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1868 - Hoffnung der Tolkander

Titel: 1868 - Hoffnung der Tolkander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dennoch ist etwas an dir anders als an den anderen Terranern hier auf Trokan. Ich kann es nicht bestimmen, aber du besitzt eine Gabe, die ich nicht verstehen kann. Bist du Wissenschaftlerin?"
    „Ja, auf einem speziellen Gebiet", lautete Brés Antwort. „Ich kann Situationen analysieren und Zusammenhänge herstellen. Und ich kann mich gut auf andere einstellen. Ihre Wünsche erkennen und respektieren."
    Presto Go sagte sofort: „Das ist gut. Dann respektierst du vielleicht unseren Wunsch, in Ruhe gelassen zu werden, und kannst Atlan davon überzeugen."
    Die Psychologin lächelte. „Darf ich zuerst erläutern, wie ich die Dinge sehe?"
    Die Oberste Künderin machte eine gleichgültige Geste. „Bitte. Geduld liegt in unserer Natur."
     
    *
     
    „Ich weiß, daß euch der Gedanke nicht gefällt, wieder eure Heimat zu verlassen", begann Bré Tsinga. „Ihr habt erst vor kurzem euren ersten Flug unternommen, der nicht sehr lange dauerte - dennoch ein einschneidendes Erlebnis war. Ihr habt fremden Erdboden betreten, fremde Gerüche wahrgenommen und fremde Tiere gesehen."
    „Deshalb reicht es uns auch erst einmal", stimmte Tandar Sel zu. „Für das erste Mal genügt es. Wir haben keine so große Begeisterung entwickelt, daß wir sofort wieder von hier fortwollten - noch dazu weiter weg."
    „Natürlich würde das auch unter anderen Voraussetzungen stattfinden", warf Atlan ein. „Ich kann euch alle Annehmlichkeiten an Bord unserer Schiffe bieten, die ihr wünscht. Ihr hättet nahezu unbeschränkte Entfaltungsmöglichkeiten. Den Unbilden anderer Welten würdet ihr diesmal nicht ausgesetzt werden."
    Sämtliche Nas-Organe bebten. Dann sagte Caljono Yai zögernd: „Aber es sollte nicht zuviel auf einmal sein ... Nein, wir sind wirklich nicht neugierig darauf. Es interessiert uns nicht."
    „Natürlich ist es auch keine Vergnügungsfahrt", redete die Psychologin weiter. „Sondern wir bitten euch ganz gezielt um Hilfe. Und ich weiß, daß es euch nicht gleichgültig ist!"
    Natürlich hatte sie recht. Die Herreach befanden sich in dem Dilemma, den Galaktikern einerseits helfen zu wollen; andererseits fanden sie den Gedanken, dafür wieder durch den Weltraum fliegen zu müssen, nicht angenehm. Der erste Flug war gut verlaufen, aber wohl gefühlt hatte sich dabei keiner.
    Sie hatten den Weltraum bewundert, aber das wollten sie nun von hier unten fortsetzen. Sie fühlten sich ihrer Heimat zu sehr verbunden.
    „Deshalb haben wir euch auch schon einmal geholfen", meinte Caljono Yai unsicher. Sie sah zu Presto Go, die sich aufgefordert fühlte zu sprechen: „Was genau nun willst du von uns? Und wie, glaubst du, kannst du unser Interesse erwecken?"
    „Ganz einfach: Es betrifft euch ebenso wie uns alle."
    Bré ließ ihre Worte ein paar Sekunden wirken, bevor sie fortfuhr: „Ich fasse noch einmal kurz zusammen: Mit Hilfe eures Dimensionstores gelang es uns, Goedda zu vernichten. Ihre höchstentwickelten Kinder aber, die Philosophen, die nicht zuletzt ihre Weiterentwicklung garantierten, haben dieses Inferno überlebt. Sie machen mit ihrer Arbeit weiter, nur eben auf anderen Welten. Wir müssen sie vernichten, bevor wieder das erste Flimmern einsetzt - was immer das auch diesmal bewirken mag. Es darf nicht noch einmal dazu kommen!"
    „Das habe ich verstanden", sagte Presto Go. „Ich bin allerdings voller Zuversicht, daß ihr einen technischen Weg dazu finden werdet. Immerhin konntet ihr Erfahrungen sammeln."
    „Aber leider haben wir dazu nicht die Zeit", erwiderte die Psychologin. „Es funktioniert nur mit dem Dimensionstor. Andernfalls können wir die Hyperraumblasen nicht direkt angreifen. Doch solche Tore können wir mit unseren technischen Mitteln nicht so schnell schaffen. Dazu seid nur ihr in der Lage. Es ist der einzige Weg, glaub mir."
    „Und inwiefern, behauptest du nun, hängt das mit uns zusammen? Weshalb sollten wir dieses Risiko erneut auf uns nehmen?"
    „Weil ihr so und so sterben werdet, selbst wenn ihr das Inferno überleben solltet. Der Fortbestand eures Volkes ist nicht nur gefährdet, es wird überhaupt keinen geben", sagte Bré geradeheraus. „Seit Eintritt der Katastrophe habt ihr keinen Fortpflanzungszyklus mehr gehabt. Und ihr könnt sicher sein, daß sich daran nichts ändern wird, solange der störende Einfluß der Philosophen und der übrigen Tolkander noch wirkt."
    Auf diese Worte hin schwebte für einige Zeit betroffenes Schweigen im Raum. Atlan rührte sich nicht, er sah nicht einmal zu Bré

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