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1861 - Bomben für den Brutkosmos

Titel: 1861 - Bomben für den Brutkosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch etwas tun, und ihr wißt, daß mir das Herumlungern nicht liegt."
    „Deine Berechnungen gehen davon aus", argumentierte Myles Kantor mit der bei ihm üblichen präzisen Kaltblütigkeit, „daß wir es innerhalb von zwei Tagen schaffen werden, einen der anderen Antriebsblöcke zu erreichen und dort an Bord zu gehen. Ich gebe zu, die Chance ist recht gut, aber wir müssen auch mit einkalkulieren, daß wir dabei Pech haben."
    „Pessimist", sagte ich lächelnd.
    „Nenn mich, wie du willst", konterte Myles trocken. „Nehmen wir an, wir schaffen es nicht. Dann müssen wir uns nach einer anderen Transportmöglichkeit umsehen - und während der ganzen Suche wird hinter unserem Rücken diese Zeitbombe ticken. Dann geraten wir entsetzlich unter Druck, und ob uns das guttut, möchte ich doch sehr bezweifeln."
    „Ich denke an die Menschen auf der Erde ...", sagte ich.
    „Denen können wir von hier aus nicht helfen", mischte sich Dao-Lin-H’ay ein. „Weder jetzt noch später. Nur wenn die Bombe hochgeht und Goedda tatsächlich vernichtet, nur dann haben wir etwas für Terra tun können. Ich stimme Myles zu, wir sollten uns Zeit lassen."
    Ich zuckte mit den Achseln.
    „Wie ihr wollt", sagte ich. „Glaubst du, daß du das hinbekommen wirst, Myles?"
    „Ganz bestimmt", antwortete Myles. „Interessieren euch Einzelheiten?"
    Ich hob abwehrend die Hände.
    „Mir genügen die groben Daten", sagte ich rasch.
    „Ich habe den Bordrechner und die Maschinenanlage umprogrammiert. Wenn es soweit ist, wird der Hyperraumzapfer - ein sehr interessantes Gerät übrigens, das sollten wir irgendwann einmal genauer untersuchen - ,dann wird der Zapfer eingeschaltet und beginnt Energien aus dem Hyperraum in die Speicher zu laden. Ich habe dafür gesorgt, daß dieser Vorgang, wenn er erst einmal angelaufen ist, nicht wieder gestoppt werden kann, egal, was die Besatzung probiert."
    „Und was passiert dann?" wollte Dao-Lin-H’ay wissen.
    „Da gibt es zwei Möglichkeiten", antwortete Myles Kantor. „Möglichkeit eins: Der Zapfer lädt den Speicher auf, bis dessen Kapazität überschritten ist. Dann geht das Schiff hoch, und allein das sollte ausreichen, zumindest Goeddas Bauwerk zu vernichten und damit Goedda. Immerhin sind wir zur Zeit ja nur wenige Dutzend Kilometer vom Zentrum des Brutkosmos entfernt."
    „Und die Alternative?" fragte die Kartanin.
    „Allein schon durch den Start des Zapfprozesses reißt der Brutkosmos gegenüber dem Hyperraum auf, und alles, was sich in diesem Brutkosmos befindet, wird in den Hyperraum verweht, auf Nimmerwiedersehen.
    Denkbar ist auch, daß beim Zapfen die Selbstversorgung von Goedda gestört wird, auch das könnte ausreichen, Goedda unschädlich zu machen."
    „Wie würdest du die Chancen von Goedda einschätzen?" fragte ich.
    „Wenn unser Plan technisch so abläuft, wie wir es vorhaben -nahe Null. Goeddas einzige Chance besteht darin, unsere Bombe nicht aktiv werden zu lassen. Schafft Goedda das, haben wir verloren und die Menschheit auch. Gelingt Goedda das nicht, ist Goedda verloren, und die Menschheit ist gerettet, jedenfalls vor Goedda ..."
    Ich blickte die Freunde an.
    Dao-Lin-H’ay zeigte die KartaninVersion eine spöttischen Lächelns. Myles Kantor blickte trübe in die Welt, er wirkte sehr strapaziert und abgearbeitet.
    „Ich weiß", sagte ich leise, „daß ihr nicht zögernd würdet, sowenig wie ich, diese Bombe notfalls von Hand zu zünden, um Terra zu retten. Aber Myles hat recht und du auch, Dao-Lin - es ist darüber hinaus wichtig, daß wir durchkommen, wenigstens einer von uns. Wir müssen den anderen sagen, daß wir mit Goedda nur die erste von insgesamt vier kosmischen Geißeln kennengelernt haben ... Deswegen ..." Ich blickte auf mein Chronometer. „... achtzehnter Juli zwölfhundertneunundachtzig NGZ, die Uhrzeit überlasse ich dir. Zu diesem Zeitpunkt soll die Bombe hochgehen. Dann haben wir noch ein paar Tage Zeit, uns in Sicherheit zu bringen."
    „Einverstanden", sagte Myles Kantor. „Wie wäre es mit zwölf Uhr mittags?"
    „Meinetwegen", sagte ich amüsiert. Da die Zeit auf unseren Chronometern nur geschätzt war, spielte die genaue Uhrzeit keine Rolle; unterschiedliche Tageszeiten gab es in dem Silberkosmos ohnehin nicht.
    Ich sah, wie Myles Kantor mit den tolkandischen Geräten arbeitete. Allein das war eine intellektuelle Meisterleistung, mußte ich zugeben; ich wäre ganz bestimmt dazu nicht in der Lage gewesen, dafür war die Technologie der Tolkander zu

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