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1868 - Hoffnung der Tolkander

Titel: 1868 - Hoffnung der Tolkander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Warum nicht eine Arbeitssitzung daraus machen?"
    „Das ist nett von dir", meinte er und ließ den Servo zwei Gläser bringen. „Du weißt aber hoffentlich, daß ich nüchtern bleiben muß."
    Sie grinste. „Keine Sorge. Das ist kein Höllentrunk, sondern ein sabinnischer Muntermacher. Ein nur ganz schwach alkoholisiertes Erfrischungsgetränk, das wir sehr am Nachmittag schätzen. Wir nennen ihn Silbertropfen." Sie deutete auf die feinen Kristalle. „Ich war sehr erfreut, hier auf der GILGAMESCH die Ingredienzien dazu beziehen zu können. Anscheinend gibt es auf diesem Schiff Leute mit Geschmack."
    Er probierte und stellte einen schwach süßlichherben, angenehm prickelnden Geschmack auf der Zunge fest. Anerkennend nickte er. „Verschreibst du das deinen Patienten?"
    „Nur meinen Versuchsmäusen." Sie prostete ihm zu. „Ich dachte, wir könnten auch weiter über deinen GoeddaBericht sprechen. Sehr weit sind wir damit ja noch nicht gekommen. Vielleicht finden wir dort irgendeinen Hinweis, was aus den Philosophen geworden ist."
    Sie waren in die Aufzeichnungen vertieft, als endlich Antwort aus Arkon eintraf.
    Ein arkonidischer Regierungssprecher, irgendein typischer Mister Namenlos mit der typischen arroganten Haltung und hochgezogenen Nase eines vollkommen unwichtigen Beamten, der sich selbst jedoch für die einzig wahre und treibende Kraft hielt, ließ sich dazu herab, mit Atlan Kontakt aufzunehmen. Er sei sehr beschäftigt, sagte er, dennoch nähme er sich kurz die Zeit für eine Rückmeldung, damit Atlan sich nicht noch einmal umsonst bemühen müsse.
    In Atlans Gesicht regte sich kein Muskel, nur seine albinotisch bleiche Haut wurde um eine Nuance farbloser.
    „Deine Anteilnahme am Philosophenproblem ehrt uns", fuhr der Sprecher mit nasaler, ätzender Stimme fort, „jedoch darf ich dir mitteilen, daß Arkon keinerlei Hilfe benötigt - weder die deine noch die eines anderen.
    Das Kristallimperium ist durchaus in der Lage, sich selbst zu verteidigen. Ich denke, das haben wir in der Vergangenheit hinreichend deutlich gemacht. Wie dem auch sei, das Problem, das dich so belastet, ist nicht unser Problem. Wir haben uns des Problems entledigt und den Philosophen vernichtet. Damit, so hoffe ich doch, hat sich deine Anfrage hinreichend erledigt, und ich bitte darum, uns nicht noch einmal zu belästigen."
    Die Übertragung endete, bevor Atlan auch nur einen Mucks hatte von sich geben können.
    Entgeistert starrte er die Kosmopsychologin an.
    „Eine Ubertragung ist natürlich nicht so gut wie ein direkter Kontakt", sagte sie, „aber meiner Ansicht nach hat er die Wahrheit gesagt. Er wirkte völlig ausgeglichen und typisch arkonidisch, wenn du verzeihst.
    Jedenfalls bemerkte ich keine Anzeichen eines Kritzelwahns an ihm."
    „Ja, aber ... wie ..." Atlan setzte sich sofort mit Myles in Verbindung, der wiederum Arkon mit dem HyperraumResonator aufs Korn nahm.
    Und tatsächlich empfing er dort keine Signale mehr, kein rhythmisches Herzklopfen, kein stakkatoartiges Hämmern - absolut nichts.
    „Es ist wahr", gab er dem Arkoniden bekannt. „Der Philosoph von Arkon ist nicht mehr."
     
    *
     
    „Wir könnten nachfragen, wie sie das gemacht haben", schlug Brr vor. „Vielleicht, wenn Gia de Moleon oder Paola Daschmagan ..."
    „Vergiß es", schnitt Atlan ihr das Wort ab. „Das ist absolut vergeblich. Sie würden, es niemals preisgeben. Ich muß einen anderen Weg gehen."
    Das bedeutete, daß er wieder die IPRASA einschaltete, um an Informationen heranzukommen.
    Das war schnell erledigt; dann ging er mit Bré zusammen an Bord der FARGO, die inzwischen ungefähr 400 Herreach, darunter auch Caljono Yai, aufgenommen hatte.
    Elf weitere Raumer hatten in dieser ersten Staffel bereits jeweils an die 400 Herreach aufgenommen und konnten die ersten Zielobjekte anfliegen. Das war zumindest einmal ein guter Anfang.
    Sie starteten umgehend nach Apas, Gatas, Nosmo, zum Akon-System, nach Ertrus, Kimako und den anderen bekannten Philosophenwelten. Das Ziel der FARGO war Plophos.
    Die Herreach konnten mühelos auf einem separaten Deck in der geräumigen Wohnebene untergebracht werden. Sie erhielten in ihren Kabinen genau die klimatischen Bedingungen, die sie als angenehm empfanden.
    Zu ihrer Bedienung standen Servos bereit. Die Einrichtung interessierte die Trokan-Bewohner nicht im geringsten, aber sie stöberten in der Nähe ihrer Quartiere herum und betrachteten voller Interesse die Freizeiteinrichtungen. Es war sicher nur eine

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