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1858 - Posbis weinen nicht

Titel: 1858 - Posbis weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ornament.
    „Wie verhindern wir die Katastrophe, retten unsere Herren, geben ihnen ihren Frieden wieder und haben für weitere hundert Jahre unsere Ruhe?"
    Boober stand, in der Form eines abgestorbenen Baumes mit vielen Wurzelästen, auf einem Kontrollpodest und hob die oberen Pseudogliedmaßen.
    „Meine Freunde! Wir haben alle gemeinsam die Aufgabe, die dreitausend Posbis an Bord dieses Schiffes zu hegen und pflegen, schützen und nützen." Er hielt kurz inne, wohl um sich zu fragen, ob an dem Reim nicht etwas falsch war. „Aber es geht nicht um die dreitausend, es geht um die zehn oder zwanzig, die sich blind in ein Abenteuer stürzen wollen, gegen das ihre Mission auf Tolk-17 noch gar nichts war!"
    „Wir könnten sie betäuben, so, wie Relebo das immer mit dir macht!" rief Wift, Illgens Matten-Willy.
    „Wir haben zwar keine Waffen, aber wir könnten sie mit Whisky abfüllen!"
    „Posbis trinken nicht", wehrte Boober entsetzt ab. Eine Pseudozunge leckte wehmütig über seinen Leib.
    „Außerdem haben wir gar keinen Whisky an Bord."
    „Dann eben mit Vurguzz!" kam ein Vorschlag.
    „Den haben wir auch nicht!" versetzte Boober genervt.
    „Wir nehmen das achtzigprozentige Zeug, mit dem ich meine Buße getan habe", sagte Drally. „Wir übergießen die Posbis damit und zünden sie danach an!"
    Er gluckste vor Vergnügen, als er sich dies bildlich vorstellte. Boober wünschte sich in diesem Moment, auch einen Paralysator zu haben.
    „Ich schäme mich sehr für dich, Drally", rief er tadelnd. „Erstens bist du noch nicht nüchtern, sonst würdest du keine Mordpläne gegen unsere geliebten Partner schmieden, und zweitens habe ich gesagt, wir müssen Relebo ausschaltennur ihn. Wenn er die anderen nicht mehr aufhetzt, ist der Friede wiederhergestellt."
    Zustimmendes Gemurmel antwortete ihm. Doch dann machte ihn Quappa, Tellners Partner, auf etwas aufmerksam, das seine ganzen geheimen Planungen über den Haufen warf.
    „Du vergißt leider eines, Boober", meinte Quappa, „nämlich daß wir mittlerweile im offiziellen Auftrag der PosbiOberkommandantur zum Solsystem unterwegs sind, und nicht nur, weil Relebo es will. Er und die anderen Posbis haben jetzt einen Befehl, dem sie gehorchen müssen."
    Boober wechselte die Farbe und sank ein Stück in sich zusammen. Natürlich, Quappa hatte recht - aber mußte er ihm ausgerechnet jetzt damit kommen?
    Schon hörte Boober die Mißfallensrufe der anderen Matten-Willys und sah seinen so schön geplanten Auftritt als Führer der unterdrückten Plasmamassen geplatzt, als ihm der Geistesblitz kam:.
    „Das mag ja so sein, Quappa, aber das zwingt uns nur umzudenken. Die Posbis lassen uns keine Wahl, wir müssen zu härteren Mitteln greifen und ihre Beiboote fluguntauglich machen, denn zweifellos werden sie auch bei dieser Aktion versuchen mit ihnen, zur Erde zu kommen."
    „Das ist eine grandiose Idee!" rief ein ziemlich unbedeutender Willy in der letzten Zuhörerreihe.
    „Freunde und Genossen, wir entziehen dem wahnwitzigen Unternehmen unserer Schutzbefohlenen die Basis!"
    „Äh", fragte Wift kleinlaut, „aber wie machen wir das? Alle hoch aufrichten, die etwas von ihrer Technik verstehen!"
    Die versammelten Matten-Willys sanken zu Fladen zusammen, die sich gegenseitig übereinanderschieben mußten, um Platz zu haben.
    Damit schien die Revolution auch schon beendet zu sein.
    Doch das konnte es einfach nicht gewesen sein, nicht für Boober, der um seinen Posbi Relebo zitterte.
    Noch einmal richtete er sich auf und rief mit lauter Stimme: „Freunde, Kameraden, Genossen, Guerilleros und Kammernossen! Seid ihr zum Kampf bereit?"
    „Ja!" schrie einer, der sich in der Fladenmasse aufrichtete, im nächsten Moment aber von einem halben Dutzend Tentakelarmen wieder zu Boden gehämmert wurde.
    „Das ist die Mehrheit aller abgegebenen Stimmen!" rief Boober. „Wir werden es nicht zulassen, daß unsere Posbis sich für die Terraner opfern! Wir werden nun vereint marschieren, nämlich zur Zentrale, und alle Ausgänge mit unseren Körpern verriegeln! Gemeinsam sind wir stark! Wir werden eine meterdicke Masse bilden, und kein Posbi wird es wagen, auf uns zu schießen! Folgt mir! Seht, ich gehe euch mit leuchtendem Beispiel voran, und nichts kann mich aufhalten! Folgt mir, na los!"
    Er verließ sein Rednerpodest und floß hoch aufgerichtet auf etwa zweihundert Pseudofüßchen dem Ausgang des Triebwerkstrakts entgegen.
    Er war wirklich ein leuchtendes Beispiel, denn als Relebo mit etwa zehn

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