Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1866 - Am Ende einer Hoffnung

Titel: 1866 - Am Ende einer Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
entfernen.
    „Geht nur! Geht ruhig! Laßt euch auseinandernehmen, jede einzelne Schraube." Neepo schimpfte, wie ich nie zuvor einen der friedlichen Matten-Willys schimpfen gehört hatte.
    Das Prallfeld hatte sich zu einer mehrere Meter durchmessenden Kugelsphäre verformt, in der die Willys haltlos durcheinanderwuselten.
    „Ich werde nicht um dich weinen,- Orsener, niemals! Ich werde dich vergessen hörst du? Jetzt gleich vergesse ich dich ..."
    Das Schott schloß sich hinter der Sphäre.
    „Ein bedauerlicher Zwischenfall, Atlan", sagte Orsener zu mir. „Unsere Bereitschaft, den Völkern der Milchstraße einen Dienst zu erweisen, wird dadurch jedoch in keiner Weise beeinträchtigt." Als Einsatzleiter fühlte er sich verpflichtet, mir das zu sagen. „Für gewöhnlich verhalten sich unsere Willys normal. Ich kann ihre düstere Einsehätzung der Erfolgsaussichten nicht teilen."
     
    *
     
    Ein Beiboot der BOX-3187 war für den Einsatz umgerüstet worden. Es verfügte über einen wesentlich verstärkten Ortungsschutz sowie einen 5-D-Indifferenz-Kompensator neuester Bauweise. Eiser Crawland hatte das Gerät eigens zur Verfügung gestellt; es stammte aus den Fabriken von Camelot und war für einen der 800-MeterRaumer der LFT bestimmt gewesen.
    „Hoffentlich hast du nicht etwa die Absicht, dich auf ein Gefecht mit Igelschiffen einzulassen", wandte ich mich an Orsener.
    „Eine reine Vorsichtsmaßnahme", sagte er. „Wir wollen doch unsere MattenWillys nicht enttäuschen."
    Er war ein Roboter. Mit einem Plasmazusatz indes, der ihn in die Lage versetzte, Gefühle zu empfinden und Stimmungen zu unterliegen, die ein Roboter nicht kannte. Deshalb glaubte ich seine Erwiderung nicht.
    Orsener dachte nicht an die Willys, für ihn stand meine Sicherheit im Vordergrund.
    „Ich nehme am Flug nach Tolk-7 aus eigenem Willen teil", sagte ich deshalb. „Niemand muß deshalb auf mich Rücksicht nehmen. Ist das klar?"
    „Natürlich", versetzte Orsener in exakt demselben Tonfall, in dem er auch mit Neepo geredet hatte.
    Das spöttische Lachen des Extrasinns hielt mich von jeder weiteren Bemerkung ab. Es war sinnlos, ich würde es nicht schaffen, den Posbi von etwas zu überzeugen, von dem er sich längst seine eigene, ganz persönliche Meinung gebildet hatte.
    Der Start des nur zweiundzwanzig Meter langen, wie das Mutterschiff ebenfalls grob kastenförmigen Fragmentbeibootes stand bevor. Die ohnehin nicht eben geräumige Zentrale glich nach dein Einbau der Zusatzausrüstung eher einer Abstellkammer. Einzig und allein auf Funktionalität war Wert gelegt worden.
    Ineinander verschlungene Leitungsstränge, Kühlschlangen, bis in ihr tiefstes Inneres Einblick gewährende Ortungsaggregate bestimmten das Bild. Verkleidungen waren überflüssiger Zierat.
    Ich nahm in dem einzigen vorhandenen Kontursessel Platz.
    Eiser Crawlands Hologramm entstand, für mich halb von einem Peripheriegerät des 5-D-Indifferenz-Kompensators verdeckt.
    „In exakt zwei Minuten beginnen viertausend LFT-Einheiten mit dem Ablenkungsmanöver", meldete Crawland. „Vorgehen nach bewährtem Muster."
    „Achthundert Fragmentraumer greifen Tolk-6 an", fügte Orsener hinzu. „Übertritt in den Hyperraum erfolgt jetzt!"
    Ein Schirmsegment hatte die kleine Flotte der Posbis vor dem Hintergrund des Kugelsternhaufens abgebildet. Winzige dunkle Punkte, wie ein Schwarm angriffslustiger Insekten, so waren die Schiffe aus einiger Distanz zu erkennen gewesen. Nun verschwanden sie pulkweise. Sekunden später erlosch die Bildwiedergabe.
    Unser Beiboot löste sich aus dem Hangar und beschleunigte.
    „Viel Glück!" wünschte Crawland.
    Nur eine Wiedergabe blieb. Sie zeigte den Weltraum vor uns, das düstere Glühen des Tucani-Sektors mit seinen Hunderttausenden alten Sternen. Die verwehenden Ringnebel ungezählter Novae bewirkten ein Schauspiel einzigartiger Schönheit, in dem orange bis dunkelrote Farben vorherrschten. In manchen Sektoren erschien der Kugelsternhaufen wie ein Mahlstrom verschlungener, sich durchdringender Energie- und Materieschleier.
    Übergangslos stand nur noch das Wogen des Hyperraums auf dem Schirmum wenig später einem lodernden Atomofen Platz zu machen.
     
    *
     
    Mit wahnwitziger Geschwindigkeit raste das kleine Fragmentbeiboot durch die Korona des Zielsterns.
    Mächtige Protuberanzen griffen nach uns und belasteten die Schirmfelder mit erschreckend hohen Werten. Die Strahlenschauer wurden heftiger, durchschlugen die Hülle des

Weitere Kostenlose Bücher