1856 - Shabazzas Gebote
das große Werk.
Chlock „erwachte" aus seiner Lethargie und erteilte den Robotern erste Aufgaben. Er schickte sie in alle möglichen Bereiche des Schiffes, damit sie ihm Informationen beschafften und Aufnahmen übermittelten. Er tat es, um nicht völlig untätig in der Kammer zu stehen und in dem Bewußtsein zu leben, nichts für Goedda und das Bauwerk tun zu können.
Später befaßte er sich mit dem Gedanken, daß er seine geistigen Kräfte vielleicht bei der Suche nach dem Bund einsetzen konnte. Daß Ympalor es ihm nicht erlauben würde, stand für ihn von Anfang an fest. Es blieb ihm nur die Möglichkeit, auf eigene Faust zu handeln.
Der Bund war in der Nähe, und Chlock hoffte, daß er in das Gliederschiff eindringen würde. Andernfalls wollte der Physander ihn draußen suchen. Er prüfte die Umgebung seiner Sektion und fragte Daten ab. An mehreren Stellen entdeckte er Unregelmäßigkeiten in den Energiepegeln. Vordergründig zählten sie zu den Vorkommnissen, wie sie bei der Demontage eines derart komplizierten Schiffes ständig vorkamen. Es verleitete ihn, seine Kammer zu verlassen und sich auf den Weg zu machen. Mit einem der Detektoren seines prothetischen Körpers kontrollierte er alle Maschinen, die seinem Befehl unterstanden.
Seine Befürchtungen erfüllten sich. Eine der Maschinen entfernte sich von ihrem Standort und folgte ihm. Kurz darauf entdeckte Chlock zwei weitere, die ihre Positionen verließen und sich in Richtung eines Sektors bewegten, den er in kurzer Zeit erreichen würde.
„Ich bin ein Wahrer Ingenieur", sagte er laut, als müsse er sich erst vergewissern, ehe er den nächsten Gedanken faßte. „Dennoch kann ich derzeit keinen Unterschied zu herkömmlichen Ingenieuren erkennen, wie die Alazar sie darstellen. Ympalor behandelt mich, als gehörte ich zu diesen oder noch schlimmer - zum Bund."
Mit leisem Klacken nahm er ein paar Einstellungen vor und stellte Kontakt zu den drei Maschinen her.
„Ihr habt eure Positionen verlassen. Kehrt sofort zurück und wartet weitere Befehle ab!"
Die Maschinen reagierten überhaupt nicht.
Inzwischen erreichte der Physander die erste Sektionsweiche und vertraute sich dem Schwerkraftfeld an.
Es packte ihn, hob ihn hoch und transportierte ihn zehn Körperlängen in die Höhe. Unter einer ovalen Öffnung setzte es ihn ab.
„Du verläßt den Sektor, der deinen Aufgabenbereich umfaßt", teilte ihm eine Automatenstimme mit.
„Nenne den Grund, warum du dies tust!"
„Bin ich dir Rechenschaft schuldig?" stellte er die Gegenfrage.
Der Automat schwieg. Vermutlich war es das erste Mal seit seiner Installation, daß ein Physander es wagte, seine Berechtigung in Zweifel zu ziehen.
„Also gut", fügte Chlock hinzu und ging weiter. „Wie du weißt, haben drei meiner Roboter ihre Positionen verlassen. Ich nehme diese Abkürzung, um mit ihnen zusammenzutreffen."
Wieder gab der Automat keine Antwort. Chlock ahnte, was es bedeutete. Der Automat hielt Rücksprache mit seiner Koordination, und diese reichte die Meldung an Ympalor weiter. Wahrscheinlich beobachtete der Chaeroder ihn bereits.
Chlock beschloß, aufs Ganze zu gehen. Er hatte nichts mehr zu verlieren außer seinem Leben.
„Ich befinde mich nicht auf dem Weg zu einem Konverter", sagte er laut. „Ich teile dir dies nur mit, falls du etwas Ähnliches vermutest. Es liegt mir fern, Grallra nachzueifern."
„Dies dürfte kaum möglich sein." Ympalor überwachte ihn also tatsächlich. Es war unverkennbar seine Stimme. „Wir haben die Überreste des Physanders entdeckt. Jemand hat mehrere Verstecke benutzt, um den Toten immer näher an einen Konverter heranzuschaffen und ihn dann heimlich verschwinden zu lassen. Du weißt nicht zufällig, wer das war?"
„Nein. Ich bin fest davon überzeugt, daß Grallra seine Ankündigung wahr gemacht hat. Du versuchst, mich zu täuschen, Ympalor. Warum?"
„Such die Antwort lieber in dir selbst. Ich helfe dir und gebe dir einen Hinweis: Ihr stammt beide aus derselben Brut."
„Es hat keine Bedeutung."
„Bald wirst du vielleicht anderer Meinung sein. Die drei Roboter ..."
„Was ist mit ihnen? Hast du sie ...?"
„Sie haben den Auftrag, dich abzuholen und zur Fundstelle zu bringen."
„Es ... stimmt ... also ... doch?"
Chlocks Stimme vibrierte vor Verwirrung. Er ließ deutlich den Schock erkennen - nicht zu laut und nicht zu leise und hoffte, daß der Chaeroder sich täuschen ließ. Heimlich beglückwünschte er sich, daß er sich die Mühe gemacht
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