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1866 - Am Ende einer Hoffnung

Titel: 1866 - Am Ende einer Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darauf sind alle bitter angewiesen. Aber jetzt bröckelt die gemeinsame Front."
    Nachdem sie eben noch um Atlans Leben gebangt hatte, erlebte Gerine jäh den zweiten Adrenalinstoß.
    „Ich nehme an, die Arkoniden tanzen aus der Reihe", brachte sie tonlos hervor. „Imperator Bostich ist ein Schwein, dem du nicht den Rücken ...
    „Es geht um die Blues", fiel Crawland ihr ins Wort. „Genaugenommen um die Apasos. Sie sind mit zweiundzwanzig großen Diskusschiffen in der gemischten Flotte vertreten."
    „Wenn sich erst ein Volk zurückzieht, werden andere dem Beispiel folgen. Dann stehen wir verdammt schnell vor einem Scherbenhaufen."
    „Ich fürchte, so einfach verhält sich die Angelegenheit nicht einmal."
    Die Arkonidin hob die Augenbrauen. Mit einer knappen Handbewegung streifte sie ihr Haar aus der Stirn. Es war noch naß, der Anruf hatte sie aus der Hygienezelle geholt.
    „Der Kommandant der Apasos stellt Forderungen", fuhr Crawland fort. „Er verlangt von den Galaktikern Unterstützung und Beistand für sein Volk."
    „Wenn ich mich nicht irre, wurde keine Welt der Apasos in Mitleidenschaft gezogen. Mit welcher Begründung fordert der Blue Unterstützung?"
    Eiser Crawland holte tief Luft -und hielt den Atem an. Langsam schüttelte er den Kopf.
    „Külehm Düönez" - er hatte hörbare Probleme, den Namen auszusprechen, ohne sich die Zunge zu verrenken „will mit seinen Schiffen zur Hauptwelt Apas zurückkehren. Er behauptet, von Apas überaus beunruhigende Nachrichten bekommen zu haben." In einer Geste der Hilflosigkeit, die seine Worte noch dramatischer erscheinen ließ, hob er die Schultern. „Angeblich soll auf Apas das Kritzelsyndrom ausgebrochen sein."
    Die Arkonidin schnappte nach Luft. Aus schreckgeweiteten Augen starrte sie Crawlands Abbild an.
    „Du hast richtig gehört", sagte Eiser Crawland. „Nur glaube ich nicht ein Wort von Külehms Behauptungen. Das ist ein Hirngespinst, erfunden, um Hilfsmaßnahmen zu erschleichen. Das Kritzelphänomen wurden von den Philosophen ausgelöst, und die sind mitsamt ihrer Großen Mutter tot. Genau das habe ich dem Blue auch deutlich zu verstehen gegeben."
    „Und ...?" Gerine konnte sich nicht vorstellen, daß der Flottenkommandant nur deshalb mit ihr sprechen wollte. Um ihr zu erzählen, daß ein Blue gewaltige Lügen auftischte.
    „Külehm Duönez hat geschworen, daß er die Meldung aus seiner Heimat sehr ernst nimmt. - Er ist besorgt, Gerine. Entweder wurde der Blue selbst Opfer intriganter Machenschaften ..."
    „Oder?"
    „... oder hinter dem angeblichen Kritzelsyndrom steckt mehr." Crawland begann, auf seiner Unterlippe zu kauen. „Das Unglaubliche an der Geschichte ist, daß Apas im Pahl-System nicht einmal in der Nähe eines Philosophen lag."
    „Trotzdem hast du dem Blue versprochen, die Angelegenheit zu klären", vermutete Gerine.
    „... sie zu untersuchen", schränkte Crawland ein. „Ich kann nicht zusehen, wie die Flotte zerfällt.
    Außerdem dachte ich, daß Adams und Kantor sicher der Sache auf den Grund gehen wollen."
    „Du vergißt Dao-Lin-H’ay - Ich rede mit den Aktivatorträgern", versprach Gerine. „Wie schnell kann der Apaso an Bord der GILGAMESCH kommen?"
    „Ich glaube nicht, daß Külehm das will."
    „Und ich posaune die erforderliche Unterredung nicht in den Hyperraum hinaus. Entweder der Blue kommt, oder er kann sich sein angebliches Kritzelphänomen unters Fell schieben."
     
    *
     
    Knapp zwei Stunden später dockte ein Blues-Beiboot an. Von vier Soldaten begleitet, betrat Külehm Duönez durch einen energetischen Tunnel die RICO. Er legte eine sichtliche Hektik an den Tag; die Soldaten betrachteten ein bißchen scheu die RICO. Kein Wunder, waren sie doch die ersten Blues, die ein Modul des legendären Flaggschiffs. der Camelot-Bewegung betraten.
    „Ein Königreich für einen Telepathen", murmelte Homer G. Adams, der mit Myles, Dao-Lin und Gerine zusammenstand und den Blue nicht aus den Augen ließ. Eine winzige Spionsonde zeichnete jede Bewegung und jedes Geräusch auf. Die Tellerköpfe redeten nicht, aber irgend etwas an ihrer Art war anders als für gewöhnlich.
    „Sie fürchten sich", behauptete Dao-Lin-H’ay.
    „Vielleicht vor uns. Weil wir ihre Lügen entlarven könnten."
    „Oder doch vor den Philosophen."
    „Unsinn. Die sind nur scheu, weil sie noch nie in einem unserer Schiffe waren."
    Die in der galaktischen Eastside beheimateten Blues waren reaktionsschnelle, zweckgerichtet handelnde Intelligenzen. Blues

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