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1866 - Am Ende einer Hoffnung

Titel: 1866 - Am Ende einer Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Uniformierten im Inneren des Gebäudes.
    Eine Transmitterhalle- „Das Empfangsgerät steht außerhalb der Millionenstadt Rabaka. Der Transmitter ist Überbleibsel der ersten Evakuierung und stellt vorerst noch die schnellste Verbindung nach Rabaka dar. Wir werden das Gerät vernichten, sobald der Philosoph seinen Einfluß weiter ausdehnt."
    Was sie sahen und hörten, wurde aufgezeichnet und an die ENZA übermittelt. Gorrü Yanzap duldete die Aufnahmen, nachdem auch die Kartanin ihm erklärt hatte, daß Myles Kantor und sie die einzigen sein würden, die über Unterstützung für Apas entschieden. Und obwohl es vielleicht seinem Wesen entsprochen hätte, versuchte er nicht, Zugeständnisse aus ihnen herauszupressen. Er hatte verstanden, daß er sich mit solchen Methoden nur selbst in Bedrängnis brachte.
    Der Empfangstransmitter war ein transportables Gerät und war umringt von schwerer Artillerie. Auf den ersten Blick unverkennbar, daß Militäreinheiten nicht nur in diesem Bereich Stellung bezogen hatten, sondern in regelmäßigen Abständen rings um die Millionenstadt Rabaka, deren Ausdehnung im fahlen Morgenlicht nicht zu überblicken war.
    Das Waffenarsenal würde ausreichen, um Rabaka mehr als einmal dem Boden gleichzumachen.
    „Mit Raumschiffsgeschützen wäre das gleiche Ziel effektiver zu erreichen", bemerkte Dao-Lin-H’ay Die Ironie in ihren Worten blieb dem Blue verborgen.
    „Dann würden die Abwehrstellungen innerhalb der Stadt ebenfalls feuern", antwortete er. „Wir haben keine Möglichkeit mehr, sie zu desaktivieren."
    Die Kartanin glaubte, sich verhört zu haben.
    „Du willst sagen, du würdest wirklich nicht zögern, die Stadt zu beschießen und dabei Millionen deines Volkes zu töten?" fragte sie.
    „Warum sollte ich zögern?" erkundigte sich der Sachbearbeiter irritiert. Für ihn war das alles nur ein Zahlenspiel, nicht mehr. Einzelschicksale zählten wenig.
    „Wir wissen, was auf Terra und den anderen Welten geschah, auf denen Philosophen erschienen", sagte er schrill. „Wir haben die Aufnahmen von Kreise zeichnenden Galaktikern gesehen, und wir haben gesehen, wie viele sich selbst töteten, um Goedda nahe zu sein. Wenn sich auf Apas ein Philosoph eingenistet hat, werden wir lieber Hunderttausende unseres Volkes opfern, als Milliarden wissentlich zu gefährden. Du hältst das aus deiner Sicht für verwerflich, aber was ist daran zu beanstanden? Die Betroffenen würden ohnehin sterben, ob sie das einige Wochen eher oder später tun, spielt keine Rolle. Wir ersparen ihnen nur einen lang anhaltenden Schrecken."
    „Du sprichst von Lebewesen, von denkenden, fühlenden Intelligenzen, nicht von Zahlen", protestierte die Kartanin.
    „Ich weiß", sagte der Blue. „Eben deswegen."
    „Hört auf!" Myles Kantor drehte sich einmal um die eigene Achse und deutete anklagend auf die schweren Geschütze; überwiegend Raketenabschußbasen. „Das alles hier ist unnötig, weil die Philosophen tot sind. Es gibt -sie -nicht -mehr, Gorrü Yanzap."
    „Wer garantiert, daß nicht doch ein Philosoph überlebt und sich ausgerechnet nach Apas gerettet hat? - Du schweigst, Terraner, das bedeutet, du bist dir nicht sicher. - Es heißt, Menschen glauben nur, wovon sie sich mit eigenen Augen überzeugen können. Dann will ich dir etwas zeigen. Der Kartanin auch. Danach bildet euch endlich ein Urteil. Wenn es euch ernst ist mit dem Geschwätz über Leben und Tod, zögert nicht länger. Sonst liegt die Verantwortung bei euch. Ich gebe den Befehl, Rabaka zu beschießen."
     
    *
     
    Der Geschützstand war aus Formenergiefeldern errichtet, ein bis auf die notwendige Ausrüstung kahler Raum, in dem acht Blues sich beinahe gegenseitig auf die Füße traten. Es wurde eng, als der Chef der Kriseninterventionszentrale und seine Begleiter ebenfalls den Leitstand betraten. Yanzap scheuchte kurzerhand drei Blues nach draußen.
    Den Datenträger, den er in einen Projektor legte, hatte er aus einer Tasche seiner Uniform hervorgeholt.
    Myles war sicher, daß der Blue den Chip schon an Bord der Space-Jet bei sich getragen hatte. Wenn es sich tatsächlich um einen unwiderlegbaren Beweis handelte blieb die Frage, weshalb Yanzap die Aufzeichnungen nicht sofort abgespielt hatte.
    Die Aufnahmen stammten von einer Spinnsonde, die nicht retuschierten Einblendungen über Entfernung, Größenrelationen und andere ließen nur diesen Schluß zu. Das bedeutete zugleich, daß sie zu einem Zeitpunkt erstellt worden waren, als symptomfreie

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