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1855 - Vorstoss in die Traumblase

Titel: 1855 - Vorstoss in die Traumblase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Licht. Undeutlich zeichneten sich Lagerräume und Stationen im Schiffsinnern ab.
    „Nimm die nächstbeste Öffnung!" stieß der Arkonide hervor.
    Der SERUN beschleunigte und nutzte mehrere Lücken zwischen den Robotern. Der Abstand zu den Verfolgern schrumpfte dabei jedoch beträchtlich.
    „Einer hat uns soeben wahrgenommen", sagte der Pikosyn.
    Gleichzeitig schlüpfte der SERUN in das Innere des ursprünglich dreiundzwanzig Kilometer durchmessenden Giganten.
    „Nach meinen Berechnungen sind die Modulas am Treffpunkt angekommen", fuhr der Pikosyn fort.
    „Du solltest so schnell wie möglich zu ihnen stoßen."
    Es war leichter gesagt als getan.
    Die Maschinen mit den Kästen auf der Vorderseite folgten dem Arkoniden in das Innere des Gliederschiffes und schnitten ihm damit den Rückweg ab.
     
    5.
     
    Die Kartanin benötigte eine Weile, um sich über ihre Empfindungen klarzuwerden. Etwas beeinflußte ihre Psyche, und sie kannte ihre eigenen Reaktionen gut genug, um zu wissen, daß es nicht aus ihr selbst kam, sondern von außen stammte.
    Das Ding. Die Kardia.
    Hastig beschrieb sie ihre Eindrücke und speicherte sie im Pikosyn ab.
    „Es muß nicht unbedingt von dem Gebilde ausgehen", wandte der Syntron ein. „Es könnte sich auch um eine Art Schutzfeld handeln."
    Dao ließ ein unwilliges Fauchen hören. „Ich bin kein kleines Kind."
    „Entschuldige. Natürlich zweifle ich deine Fähigkeiten nicht an."
    „Schon gut."
    Sie fuhr den Hyperorter des SERUNS auf minimale Leistung herunter und schaltete ihn für eine Millionstel Sekunde ein.
    Das Gerät zeigte nichts an. Es existierte keine Hyperstrahlung, und den Normalraum hatten die Roboter zur Genüge ausgelotet.
    „Ein psionisches Schutzfeld höchstens", fuhr sie fort. „Bei den Hohen Frauen, ich würde viel darum geben, wenn ich seine Struktur erfassen könnte."
    Sie wagte sich auf zweihundert Meter heran und parkte die Plattform im Schutz eines riesigen Knäuels armdicker Schläuche.
    Geh weg! riet ihr eine innere Stimme. Wenn du bleibst, ist es dein Untergang.
    Unsinn! Sie sträubte sich mit aller Kraft gegen den Eindruck. Hier geht niemand unter.
    Sie verließ die Plattform und schwebte dicht unter dem Knäuel vorwärts. Die Kardia ragte hoch und trutzig auf, eine gewölbte Wand inmitten des Wirrwarrs aus konzentrierten Nährstoffen. Das Gefühl des Abgestoßen werdens und der Ablehnung in ihr wuchs weiter. Sie schloß die Augen und erhöhte ihre geistige Konzentration.
    Es wogte ihr entgegen wie eine Sanddüne, unerbittlich und riesig.
    Dies ist kein Ort für dich!
    „Ich spüre einen allgemeinen Einfluß mentaler Art", flüsterte sie. „Er ist vermutlich an alle Wesen gerichtet, die dieses Bauwerk ohne Erlaubnis betreten."
    „Dein Atem beschleunigt sich und erhöht den Feuchtigkeitsausstoß um dreihundert Prozent", gab der Pikosyn zur Antwort. „Kehr um!"
    „Nein. Ich weiß noch nicht genug."
    Hundert Meter schaffte sie. Weiter ging es nicht. Ihre Gedanken begannen Karussell zu fahren, und in ihrem Kopf entstand ein Druck, daß sie meinte, im nächsten Augenblick müßte ihr der Schädel platzen.
    Die Kartanin verglich ihre Empfindungen mit dem, was sie durch Hypnose und Suggestion kannte. Es glich diesen Erfahrungen nur teilweise, und es war stärker und umfassender.
    Eine mächtige Kraft wirkte hier, und sie verbarg sich irgendwo hinter der Wand dort vorn.
    Noch immer vermochte die Ortung nicht zu erkennen, ob es sich bei der Kardia um ein kompaktes oder hohles Gebilde handelte. Vielleicht war an der Wandung Schluß, und dahinter begann bereits der Hyperraum.
    Dao-Lin-H’ay wich ein Stück zurück. Der Druck wurde erträglicher. Sie wunderte sich, daß Mila und Nadja die Anwesenheit einer derart intensiven Kraft nicht festgestellt und darüber berichtet hatten. Eine mögliche Erklärung konnte sein, daß sie erst mit dem Eindringen Fremder in das Bauwerk aktiv geworden war.
    Ein psionischer Wächter also.
    Sie hielt an und verharrte auf der Stelle. Der Druck in ihrem Bewußtsein nahm all ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Es war abzusehen, daß sie dem unaufhörlichen Drängen nicht mehr lange widerstehen würde. Und je länger sie blieb, desto stärker wirkte der Einfluß auf sie.
    Entschlossen programmierte sie den Pikosyn und ließ den SERUN eine ballistische Bahn beschreiben, die ihn bis auf sechzig Meter an die Wandung des Gebildes heranbringen würde.
    „Du bringst dich in Lebensgefahr", warnte die Syntronik.
    „Es handelt sich nur um

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