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1865 - Zeit des Terrors

Titel: 1865 - Zeit des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zählen. Mich abzulenken, an konkrete Dinge zu denken.
    Ich durfte im Prinzip alles tun, nur eines unter keinen Umständen: mich selbst noch in die Aggression und die Angst hineinsteigern, die mich erfüllte.
    Irgendwann endlich war es soweit. Ich sah Lichter unter mir, dannschälte sich Perrys Gestalt aus den Schwaden.
    Ich landete zwei Meter neben ihm. Zu meiner Überraschung waren die Schwaden hier lichter als bisher.
    Wir standen sicher auf festem Boden, und auch der mentale Druck ließ spürbar nach. Es war wie ein unendlich wohltuender Schatten, der auf einen einsamen Verirrten fiel, der sich halb verdurstet durch die grelle Wüstensonne und den brennendheißen Sand schleppte.
    Ich verstand das alles nicht, aber wir konnten wieder atmen und machten tüchtig Gebrauch davon. Ich fühlte mich wirklich wie ein Verdurstender und hätte eine halbe Milchstraße dafür gegeben, jetzt in einem unserer SERUNS zu stecken, der mich entsprechend versorgt hätte.
    „Bully?" hörte ich und drehte den Kopf Perry zu.
    Bisher hatte ich ihn in den Nacken gelegt und nach oben geblickt, wo über uns das orangefarbene Wabern begann und in der Mitte aufwärts schoß. Sein Strahlen erleuchtete den Boden des Schachts mit einem unwirklichen, aggressiven Licht.
    Wie bei einem alten Feuerzeug, dachte ich und blieb bei meinem Vergleich mit der Flamme. Unter ihr war bei den antiken Dingern nur ausströmendes Gas. Erst in einer gewissen Höhe entzündete sie sich und loderte empor.
    Natürlich hatte ich nie unter einer Feuerzeug- oder Kerzenflamme gestanden - eine solche Verkleinerung meines wohlproportionierten Körpers gehörte zu den wenigen Dingen, die ich noch nicht erlebt hatte; obwohl es auch hierzu in meiner Jugend einen passablen Film gegeben hatte. Er hatte gezeigt, welche Vorteile eine solche Verkleinerung auch bringen konnte - neben tausend Nachteilen natürlich.
    Nun gut, jetzt war ich der Mister C. unter der Flamme oder besser: der Mister B. Nur war ich nicht ganz allein, sondern hatte einen Begleiter bei mir nennen wir ihn Mister R.
    „Bully", sagte Perry wieder.
    Erleichtert stellte ich fest, daß der Helmfunk noch funktionierte. Auch darüber durfte ich mir nicht den Kopf zerbrechen. Was jetzt allein zählte, war, daß wir uns, um einen anderen Vergleich zu bemühen, hier am Boden des Schachts wie im Auge eines Hurrikans befanden. Wir konnten klar denken, die körperlichen und seelischen Schmerzen waren wieder auszuhalten. Wir befanden uns auf einer Insel im Ozean des Grauens.
    „Bully, hörst du mich?" fragte Perry „Verdammt gut", antwortete ich. „Wir haben tatsächlich den Grund des Schachts erreicht und leben noch. Der Stoß tut mir leid. Mir fiel nichts Besseres ein."
    „Schon in Ordnung" sagte er. Mir wurde klar, daß wir uns seit der Landung auf Galorn nicht mehr so ruhig und vernünftig unterhalten hatten. „Es war das einzig Richtige. Nur, warum hast du denn mit deinem AntigravProjektor gespielt, als wir sanken?"
    Ich trat ganz nahe an ihn heran und blickte ihn verständnislos an.
    „Was ... meinst du damit? Ich habe nichts mit dem Projektor gemacht. Wenn du das gleiche erlebt hast wie ich, dann weißt du das."
    „Aber du hast uns doch einmal schneller, einmal langsamer sinken lassen", beharrte er.
    Ich schüttelte den Kopf - es tat noch immer höllisch weh.
    „Keine Spur, Perry."
    „Dann", meinte er einleuchtend, „hätte es des Projektors gar nicht bedurft. Dann herrscht in diesem Schacht eine ähnliche künstliche Gravitation wie in den Antigrav-Schächten, die wir kennen. Wir wären so oder so aufgefangen worden und sanft gelandet."
    „Das konnte ich aber doch nicht wissen, oder?" fuhr ich ihn an.
    Das Alarmsignal.
    Es schien wieder loszugehen. Die Aggression griff wieder nach uns. Wir maßten uns sofort auf etwas konzentrieren, am besten auf die seltsame Umgebung hier unten.
    Ich hatte ihr bis jetzt noch keine Beachtung geschenkt. Nun sahen wir uns um. Perry maßte den gleichen Gedanken wie ich gehabt haben.
    Das erste, was uns auffiel, war ein weißes 38-Meter-Raumschiff der Galornen, also ein Schwesterschiff der PEGOOM, mit der Foremon vor vier Monaten aus genau diesem Schacht gekommen war und Galorn verlassen hatte -der eigentliche Anfang seiner langen Jagd auf uns.
    Davor, genau in der Mitte des Schachts, konnten wir trotz des irritierenden Lichts den roten Kreis eines galornischen Transmitters erkennen. Wann er zuletzt benutzt worden war, konnten wir nicht einmal erahnen.
    Außerdem erschien

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