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1855 - Vorstoss in die Traumblase

Titel: 1855 - Vorstoss in die Traumblase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausstreckt, es muß meine Anwesenheit bemerkt haben."
    „Und was willst du tun?" erkundigte sich der Pikosyn.
    „Es wird auch hier stärker. Ich muß mich weiter zurückziehen."
    Dao überschlug, wie lange es dauern würde, bis der quälende Einfluß das Innere des Bauwerks vollständig ausfüllen würde. Sie kam auf ein paar Stunden, und das war viel zuwenig, um etwas ausrichten zu können.
    „Ich sollte meine ursprüngliche Absicht wahr machen und das Ding zerstören, was immer.es ist."
    „Bitte tu das nicht, ohne dich vorher mit deinen Gefährten abzustimmen."
    „Natürlich. Was denn sonst?"
    Sie vergrößerte den Abstand auf fünfhundert Meter und beschloß, hier so lange abzuwarten, bis sie es nicht mehr aushielt oder bis ersichtlich wurde, daß irgend etwas versuchte, sie anzugreifen.
    In dieser Situation traf der Notruf ein. Er kam nicht von Atlan, sondern von Myles Kantor.
    „Ich bin schon unterwegs", signalisierte sie ihm. „Wir nehmen die Kerle in die Zange."
     
    *
     
    Der Arkonide jagte auf eine Öffnung von kaum fünf Meter Durchmesser zu.
    „Ortung!" zischte er. „Was ist mit dem Tunnel?"
    „Ein offenes Verbindungsstück", flüsterte der Pikosyn. „Du kannst beruhigt sein."
    Der SERUN hielt auf die Mitte der Öffnung zu und raste mit annähernd sechzig Stundenkilometern hinein.
    „Wenigstens etwas", murrte Atlan verstmmt.
    Der Arkonide hätte liebend gern angehalten, aber die Verfolger waren höchstens hundert Meter entfernt.
    Sie bekamen ihn unweigerlich in die Feinortung, wenn er verzögerte. So aber befanden sie sich hinter der Krümmung des Segments und mußten sich an der geringfügigen Wärmespur orientieren, die sein Anzug hinterließ. Noch ahnten sie wohl nicht, womit sie es zu tun hatten.
    Der Arkonide kam beim Zählen bis acht, dann schoß der SERUN mit seinem Insassen aus dem Tunnel in einen überdimensionalen Schacht hinein.
    „Länge: sechs Kilometer, Durchmesser: zweihundert Meter", meldete der Pikosyn. „Du solltest dich nach links halten. Da geht es Richtung Bug."
    Der SERUN flog eine enge Kurve und beschleunigte. Die Verfolger tauchten nicht auf. Entweder hatten sie den Tunnel nicht betreten oder wagten sich nicht heraus.
    Etwas stimmt hier nicht, dachte Atlan.
    „Was ist mit der Ortung?"
    „Nichts. Du hast die Maschinen abgeschüttelt. Aus einem mir nicht bekannten Grund haben sie die Verfolgung eingestellt."
    „Wo ist der nächste Ausgang?"
    „Tut mir leid. Noch kann ich nirgends einen erkennen. Möchtest du umkehren?"
    Garantiert lauerten sie irgendwo hinter dem Tunnel und warteten nur darauf, daß er wieder herauskam.
    Vielleicht war diese Annahme aber verkehrt, und die Roboter hatten sich längst an ihre eigentliche Aufgabe gemacht.
    Atlan wollte es nicht herausfinden. Jeder Weg zurück stellte für ihn verlorene Zeit dar. Irgendwo draußen warteten die drei Modulas auf ihn. So schnell es ging, mußte er zu ihnen stoßen, schon aus Gründen der eigenen Sicherheit.
    „Ich messe einen starken Anstieg an Hyperenergie hinter deinem Rücken", fuhr der Pikosyn fort. „Mach die Augen zu! Ich beschleunige auf fünfhundert Stundenkilometer. Korrektur: auf achthundert. Du mußt hier weg."
    „Was ist los?"
    Die Pikosyntronik projizierte auf die Innenseite der Helmscheibe, was sich vier Kilometer hinter ihm tat.
    Zunächst sah es aus, als glühe dort lediglich ein ockergelbes Licht. Dann allerdings erkannte der Arkonide, daß sich das Licht bewegte. Es füllte den ganzen Hohlraum aus, zuckte hin und her und drängte in seine Richtung.
    „Die Taster melden, daß es dieselbe Zusammensetzung wie die Röhren im Bauwerk besitzt. Nahrung also. Lediglich die Konsistenz ist anders."
    „Brei also. Das Zeug blubbert wie verrückt."
    Du hast den Grundstoff für das Röhrenlabyrinth vor dir, meldete sich der Extrasinn. Das Bauwerk ist noch lange nicht vollständig.
    „Offensichtlich wird es mit Hilfe von Hyperstrahlung zusätzlich zum Quellen gebracht. Du kannst es mit der Erhitzung in einer Mikrowelle vergleichen. Nur liegen die Verhältnisse hier anders. Der Brei heizt sich auf höchstens achtzig Grad auf. Die Aufladung mit Hyperenergie nimmt Einfluß auf die Molekularbindung der Substanz. So sieht es aus, es kann aber auch ein Irrtum sein. Die Ortung wird durch sehr starke Streufelder erschwert."
    Atlan unterdrückte einen Schrei. Der Brei machte nämlich einen Satz auf ihn zu. Die Sprungdistanz betrug rund neunhundert Meter.
    „Ein Transmittereffekt", meldete der Pikosyn.

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