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1867 - Der TraumtÀnzer

Titel: 1867 - Der TraumtÀnzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von Jacinta lieb sich im Schacht nach unten fallen - er trug seinen prächtigsten Umhang -, rannte aus dem Haus zum Hauptgebäude, dort sprang er in den Transmitter. In Herrenhäusern existierte ein Transmitteranschluß, das war ein Vorteil.
    In der Stadt Khoukarest war die Hölle los. Sämtliche Wüstenbewohner waren auf einmal zur Feier gekommen. Ihre Zahl konnte nicht sehr hoch sein, weil niemand gern in der Wüste wohnte, alle zusammengenommen reichte es jedoch, um die Straßen vollkommen zu verstopfen.
    Als Benjameen die Schule erreichte, hatte er sechs Minuten Verzug.
    Vor dem Gebäude erwartete ihn Lehrerin Dravide. Sie starrte ihm feindselig entgegen. „Sechs Minuten!" sagte sie kalt. „Am Inthroneum. Das hast du nicht umsonst getan, Benjameen von Jacinta, dafür sorge ich. Demokratenbrut. Du wirst diese Schule verlassen müssen. Hätte es mehr von deiner Sorte gegeben, Arkon wäre niemals groß geworden."
    Sie schlug Benjameen mit der flachen Hand ins Gesicht. Er nahm die Züchtigung wortlos hin.
    Lehrerin Dravide wußte gar nicht, wie recht sie hatte. Arkon konnte sich mehr von seiner Sorte in der Tat nicht leisten.
    Vielleicht träume ich eines Tages von dir, dachte er. Dann bist du tot.
     
    3.
     
    Das schönste Mädchen der Stadt Die Klasse bestand aus hundert Schülern. Sie verteilten sich über die Sitzplätze eines Amphitheaters.
    Als er mit Dravide ankam, schauten alle verstohlen auf, obwohl am Lehrerpult Imperator Bostich zu den Untertanen sprach.
    Machtergreifungstag - und Benjameen von Jacinta kam zu spät.
    Er begab sich leise zu seinem Platz, damit es nicht hieß, er habe das Inthroneum absichtlich gestört.
    Solche Vorwürfe konnten vor dem Richter enden.
    Bostich thronte vor dem Kristallpalast, im Freien, auf einer Sänfte aus Glas. Am Horizont zogen Geschwader von 500-Meter-Schlachtschiffen vorbei. Hunderttausend Arkoniden defilierten in einer Jubelparade an der Empore des Herrschers.
    Bostich war ein beeindruckender Mann, dessen rote Augen wie Sonnen glühten. Der optische Effekt ließ den Imperator noch größer und noch überlegener scheinen.
    Er sprach von den tausend Planeten, die zum arkonidischen Kernreich gehörten, und von 10.000 Sonnensystemen in M13, über die das Kristallimperium eine wirtschaftliche Hegemonie ausübte. Arkons Wort besaß wieder Gewicht. Als Arkonide zur Welt zu kommen war die größte Gnade überhaupt. Arkoniden durften stolz sein, weil sie mit einer erheblichen kulturellen Überlegenheit aufwuchsen.
    Bostich erwähnte auch die Große Mutter Goedda, die um ein Haar die Welten der LFT verwüstet hätte.
    Dem Kristallimperium konnte so etwas nicht passieren. Goedda zeigte die Einfalt auf, mit der das Terranervolk und ihre Vasallen operierten. Goedda hatte schon gewußt, weshalb sie sich nicht mit den Arkoniden anlegte.
    Es war nur eine Frage der Zeit, bis das Kristallimperium in der Milchstraße herrschte. So wie damals, bevor die Terraner mit arkonidischer Beutetechnik zu kurzem Glanz aufstiegen.
    (Benjameen wußte, daß Arkoniden und Terraner vom selben Ur-Volk abstammten. Die Lemurer hatten sich bekanntlich auf der Erde entwickelt. Es schien ihm jedoch unklug, die leidige Sache aufzuwärmen. Die Nationalisten sagten >demokratisches Gerede" dazu.) Noch vor hundert Jahren war Arkon eine Macht unter vielen gewesen. Heute strahlte das Kristallimperium wieder in hellem Glanz, aber nur, weil es gelungen war, sich von der galaktischen Vormundschaft zu lösen.
    Atlan, unsterblicher Aktivatorträger und galaktischer Schädling, hatte sich auf den Planeten Camelot abgesetzt. Camelot galt als Brutstätte der Demokraten. Vor den Camelotern mußte man sich in acht nehmen.
    Jeder von ihnen war bereit, dem Kristallimperium Schaden zuzufügen. Es hieß, auf Camelot würden Gen-Experimente mit arkonidischen Babys angestellt, mit dem Fernziel, das Imperium eines Tages zu vernichten.
    Benjameen schaute mit leuchtenden Augen auf das Hologramm. Am Inthroneum wurden leuchtende Augen verlangt.
    Zwischendurch ließ er heimlich den Blick nach unten wandern. Drei Bänke weiter. Da unten saß Manjanr’es, das schönste Mädchen der Stadt. Er war in sie verliebt.
    Die Lehrer sagten immer, Manjanr’es werde einmal vielen stolzen Arkoniden das Leben schenken.
    Benjameen von Jacinta war das egal, mit Nachwuchs hatte er nicht viel im Sinn. Er merkte nur, daß er weiche Knie bekam, wenn er sie ansah, und daß er niemals wagen konnte, das Wort an sie zu richten.
    Das lag an seinen Eltern.

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