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1866 - Am Ende einer Hoffnung

Titel: 1866 - Am Ende einer Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schräg und musterte die beiden aus allen vier Augen gleichzeitig. „Glaubt ihr wirklich, die Völker der Blues hätten keine Kämpfer und keine hervorragenden Wissenschaftler hervorgebracht?"
    „Aber keiner war dabei, als Goedda und die Philosophen vernichtet wurden."
    Das war das einzige Argument, dem sich der Blue nicht widersetzen konnte.
     
    *
     
    Mehr als 80.000 Lichtjahre lagen zwischen 47 Tucani und der Sonne Pahl in der Eastside. Als das GILGAMESCHModul ENZA mit Myles Kantor und Dao-Lin-H’ay. mehrere Lichtminuten außerhalb der Umlaufbahn des vierten Planeten den Hyperraum verließ, näherte sich der 23. Juli 1289 NGZ seinem Ende.
    Die ENZA flog im Konvoi mit den zweiundzwanzig Diskusschiffen; zur besseren Abstimmung der Flugdaten waren die Syntrons aller Schiffe im Verbund zusammengeschaltet.
    Die ENZA war Myles Kantors Raumschiff, er hatte es nach seiner Mutter Enza Mansoor benannt.
    Vornehmlich Wissenschaftler bildeten die Stammbesatzung, neunzig Männer und Frauen, die überwiegend aus dem Forschungszentrum Titan stammten. Beste Voraussetzungen also, um rasch Aufklärung über die Verhältnisse auf Apas zu erlangen.
    Vom ersten Augenblick nach dem Rücksturz der Schiffe in das Einsteinkontinuum arbeitete der HyperraumResonator. Aber in den fünfunddreißig Minuten bis zur Landung eines Beibootes auf dem Raumhafen von Puhit, der Hauptstadt des Planeten und zugleich Regierungssitz, registrierte Attaca Meganon nicht den Hauch einer Veränderung des fünfdimensionalen Gefüges.
    „Es gibt keine Hinweise auf das Wirken eines Philosophen", stellte der Wissenschaftliche Leiter unumwunden fest. Und genau das sagte er auch zu Külehm Duönez, der allerdings weitaus gelassener reagierte als noch wenige Stunden zuvor.
    „Du wirst die Wahrheit erkennen, Terraner", sagte Duönez. „Aber bete zu deinen Göttern, daß es nicht zu spät ist."
    Die Blues reagierten zunehmend aggressiver. Niemand durfte die 30-Meter-Space-Jet verlassen, die von starken Traktorstrahlen auf dem Landefeld festgehalten wurde. Jedoch behinderten die Blues den Funkverkehr zum Mutterschiff in keiner Weise. Myles und Dao-Lin erfuhren, daß der Hyperraum-Resonator weiterhin keine relevanten Daten lieferte.
    Dann kam Gorrü Yanzap an Bord, ein Mann, der den Aktivatorträgern vom ersten Moment an unsympathisch war. Das lag weniger an Yanzaps Äußerem als an seiner Art. Er war arrogant und überheblich und ganz gewiß kein Freund des galaktischen Gedankens.
    „Ist das alles?" herrschte er Myles Kantor an. „Zwei Menschen, nein: ein Mensch und eine Kartanin, aber niemand, der in der Lage wäre, uns wirklich zu helfen. Ich weiß, daß ihr Goedda getötet habt. Und angeblich auch die Philosophen. Aber ihr habt stümperhafte Arbeit geleistet. - Ich werde es euch beweisen", stieß er hastig hervor, als Myles Kantor zu einem Einwand ansetzte.
    Külehm Duönez nannte Gorrü Yanzap den Sachbearbeiter und zugleich Chef .der Kriseninterventionszentrale, was immer sich hinter dieser hochtrabenden Bezeichnung verbarg.
    „Eine Flotte habe ich verlangt", keuchte Yanzap, „eine Flotte, um den Gegner mit Haut und Haar auszurotten. Aber was bekommen wir?"
    Myles Kantor wischte sich seine lange blonde Haarsträhne aus der Stirn. Dann tippte er den Sachbearbeiter mit zwei Fingern an.
    „Hör mir zu, mein Freund." Wieder rammte er dem Blue Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand in die Magengegend. „Ich bin nicht hier, um mich beleidigen zu lassen. Ihr habt ein Problem gut. Ihr könnt das Problem nicht aus eigener Kraft lösen - weniger gut."
    Zum drittenmal stieß er zu. Yanzap war so verblüfft, daß er völlig vergaß, sich gegen den kleineren Wissenschaftler zur Wehr zu setzen; er machte einen Schritt zurück, dann noch einen.
    „Und nun schreib dir genau in die Gehörgänge, was ich jetzt sage, denn ich wiederhole es kein zweites Mal: Von meinem Urteil und von dem meiner Begleiterin und von unserer Einschätzung der Lage hängt es ab, ob die Apasos Unterstützung von den Alliierten bekommen oder nicht. Und nun will ich einen Beweis sehen, Yanzap, oder ich muß davon ausgehen, daß die Apasos Opfer ihrer eigenen übersteigerten Vorstellungskraft geworden sind."
    Das half. Zumindest vorübergehend. Der Chef der Kriseninterventionszentrale gab sich plötzlich Mühe.
    Er brachte Myles Kantor und Dao-Lin-H’ay zu einem abseits gelegenen Raumhafengebäude. Die Sicherheitsvorkehrungen waren gewiß nicht alltäglich, auch nicht die bewaffneten

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