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1861 - Bomben für den Brutkosmos

Titel: 1861 - Bomben für den Brutkosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fremd. Aber ein Myles Kantor hatte es geschafft er wußte wahrscheinlich ebenfalls nicht genau, wie die Tolkandertechnologie eigentlich funktionierte, aber er war immerhin in der Lage, sie zu bedienen und sogar gegen ihre Herren und Meister zu wenden.
    „Geschafft", verkündete Myles nach einer Viertelstunde. „Ich hoffe zuversichtlich, daß meine Manipulationen an der Anlage unentdeckt bleiben. Wenn ja, ist die Bombe scharf und wird rechtzeitig hochgehen. Nur damit ihr Bescheid wißt: Dieser Energiespeicher allein müßte ausreichen, alles Materielle innerhalb dieser kosmischen Blase zu zermalmen."
    „Eine beruhigende Aussicht", murmelte Dao-Lin-H’ay.
    „Nicht wahr? Sollte ich mich verschaltet oder verrechnet haben und die Bombe vorzeitig hochgehen, werden wir es nicht einmal merken, so schnell wird alles gehen. Eigentlich ein sehr schöner Tod ..."
    Ich lächelte.
    „Als man Julius Caesar einmal fragte, welcher Tod nach seiner Ansicht der beste sei, soll er geantwortet haben: der unerwartete."
    „Soll gesagt haben ...?"
    „Nein, ich bin nicht dabeigewesen", beantwortete ich die leicht mokante Frage von Dao-Lin-H’ay. „Ich bin nicht überall und jederzeit an den Brennpunkten irdischer Geschichte gewesen ..."
    „Und wo bist du gewesen?"
    „Ich habe einem gewissen Quosta S’merald meine Lebensgeschichte diktiert", sagte ich. „Gleichviel, wir sollten von hier verschwinden und zusehen, daß wir an Bord von einem der Antriebsblöcke kommen. In diesem Brutkosmos hält mich nichts mehr."
    Wir verließen den Kommunikationsraum, in dem wir uns die ganze Zeit über aufgehalten hatten, eine Art Nebenzentrale des Gliederschiffes, die wahrscheinlich nur in Notfällen benutzt wurde. Auf dem Weg zurück zur Schleuse begegneten wir einer Gruppe von Robotern. Die Maschinen entwickelten beim „Marsch einen derartigen Geräuschpegel, daß wir sie schon von weitem hören und uns vor ihnen verstecken konnten.
    Warum sie nicht einfach ihre Antigravs einschalteten, war mir nicht klar. Sobald der metallene Stampfschritt verklungen war, bewegten wir uns weiter durch das Innere des Gliederschiffes.
    Es war ein eigentümliches Empfinden, sich in einem solchen Raumschiff zu bewegen. Die Gänge darin waren röhrenförmig, fast fünf Meter hoch und beinahe ebenso breit; an vielen Stellen war die Wandung uneben und ungleichmäßig und erinnerte an Höhlenbehausungen von irdischen Tieren. Auch der Boden war an vielen Stellen holprig, zudem war die Beleuchtung - jedenfalls aus unserem Blickwinkel - ziemlich schlecht. Das Schiff war sehr konsequent auf die speziellen Körpermerkmale der Chaeroder abgestimmt worden, deren Anblick bei mir immer wieder die Assoziation „Weberknechte" aufkommen ließ ...
    Ähnliches galt für fast alle Innenräume eines Gliederschiffes: Es gab wenige Ecken und Kanten, fast nur Rundungen, aber nur selten waren die Rundungen glatt. Die Maschinenanlagen, die wir bisher gefunden hatten, paßten ebenfalls perfekt in diese Umgebung; auch hier überwogen unregelmäßige Oberflächen, dunkel, gerundet und auf den ersten Blick unheimlich anmutend.
    In der Schleuse wartete eine Überraschung auf uns. Das äußere Tor war geschlossen, und in der Schleuse selbst stand jenes Beiboot, dessen Start wir zum Eindringen in das Gliederschiff benutzt hatten.
    „Was nun?" fragte Dao-Lin grimmig.
    Ich starrte das Beiboot an, dann schoß mir eine Idee durch den Kopf.
    „Bekommst du das Beiboot auf?" fragte ich Myles.
    Der Terraner kniff die Augen zusammen und starrte mich an.
    „Du willst mit dem Beiboot abhauen?" fragte er. „Mitten durch die Reihen der tolkandischen Einheiten hindurch?"
    „So ungefähr", antwortete ich zuversichtlich. „Ich werde allerdings deine Hilfe brauchen ..."
    „Und alle zusammen werden wir Gottes Beistand brauchen", murmelte Myles Kantor. „Worauf habe ich mich nur eingelassen mit dir und deinen kosmischen Freunden ..."
    „Nun, ich würde sagen, auf das größte Weltraumabenteuer aller Zeiten ..."sagte ich. „Und jetzt kommt, das Abenteuer wartet auf uns!"
     
    10.
     
    Nerghana Bilox Mir war schummerig zumute, nicht körperlich, sondern geistig oder seelisch, wie man es nehmen wollte.
    Er hatte es geschafft, auch wenn ich mich noch so sehr dagegen gewehrt hatte, und jetzt war ich entzweigerissen, mittendurch. Es war ein scheußliches Gefühl.
    Da war mein Verstand, auf den ich mich immer hatte verlassen können. Dieser Verstand sagte mir, daß es in der Tat ein Paradoxon war, wenn

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