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1858 - Posbis weinen nicht

Titel: 1858 - Posbis weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte sich den Mund über sie zerreißen, aber eines durfte ihr niemand streitig machen: daß sie offen genug zu sich selbst war, um zu wissen, wann ein Widerstand zwecklos war, und vor allem, wann sie an ihre Grenzen stieß.
    Und deshalb saß sie jetzt mit ihrem Exlebenspartner zusammen in ihrer Kabine und ließ sich aus der Zentrale über alles informieren, was an Neuigkeiten eintraf - entweder aus dem Weltraum oder von den Halutern, die die Daten der Posbis von da an weiter auswerteten, wo Swallob dies nicht mehr gekonnt hatte. Die Bilder erschienen auf einer Kommunikationswand im Hintergrund, die Stimmen waren leise, es sei denn, etwas erregte Flames Aufmerksamkeit.
    „Und du glaubst also wirklich, daß die Posbis auch die geeigneten ...", er suchte nach einem richtigen Wort, „... Partner wären, um ins Solsystem einzufliegen und unsere wichtigsten Leute aus dem Bann dieses Monstrums zu befreien?" fragte Hennik Gartz. Die Zweifel waren seiner Stimme anzuhören.
    „Warum denn nicht?" gab sie zurück und nahm einen Schluck von der grünen Flüssigkeit, die im Raum schwebte: daumenkuppengroße Kugeln mit einer hauchdünnen Haut aus Formenergie. Flame dirigierte sie mit einem kleinen Gerät in der Hand zu ihrem geöffneten Mund und schluckte das Getränk genießerisch hinunter.
    Hennik war nicht so geschickt mit der Steuerung durch Mini-Prallfelder, wovon einige dunkle Flecke auf seiner Kombination zeugten. „Völlig abgesehen vom Ergebnis der Auswertung durch die Haluter, haben sie auf Tolk-17 hervorragende Arbeit geleistet. Der Tangle-Schild hat sich hervorragend bewährt."
    „Sie haben einen der Ihren verloren", erinnerte er sie. „Du weißt, was das für Posbis bedeutet - fast mehr als Halutern."
    „Das ist übertrieben, und ich habe ihnen entsprechend mein Bedauern ausgesprochen."
    Gartz seufzte und schüttelte den Kopf.
    „Flame, auf Terra und im Solsystem ist es nicht wie auf Tolk-17 oder einer anderen von Tolkandern besetzten Welt. Die Posbis haben sich im Einflußbereich des Tangle-Scans bewährt - aber wie ist es, wenn sie in den Bann des Philosophen geraten? Ein Wesen, das aus Vivoc und der Vitalenergie von einer ganzen Planetenbevölkerung entstanden ist und durch Teleportation über Tausende von Lichtjahre hinweg nach Terra gelangte! Alles, was wir über diesen Philosophen und die anderen 51 in der Milchstraße aufgetauchten wissen, ist, daß sie immer mächtiger werden und die Bevölkerung geistig versklaven. Sie lassen sie Kreise zeichnen und in Prozessionen Kreise um sich herum ziehen. Sie verbreiten völlig konfuse Lehren und predigen den Tod als Erlösung! Es sind unvorstellbar mächtige geistige Entitäten."
    „Und?" fragte Flame provozierend.
    „Du kannst ihren Einfluß nicht mit dem des Tangle-Scans vergleichen! Niemand von uns weiß, ob die Posbis auch ihnen gewachsen sind."
    „Der Tangle-Schild reagiert auf jede Form der Beeinflussung des Bioplasmas", beharrte Flame. „Das ist ja das Phantastische daran! Er würde sich auch dann aktivieren, wenn ein Posbi von ... beispielsweise einem Hypno attackiert würde."
    „Was noch nicht erwiesen ist", warnte Hennik. „Es ist rein hypothetisch."
    Sie winkte lässig ab und stand von der Couch auf, auf der sie es sich bisher bequem gemacht hatte.
    „Ich glaube dem, was die halutischen Wissenschaftler uns gesagt haben, Hennik." Sie sah auf die Kom-Wand, auf der gerade das Abbild eines der vierarmigen Riesen erschien. „Und da wir gerade von ihnen sprechen, lassen wir sie gleich zu Wort kommen. Ich nehme an, sie wissen jetzt, womit wir es bei den Barren zu tun haben."
    Sie ging zu ihm, legte ihm eine Hand auf die Schulter, beugte sich vor und küßte ihn lange.
    „Du weißt, weshalb wir Cistolo Khan und die anderen aus dem Solsystem holen müssen", sagte sie dann hart. „Du und unser Cheffunker Marcel sind die einzigen an Bord dieses Schiffes außer mir, die die Visionen kennen. Ich habe Khan ein dutzendmal zum Teufel gewünscht, Hennik, aber dürfen wir ihn und die anderen sterben lassen? Dürfen wir das?"
    „Sie sind nicht besser als die Milliarden anderer Terraner", versetzte der Pilot mit einem Kloß im Hals.
    „Nein, Hennik. Und das ist unser verdammtes, widerliches Geschäft. Sie sind nicht besser, aber wichtiger. Sie sind Figuren im Spiel, an dem sich andere aufrichten können. Es ist fast wie mit diesen alten Männern, Perry Rhodan und seiner Clique." Sie lachte rauh und fing sich eine weitere grüne Kugel in den Mund. „Er war

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