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1862 - Aufbruch der Herreach

Titel: 1862 - Aufbruch der Herreach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Rohrleitungen und flogen ins Silbermeer hinaus. Wenigstens hatten sie hier einen gewissen Ortungsschutz, und Goedda selbst hatte sie so gut wie nie direkt ausmachen können.
    Aber die schreckliche Geistesmacht wußte genau, daß sie da waren; ein fremder Organismus in ihrem Brutkosmos. Lästige Schädlinge, die man am besten sofort ausmerzte.
    Deshalb hatte das Wesen in letzter Sekunde, als die drei Eindringlinge sich schon in Sicherheit wähnten, den Flug der zusammengekoppelten Antriebseinheiten aus dem Brutkosmos gestoppt.
    Bereits kurz darauf waren sie entdeckt worden. Bisher hatten sie sich einer Gefangennahme erfolgreich entziehen können, aber wie lange ging das noch gut?
    Dao-Lin-H’ay flog stets in Sichtweite der Peripherie des monströsen Bauwerks, in dem Goedda lebte.
    „Ich glaube, Dao-Lin ist inzwischen zu nervös", signalisierte Myles Kantor dem Arkoniden mit Hilfe eines von seinem Pikosyn erzeugten Schriftbandes, während sie der Kartanin folgten. „Sie scheucht uns von Deckung zu Deckung, aber im Endeffekt werden wir nur schneller ermüden. Irgendwann werden wir nicht mehr weiterkönnen, und was dann?"
    „Ich vertraue ihren Instinkten", gab Atlan auf ähnliche Weise zurück, so daß die Kartanin ihre Kommunikation nicht verfolgen konnte. „Sie weiß genau, was sie tut. Und selbst mit ihren rudimentären Psi-Kräften hat sie uns noch etwas voraus. Wenn sie glaubt, daß der Platz nicht sicher vor Entdeckung ist, dann suchen wir einen neuen. Haben wir sonst eine Wahl?"
    Myles seufzte. „Nein."
     
    *
     
    Immerhin funktionierten noch die SERUNS einigermaßen. Während des ersten Flimmerns waren alle Elektroniken, einschließlich der Pikosyns, ausgefallen und die Programme zu einem großen Teil gelöscht worden. Die Steuerung der SERUNS hatte mit Handbetrieb neu eingestellt werden müssen, spielte aber manchmal dennoch unerwünschte Streiche.
    Die drei Aktivatorträger wären auf der Flucht nicht nur einmal beinahe erschossen worden, weil sie den Schutzschirm nicht schnell genug aktivieren konnten. Jedesmal waren sie nur um Haaresbreite dem Tod entgangen - mit viel Glück und auch einer Portion Erfahrung.
    Dao-Lin schlug plötzlich einen Haken und beschleunigte auf einen dunklen Schacht zu, der sich inmitten der verwirrenden und abstrus verschlungenen Schlauch- und Röhrengeflechte öffnete. In dieses Labyrinth, auch an der Peripherie, waren Zellen aus Metall eingebettet, die mit technischen Einrichtungen versehen waren. Diese Zellen waren, je weiter man dem Zentrum und Goeddas Sitz, dem Kardia, zustrebte, zumeist von Physandern besetzt, die dafür sorgten, daß Goedda der Nahrungsstrom unaufhörlich zugeführt wurde.
    Es gab unzählige Möglichkeiten, über die Peripherie ins Zentrum zu gelangen, aber daran dachten die drei Unsterblichen nicht. Erneut freiwillig den Kopf in den Rachen des Löwen zu stecken wäre ziemlich verrückt gewesen. Sie konnten dieses mächtige Wesen nicht direkt angreifen und ihm so auf wesentliche Weise schaden. Was getan werden konnte, hatten sie längst getan.
    Sie mußten jetzt an sich selbst denken. Relative Sicherheit konnten sie nur im Außenbereich finden, in der Nähe des silbernen Nebelmeeres, und dabei gleichzeitig die Vorgänge beobachten. Vielleicht gestattete, Goedda doch den Abflug der Antriebseinheiten, um wieder mit mehr Nahrung versorgt werden zu können ...
    „Dahinten kommt ein Physander, in Begleitung von Robotern", meldete Myles Kantor alarmiert.
    Er hatte die Konturen, die sich langsam aus dem Nebel lösten, gerade noch erkennen können, bevor er um eine Ecke des Bauwerks geflogen war. Der SERUN war in solchen Fällen nicht zuverlässig genug; normalerweise hätte der Schutzanzug sofort Alarm geben müssen.
    „Haben sie uns entdeckt?"
    „Ich glaub’ nicht. Ich habe keine Beschleunigung bemerkt."
    „Dann sollten wir schleunigst abschwirren!"
    Sie folgten der Kartanin mit Höchstgeschwindigkeit; sie war bereits am Eingang des Hohlschachts angelangt und wollte sich umsehen.
    „Dazu haben wir keine Zeit", zischte Atlan und schoß an ihr vorbei in den Gang hinein.
    Allmählich spielte es keine Rolle mehr, ob sie noch vorsichtig waren oder nicht. Die Kreise wurden immer enger gezogen, und irgendwann konnten sie nicht mehr ausweichen - außer ins Herzzentrum der unheimlichen Macht, der Mutter aller Krieger.
    Der Schacht war verlassen. Sie mußten sich bald flach auf den Boden legen, um tiefer hineingelangen zu können. Um sie herum wurde die

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