Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
187 - Die Wolfshexe

187 - Die Wolfshexe

Titel: 187 - Die Wolfshexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
den anderen.
    Roxane und Mr. Silver entschwanden ebenfalls bald meinem Dunstkreis, aber ich blieb nicht lange allein. Ich hatte gerade Zeit für einen Drink und einige köstliche Happen, die ich mir vom Büffett holte, und dann präsentierte mich Tucker Peckinpah stolz einigen Bekannten.
    Sie bestaunten mich wie ein Wundertier, weil sie von Peckinpah erfahren hatten, was für einen außergewöhnlichen Job ich hatte. Sie bewunderten meinen Mut, sagten, sie würden mich darum beneiden, und schmierten mir eine Menge Honig ums Maul.
    Geduldig ließ ich es geschehen.
    Während ich mit diesen Leuten sprach, um Tucker Peckinpah einen Gefallen zu tun, machte sich die Bißwunde an meinem linken Unterarm auf eine eigenartige Weise bemerkbar.
    Ein Andenken an Claire Davis, einen weiblichen Zombie.
    Die Wunde prickelte, als würde sie auf irgend etwas reagieren. Bei der erstbesten Gelegenheit bat ich, mich zu entschuldigen, und versuchte mich von dieser seltsamen Empfindung leiten zu lassen.
    Aber ich kam nicht weit.
    Es gab zu viele störende Einflüsse, meine Aufmerksamkeit wurde immer wieder abgelenkt, es war unmöglich, daß ich mich voll konzentrierte.
    Zum erstenmal machte sich die Bißwunde auf eine solche Weise bemerkbar. Hatte sie sich zu einem magischen Sensor entwickelt?
    Jemand legte mir die Hand auf die Schulter. Es war wieder Tucker Peckinpah. »Halt! Hiergeblieben!«
    Ich lächelte. »Ich hatte nicht die Absicht, Ihre Party schon zu verlassen, Partner.«
    »Da ist noch jemand, der Sie unbedingt kennenlernen möchte, Tony.«
    Das Prickeln in meinem Arm war weg.
    »So? Wer denn?« fragte ich. Ich gebe zu, mein Interesse war ein wenig gespielt.
    Das änderte sich jedoch schlagartig, als der Industrielle mich zu einer attraktiven jungen Dame führte. Sie hatte kurzes, brünettes Haar und ein ungemein bezauberndes Lächeln.
    »Tony, das ist Miß Sally Reynolds«, sagte Tucker Peckinpah. »Miß Reynolds - mein Partner, der Privatdetektiv Tony Ballard.«
    Vicky mußte mir verzeihen, daß mich Sally Reynolds sehr beeindruckte. Kein Mann konnte bei diesem Prachtmädchen kalt bleiben - es sei denn, er hatte für das weibliche Geschlecht nicht mehr als ein warmes Lächeln übrig.
    »Miß Reynolds ist freie Journalistin«, klärte mich Peckinpah auf.
    Sally lächelte mit weißen, regelmäßigen Zähnen. »Wenn Sie an Publicity interessiert sind, kann ich auch mal über Sie schreiben, Mr. Ballard. Allerdings müßte ich Sie dazu erst ein bißchen besser kennen.«
    Vicky würde das hier bestimmt nicht gefallen, dachte ich. Es war irgendwie schwül geworden, seit Peckinpah mich mit der Journalistin bekannt gemacht hatte.
    Mir kam es vor, als hätte sich die Schleife, die mir Vicky gebunden hatte, zusammengezogen. Wachte meine Freundin auf diese Weise über mich, oder ließ mein Gewissen meine Kehle enger werden?
    Der Industrielle blieb nicht lange bei uns. Es gab zu viele Gäste, um die er sich kümmern mußte.
    Ich besorgte uns etwas zu trinken und führte dann mit der gescheiten Journalistin ein äußerst interessantes Gespräch. Sally Reynolds widerlegte die dumme Behauptung, daß schöne Frauen niemals intelligent sind, nachhaltig.
    Sie war auf sehr vielen Gebieten beschlagen, so daß es ein wahres Vergnügen war, sich mit ihr zu unterhalten.
    Die Zeit verging wie im Flug, bald hatten wir Mitternacht, und in Sallys Gesellschaft war mir immer noch nicht langweilig. Vicky kam zu uns.
    Ich stellte ihr Sally vor, und die Journalistin gestand offen: »Ich beneide Sie um Tony, Vicky. Er ist nicht nur ein äußerst attraktiver Mann, er hat zudem auch einiges im Köpfchen.«
    Ich grinste. »Sie legen es wohl darauf an, mich verlegen zu machen. Das wird Ihnen aber nicht gelingen.«
    Wir brachen eine halbe Stunde später auf.
    Im Taxi ließ Vicky Roxane und Mr. Silver - die sich auf der Party großartig unterhalten hatten - wissen, daß ich eine Eroberung gemacht hatte.
    »Eroberung«, brummte ich. »Das klingt so, als wäre ich nur zu Peckinpahs Party gegangen, um mir jemanden aufzureißen.«
    »Sag bloß, Sally Reynolds gefällt dir nicht.«
    »Und dir gefällt Robert Redford«, gab ich knochentrocken zurück. »Ich habe mich großartig mit ihr unterhalten, das ist alles. Ich glaube nicht, daß ich sie jemals Wiedersehen werde.«
    Ich sah Vicky ihre Erleichterung an. Zu Hause schlüpfte sie dann zu mir unter die Decke und ließ mich auf eine wunderbare Weise spüren, wie sehr sie mich liebte.
    ***
    Nalphegar wußte, daß sein

Weitere Kostenlose Bücher