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1867 - Der TraumtÀnzer

Titel: 1867 - Der TraumtÀnzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Teil, steif und voller Respekt, und mit Einbruch der Dunkelheit würden berauschende Getränke das Inthroneum in ein absurdes Tanztheater verwandeln. Arkoniden fanden sich zu Kreisen zusammen und tanzten. Manche zeichneten Formen in die Luft, als wären sie schon betrunken.
    Benjameen dachte: Ihr seid alle tot. Keiner von euch wird es überleben.
    Seine Zieheltern waren nicht zu Hause. Er setzte sich vor den Trivideo-Kubus, im Innersten wie betäubt, und schaute Nachrichten. Auffällig oft war von Kreisen die Rede, zuerst aus der Region am arkonidischen Äquator, in der er lebte, nahe der großen Kkoukar-Wüste, dann aus entfernteren Landstrichen.
    Benjameen hatte einen Wachtraum. Er sah sich den Planeten vernichten. Arkon Iwürde untergehen, weil er es so wollte. Ein Teil seines Unterbewußtseins hatte offenbar beschlossen, das Maß sei nun voll, für die Bevölkerung und für den Imperator sei der Tod nun gekommen.
    Wie er es angestellt hatte, war schwer zu sagen. Er hegte jedoch keinen Zweifel daran, daß er, Benjameen von Jacinta, die Große Mutter nach Arkon gerufen hatte. Anzunehmen, daß es im Schlaf passiert war, möglicherweise in der letzten Nacht.
    Er begab sich nach einer Weile in die Stadt zurück. Das Kritzelphänomen hatte in voller Stärke eingesetzt.
    Die Leute machten einen abwesenden Eindruck, vernünftig zu reden war mit den wenigsten. An einem Stand versuchte er, Schokolade zu kaufen. Am Ende nahm er die Schokolade einfach mit, und es störte auch niemanden.
    Er wünschte sich, er hätte irgendwie das Verhängnis aufhalten können. Es schien jedoch keine Möglichkeit zu geben. Das Arkon-System war so gut wie vernichtet.
    Wie lange es dauern würde? Ein paar Tage vielleicht. Niemand garantierte, daß der Vorgang genauso ablief wie im Solsystem, mit identischer Geschwindigkeit. Diesmal würde es womöglich schneller sein, damit niemand mehr Zeit hatte, einen Gegenplan zu entwickeln.
    Benjameen erinnerte sich an die Nachrichten vom Todestraum. Demnach war jedes Lebewesen im betroffenen Gebiet zum Tod verurteilt. Das galt wahrscheinlich auch für ihn selbst, es sei denn, es gelang ihm, ein Raumschiff in Betrieb zu nehmen und zu fliehen.
    Jedes Lebewesen - die Aussage erschreckte ihn mit einemmal zutiefst. Denn mit dem Wort „jeder" war auch Manjanr’es eingeschlossen.
    Benjameen spürte, daß seine Augen zu tränen anfingen. In der arkonidischen Physiologie beeutete das nicht Trauer wie bei den meisten Lemurer-Abkömmlingen, sondern Erregung.
    Die ganze Zeit hatte er gegrübelt, weshalb ausgerechnet er gegen das Kritzelphänomen immun war. Nun schien ihm der Gedanke überflüssig. Es war Vorsehung, Fügung, Schicksal. Er hatte die Pflicht, seine Immunität für den allerheiligsten Zweck von allen auszunutzen. Und wenn Arkon Iunterging, es kümmerte ihn nicht; nur eine Person mußte er in Sicherheit bringen, nämlich Manjanr’es. Er liebte sie. Der Gedanke, daß ihr ein Leid geschah, brachte ihn um den Verstand.
    Benjameen wußte nicht, wo das Mädchen steckte. Aber es war kein Problem, ihre Adresse herauszubekommen. Mit einem Taxigleiter (auf Kreditchip seines Ziehvaters Bogs) flog er zu der Wohnung, in der sie mit ihren Eltern lebte. Benjameen betätigte die Klingel, mit steigender Verzweiflung, mindestens hundertmal hintereinander. Niemand öffnete. Er befragte den Türcomputer, ob die Bewohner anwesend seien, und die Antwort lautete ja. Manjanr’es oder ihre Eltern, vielleicht auch alle zusammen, sie warteten hinter dieser Tür. Nur konnten sie nicht mehr öffnen, weil sie im Bann des Kritzelphänomens standen.
    „Verfluchte Sternengötter!" schrie er. „Macht schon auf!"
    Es nützte nichts. Benjameen von Jacinta, das letzte vernünftig denkende Individuum des Planetennicht einmal fähig, eine zugesperrte Tür zu überwinden.
    Noch einmal schrie und brüllte er, trommelte auf der Klingel herum, wiederum vergebens. Nach ein paar Minuten legte sich die Verzweiflung.
    Erließ das würdelose Gekreische sein und fing wieder an nachzudenken. Konnte er nicht tun und lassen, was er wollte? So etwas wie ein Morgen, an dem er für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wurde, existierte nicht.
    Benjameen dirigierte das Taxi zur nächsten Polizeistation und- brachte einen Thermostrahler an sich. Es war sehr leicht. Er brauchte die Waffe nur einem Polizisten wegzunehmen, der selig Kreise zeichnete. Mit dem Strahler kehrte er zur Wohnung zurück.
    Benjameen gab einen Schuß auf das Schloß der Eingangstür

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