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1861 - Bomben für den Brutkosmos

Titel: 1861 - Bomben für den Brutkosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fünfzig Grad Celsius steigerte - ein Wert, der einen Terraner in einige Schwierigkeiten gebracht hätte, für einen Arkongeborenen aber noch recht gut zu verkraften war -, hatte ich es endlich geschafft, das Funkgerät zum einen einzuschalten, zum anderen auf geringe Impulsstärke zu bringen.
    „Myles, Dao-Lin - könnt ihr mich hören? Meldet euch!"
    Meine Stimme klang anders als sonst, seltsam gepreßt und kurzatmig; wahrscheinlich war dies eine Nebenwirkung der rasenden Kopfschmerzen, mit denen ich zu kämpfen hatte. Es fühlte sich an, als tobe irgendwo mitten in meinem Gehirn eine kleine Raumschlacht; immer wieder gingen dort Transformgeschosse hoch und jagten Schmerzkrämpfe durch meine Muskulatur.
    „Myles, Dao-Lin - hört ihr mich? Bitte meldet euch!"
    Im Brutkosmos der Goedda - die Bezeichnung Traumblase hatte sich inzwischen dank besserer Kenntnis erübrigt - gab es außer uns dreien und Goedda noch einige Einheiten der Tolkanderflotte. Dort wurde ebenfalls gefunkt, und wir mußten Sorge tragen, daß unser Funkverkehr dort nicht abgehört werden konnte.
    Zum einen standen wir vor dem Problem, daß wir nach dem Ausfall der Pikosyns offen kommunizieren mußten, die Funkgespräche also nicht kodiert werden konnten; zum anderen aber mußten wir verhindern, daß dort die simple Tatsache nicht entdeckt wurde, daß wir überhaupt funkten. Sollte es den Tolkandern gelingen, unsere Sender zu orten, würde eine allgemeine Hetzjagd auf uns beginnen, deren tödliches Ende mühelos vorauszusehen war.
    Entsprechend schwach mußten unsere Funkimpulse daher ausfallen, hart an der unteren Grenze dessen, was technisch überhaupt möglich war.
    Ich wartete und bekam keine Antwort. Meine Sorge um die Freunde stieg. Schließlich aktivierte ich auf die umständliche Weise über die Handschuhsensoren den Antrieb des SERUNS.
    Langsam bewegte ich mich, hoffentlich auf das Zentrum des Brutkosmos zu, denn nur dort konnten wir hoffen, Informationen zu finden und vielleicht etwas zu bewirken. Hoch war die Wahrscheinlichkeit nicht.
    Unsere Ausrüstung war stark zusammengeschrumpft; ich beispielsweise besaß noch meinen SERUN, dazu einen Kombistrahler. Angesichts der technischen Mittel der Tolkander im Brutkosmos war das eine eher kümmerliche Ausstattung.
    „Myles, Dao-Lin ... !"
    Immer wieder gab ich diese Rufe ab, weit gefächtert, aber von geringer Intensität. Eine Stunde, zwei Stunden ...das Warten zerrte an den Nerven.
    Dann, von einem Augenblick auf den anderen, hörten die Schmerzen in meinem Kopf auf; das Extrahirn hatte seine Arbeit offenbar beendet. Und während ich durch den silbernen Nebel flog und nach meinen Freunden rief, sickerten die Informationen aus dem fotografischen Gedächtnis behutsam in mein Bewußtsein.
    Schmerzen hatte ich jetzt nicht mehr, aber mich schauderte bei dem, was mir der Extrasinn -mitteilte.
    Endlich bekamen die Dinge, die uns ebenso erschreckt wie verwirrt hatten, Strukturen und Zusammenhänge.
    Aber was für Zusammenhänge ...
    „Heiliges Arkon!" murmelte ich erschüttert.
    „Atlan?"
    Unverkennbar das Organ einer Kartanin. Dao-Lin-H’ay lebte also noch. Ich stieß einen tiefen Seufzer aus.
    „Sprich weiter, Dao-Lin! Ich werde dich anpeilen und zu dir stoßen."
    Dao-Lin-H’ay war clever. Anstatt was im übrigen gar nicht so einfach war - einfach nur irgendein belangloses Zeug zu schwatzen, ließ sie jene Laute hören, die nur bei den Kartanin gebräuchlich waren, als Erkennungszeichen aber völlig ausreichten. Ich schränkte den Empfangsbereich meiner Funkanlage behutsam ein, bis ich ziemlich genau die Richtung ermittelt hatte, aus der Dao-Lin-H’ay sendete, dann verstärkte ich den Antriebsschub meines SERUNS.
    Nach einer Viertelstunde konnte ich die Kartanin sehen, gehüllt in einen SERUN, wie sie langsam um drei Achsen kreiselte. Sie selbst konnte das wahrscheinlich gar nicht wahrnehmen, weil jeder Anhaltspunkt dafür fehlte, wo oben und unten, rechts und links zu finden waren. Erst bei meinem Auftauchen konnten wir unsere Bewegungen ausgleichen und so synchronisieren, daß wir wenig später nebeneinander durch den Silbernebel schwebten.
    „Wie geht es dir?" fragte ich besorgt.
    „Den Umständen entsprechend", antwortete Dao-Lin-H’ay mit leisem Fauchen. „Also ziemlich scheußlich. Ich bin ziemlich lange bewußtlos gewesen. Was ist eigentlich passiert? Hast du es mitbekommen?"
    „Goedda hat sich vergrößert", erklärte ich ihr. „Jetzt füllt dieses Geschöpf wahrscheinlich das

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