gedanken bildeten sich im mentalen Bewußtsein der Zwillinge, verständliche Worte. Das Fremde verstand sie! Sie waren ihm nicht unbekannt, es hatte sie

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