Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1868 - Hoffnung der Tolkander

Titel: 1868 - Hoffnung der Tolkander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
den nächsten Sprung.
    Die dritte Stufe des Angriffs war erreicht: Nun konnte das Tor ausreichend vergrößert werden, aber noch nicht lange genug stabilisiert. Die Waffensysteme waren zudem für das sprunghafte Verhalten der Hyperraumblase einfach zu langsam.
    Wieder ging es weiter, und Atlan konnte sich ausmalen, welche Verzweiflung sich dort oben allmählich breitmachen mußte. Sie waren alle Spezialisten, was Waffen anbetraf, ihre Reaktionszeiten hervorragend. Kein Handgriff ging daneben, die Zielerfassung erfolgte nahezu traumwandlerisch.
    Und trotzdem entzog sich der Philosoph oder was immer sich nun genau in der Blase befinden mochte, weiterhin dem Angriff. Das Duell ging weiter, ohne daß ein Ende in Sicht war.
    „Es muß einfach klappen", stieß Atlan zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Seine Augen tränten vor Erregung.
    Danach herrschte wieder Schweigen. Das Summen der Herreach war längst verklungen. Bré konnte spüren, daß sie allmählich angestrengt waren; allerdings noch weit davon entfernt, schwach zu werden. Aber ihre Konzentration war nicht mehr so mühelos.
    „Geduld", ließ Caljono Yai sich wieder vernehmen. „Wir haben ihn nun schon so weit gebracht. Ich bin sicher, wir kriegen ihn zu fassen."
    Hin und her, hin und her. Die Herreach bekamen die Blase zu „fassen", öffneten das Tor, die FARGO feuerte, der Philosoph war bereits weg.
    „Sollen wir die Position der FARGO ändern?" schlug Bré plötzlich vor.
    „Paßt alles", kam es von der Mahnerin. „Geduld ..."
    „Ich gebe bald auf", meldete sich der Feuerleitchef bei Atlan. „Wir werden allmählich verrückt hier oben. Wenn das so weitergeht, bekommt die Syntronik noch ‘nen Knacks weg ..."
    „Ruhe", mahnte der Arkonide. „Nur die Ruhe. Wir sind so nah dran, jetzt geben wir nicht auf. Er oder wir."
    Das klang sehr endgültig, aber so war es auch gemeint. Wenn sie jetzt aufgaben, war die Galaxis ein für allemal verloren, da halfen weder Optimismus noch Hoffnung. Die berühmte Rettung in letzter Sekunde, die Kavallerie in Gestalt von Perry und Bully, würde auch nichts mehr daran ändern können. Falls die alten Freunde überhaupt noch lebten ...
    Nach längerer Zeit flüsterte Caljono Yai: „Sind nah dran ..."
    Ein Ruck ging durch die Reihen der Herreach, offensichtlich mobilisierten sie nun sämtliche Kräfte für einen letzten entscheidenden Schlag. Bré bestätigte dies Atlan, sie spürte eine sehr hohe Konzentration und wurde davon fast noch selbst mitgerissen.
    „Achtung, Waffenzentrale", gab Atlan durch. „Bereit halten für Feuerstoß. Ich glaube, die Herreach schaffen es diesmal ..."
    „Verstanden."
    Und dann ging es sehr schnell, in wenigen Sekunden.
    Das samtene Dunkel des Alls flackerte plötzlich. Ein winziger, flimmernder Punkt entstand, der sich schnell vergrößerte. Das Dimensionstor öffnete sich mit irisierenden Rändern, dahinter war wieder deutlich die große Hyperraumblase mit dem blauleuchtenden, zuckenden Organismus zu erkennen.
    Die Hypertaster erfaßten das Ziel.
    Der Organismus wand sich, die Blase veränderte die Konturen.
    „Festhalten", wimmerte Caljono Yai.
    Die Herreach sanken in sich zusammen, aber sie hielten eisern fest.
    Bré Tsinga griff sich an den Kopf, die gewaltige Anspannung verursachte ihr empathische Schmerzen.
    Aber sie blieb, um nichts zu versäumen; noch konnte sie es ertragen.
    Die Waffen waren ausgerichtet.
    Das Tor flackerte, blieb aber stabil.
    Der Organismus pulsierte und zuckte.
    Parapsychische Kräfte kämpften um Leben und Tod.
    „Jetzt!" kam es aus dem Bordfunk.
    Die FARGO feuerte mit allem, was sie besaß. Ein Teil ging wie bisher ins Leere, aber der Großteil der Salve fand sein Ziel.
    Atlan mußte die Augen schließen, als ihm ein blendender Blitz die Explosion der Blase anzeigte, wiederum nur für Sekundenbruchteile, dann war schon alles vorbei.
    Das Tor löste sich in nichts auf, und die Herreach kehrten erschöpft aus der Trance zurück.
    Bré Tsinga zwinkerte verwirrt, es war alles so schnell gegangen. Sie sah Atlan an.
    Er lächelte. „Es ist vorbei", sagte er.
    „Die Blase ist nicht mehr zu orten", meldete die Zentrale über Bordfunk. „Herzlichen Glückwunsch!"
     
    10.
     
    Die Nachricht (7. August 1289 NGZ) „Ist es auch wirklich wahr?" wandte Bré Tsinga sich an Caljono Yai, die ihren Sessel verließ.
    Die Herreach halfen sich gegenseitig auf die Beine und stolperten müde zurück in ihre Quartiere. Auf eine Siegesfeier oder Schulterklopfen legten

Weitere Kostenlose Bücher