Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1864 - Vorabend der Apokalypse

Titel: 1864 - Vorabend der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Aggressionsstrahlung, in einer der ruhigeren Zonen, und Perry bedeutete mir sofort, an der Mauer zu landen.
    „Hör zu", sagte er hastig, als wir nebeneinanderstanden. An dieser Stelle der Unterstadt gab es momentan keine Slumbewohner, aber das konnte sich ja schnell ändern. „Bully, wir müssen das gemeinsam durchstehen." Wollte jetzt er eine Warnung verabreden? „Die beiden Kugeln, die du verschleudert hast, waren Sonden. Fernsteuerbare Sonden, die durch ihre Energieabgabe Szuker irritieren sollen. Sie stammen aus dem Füllhorn der Kapsel, und wenn wir Glück haben, dann hält Szuker sie infolge ihrer Energieabstrahlung für uns und konzentriert seine Abwehr auf sie. In der Zwischenzeit können wir, mit noch mehr Glück, auf Herz-FÜNF landen. Die Sonden gehorchen unseren Impulsgebern. Hast du das soweit verstanden?"
    „Bin ich etwa intelligent?" fragte ich gereizt zurück. Es begann schon wieder.
    „Wir fliegen jetzt zur Mauerkante hoch und schicken dann die Sonden los", sagte Perry schnell, bevor die Aggressionsstrahlung ihn wieder in die Knie zwang.
    Er holte drei Kugeln aus der Tasche und reichte sie mir. Der letzte Rest klaren Verstandes reichte gerade noch aus, um mir zu sagen, wie ich die Kugeln ins Ziel lenkte und ihre Energiefreigabe aktivierte.
    Dann schlug die Strahlung endgültig wieder zu. Es war jetzt wie ein Hämmern im Kopf, das natürlich auch von meiner Wunde kommen konnte. Es hörte sich an wie ein dumpfes „Tocktocktocktock ..."
    Ich sah, wie sich Perrys Gesicht verzerrte. Sekundenlang schien er dagegen anzukämpfen. Dann stieg er auf und ich hinter ihm her.
    Jetzt hatten wir wieder einen konkreten äußeren Gegner, dazu einen Plan.
    Der Andro-Hüter war unser Feind. Er war für alles verantwortlich.
    Haß brandete in mir auf.
    Der Andro-Hüter muß sterben!
     
    5.
     
    Kaif Chiriatha Eigentlich wäre jeder der Befürworter unter den Drachenbauern bereit gewesen, in den Schacht hinabzusteigen, das hatten sie Kaif Chiriatha nach erstem Zögern berichtet. Doch siebzehn waren mehr als genug, wollten sie sich nicht gegenseitig behindern.
    Sie benutzten einen Transmitter, der sie innerhalb des abgesperrten Eireals um jene Mauer materialisieren ließ, die sich nur dann öffnete, wenn ein Schüler der Kinderstadt „reif" war, zum Drachen zu gehen.
    Hinter ihnen sorgten die Roboter dafür, daß keine Kinder oder Erzieher die Sperre durchbrachen und sie behinderten oder gar angriffen. Die siebzehn Drachenbauer waren keine ungewöhnlich muskulösen oder körperlich gewandten Galornen. Sie waren äußerlich ganz normale Männer. Nur ihre Aura machte sie geheimnisvoll, strahlte die Reife desjenigen aus, der möglicherweise mehr über das Wesen der Dinge wußte als andere.
    Sie trugen seltsame Ausrüstungsgegenstände bei sich, die sie meist an Gurten befestigt hatten, die um ihre gelben Schutzanzüge geschlungen waren. Außerdem verfügte jeder über ein Antigravaggregat, das sie von primitiven mechanischen Hilfsmitteln unabhängig machte.
    Paega Mrion führte sie an. Mit einem Impulsgeber schuf er die Lücke in der Mauer, die sich sonst nur für die Kinder öffnete, die zum Spiel mit dem Drachen antraten.
    Doch das war auch schon die erste und letzte Aktion kurz nach der Ankunft. Kaif Chiriatha war bei ihnen und erlebte es selbst. Die Aggressivität ergriff sofort von ihnen Besitz, und es war um ein vielfaches schlimmer als alles, was sie bisher gequält hatte.
    Die Drachenbauer stöhnten. Einige. schwankten, andere krümmten sich vor psychischen Schmerzen. Sie fühlten sich, als wären sie in der Glut der Hölle gelandet, die ihre Seelen zerfraß, ihre Gedanken zu flammenden, bösartigen Ungeheuern machte, die sich gegen sie selbst richteten.
    Kaif hatte nicht erwartet, daß es so schlimm sein würde. Nach dem ersten Schock kämpfte sie dagegen an, atmete tief durch, versuchte, eine Mauer in sich aufzubauen, an der die pure Aggressivität abprallte oder zumindest gefiltert wurde. Die Aggressivität kam aus dem siebzig Meter durchmessenden Schacht - daran gab es jetzt nicht mehr den Hauch eines Zweifels.
    Sie hörte unterdrückte Schreie und Stöhnen, lauter als das Rauschen in ihrem Schädel. Sie sah alles verschwommen, aber sie erkannte immerhin, daß Pega Mrion sich auf die Lücke zu in Bewegung setzte - träge und nach vorn gebeugt, als stemme er sich gegen eine Strömung, die ihn zurückdrängen wollte.
    Einige andere folgten ihm, die meisten hatten die Falthelme der gelben Anzüge

Weitere Kostenlose Bücher