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1868 - Hoffnung der Tolkander

Titel: 1868 - Hoffnung der Tolkander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schiffshälfte. Die übereinander liegenden Hangardecks waren jeweils 110 Meter hoch und konnten Raumer bis zur Größe eines Leichten Kreuzers aufnehmen. Meistens dienten sie jedoch, vor allem der kleinere untere, zur Aufnahme von Ersatzmodulen und Containern. Die zum Weltraum hin offenen Hangaröffnungen waren durch ein Prallfeld abgeschlossen.
    Der kleinere, leer geräumte Hangar bot ideale Voraussetzungen für die Gebetsrunde der Herreach. Auch hier waren Klima und Beleuchtung ihren Bedürfnissen angepaßt worden.
    Sie zeigten keinerlei Furcht vor dem praktisch unbegrenzten Blick nach draußen, da sie die Aussicht für ein Holo hielten, wie sie es schon auf dem Posbi-Raumer kennengelernt hatten. Die Wahrheit sagte ihnen natürlich keiner.
    „Damit schaffen wir es bestimmt", sagte Caljono Yai zuversichtlich. „Da wir die Dimensionsöffnung erst außerhalb des Schiffes einleiten können, brauchen wir wenigstens einen ungefähren Anhaltspunkt, wo das stattfinden soll."
    „Soweit mir bekannt ist, versucht ihr das so zum ersten Mal", meinte Bré Tsinga.
    „Ja", bestätigte die Mahnerin. „Da wir nur vierhundert sind, können wir den Riesen Schimbaa nicht erschaffen. Das heißt, wir müssen mit vereinten geistigen Kräften das Tor direkt öffnen, ohne unseren Willen zu projizieren. Das wäre innerhalb des Schiffes ohnehin nicht möglich."
    „Und die Entfernung von noch rund 270 Kilometern macht euch nichts aus?"
    „Das spielt keine Rolle, nicht in dem Weltraum da draußen, wo es praktisch ohnehin keine Grenzen oder Hindernisse gibt. Wir haben inzwischen einiges an Übung darin; ich bin sicher, daß es uns gelingen wird.
    Sollten wir Erfolg haben, müßten wir das natürlich so schnell wie möglich den anderen zukommen lassen, falls sie Schwierigkeiten haben. Nicht alle haben so erfahrene Gebetsleiter wie mich oder Vej Ikorad."
    „Selbstverständlich. Ich bleibe unmittelbar bei dir und beobachte alles, damit wir sofort abbrechen können, falls etwas schiefgeht."
    Die Herreach hatten sich bereits in einer geordneten Runde niedergelassen. Caljono Yai hatte sich einen Sessel bringen lassen, um so erhöht für alle sichtbar zu sein. Sie erläuterte ihren Artgenossen, welche Aufgabe von ihnen erwartet wurde und wie sie dabei vorgehen würden.
    Dann senkten sich die Häupter, die Kapuzen wurden übergestreift, und eine tiefe Stille trat ein. Die Herreach konzentrierten sich und sanken allmählich in Trance hinab. Das wurde vor allem durch einen leisen, monotonen Singsang deutlich, der plötzlich aufkam.
    Bré Tsinga sah fasziniert zu, ohne sich zu rühren. Sie erschrak, als Atlan unmittelbar neben ihr auftauchte, und wollte ihn zum Schweigen auffordern, aber er winkte ab.
    „Das stört sie nicht", sagte er, allerdings mit gedämpfter Stimme. „Ich habe das schon mehrmals miterlebt. Wenn sie richtig dabei sind, bekommen sie kaum mehr etwas mit. Übrigens habe ich mit dem Feuerleitchef gesprochen. Sämtliche Waffensysteme sind in Wartestellung. Er kann loslegen, sobald die Herreach das Zeichen gebenbeziehungsweise sobald wir den Philosophen erkennen."
    „Es wird trotzdem nicht einfach", gab die Psychologin leise zurück. „Immerhin mißt die Blase bereits gut 100 Meter Durchmesser."
    „Andererseits haben wir eine um so größere Chance, unser Ziel zu treffen."
     
    9.
     
    Gebete Ein zähes, stundenlanges Ringen entstand, das die Geduld und die Nerven aller Beteiligten auf eine sehr harte Probe stellte.
    Vor allem Bré Tsinga und Atlan verfolgten das Geschehnis, zwischen Hoffen und Verzagen hin- und hergerissen, ohne etwas unternehmen zu können. Sie waren lediglich passive Zuschauer. Die Zentrale hatte die Anweisung bekommen, bis auf weiteres keine Meldungen und Berichte der anderen mehr durchzugeben - außer, es hatte sich etwas Entscheidendes im Kampf gegen die Philosophen ereignet.
    Die Konzentration der Herreach war vorbildlich. Keiner löste sich aus der Runde oder schreckte plötzlich hoch. In Trance versunken, waren sie vollkommen vereint, mit einem einzigen, starken Willen.
    Dennoch war es unglaublich schwierig, die Struktur der Hyperraumblase überhaupt zu „fassen" zu kriegen, um dort das Tor zu öffnen. Im Gegensatz zu vergangenen Erlebnissen wehrte der Philosoph sich diesmal mit all seinen parapsychischen Kräften. Er bemerkte sehr wohl, daß etwas da draußen vorging, und reagierte entsprechend.
    „Das ist neu", meldete Caljono Yai. „Und das macht es um ein vielfaches schwerer."
    Ihre Stimme klang

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