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187 - Die Wolfshexe

187 - Die Wolfshexe

Titel: 187 - Die Wolfshexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht, um sie zu töten, sondern zu küssen und zu streicheln.
    Vor uns lief eine ganz gewöhnliche, harmlose Liebesszene aus irgendeinem Film ab.
    »Was sagen Sie dazu?« fragte der Industrielle.
    »Ich bin angenehm überrascht«, gab ich zu.
    »Niemand konnte an die Kassette und sie austauschen.«
    »Das war nicht nötig. Das Band muß für eine gewisse Zeitspanne magisch präpariert worden sein. Als die Frist abgelaufen war, kehrte sich die Aufnahme wieder in ihre ursprüngliche Form um.«
    Dieser Erklärung hatten weder Cruv noch Tucker Peckinpah etwas entgegenzusetzen.
    ***
    Es war Sally Reynolds nicht anzusehen, aber sie hatte eine Menge magischer Tricks auf Lager. Ich hatte sie gefragt, ob jemand sie unter Druck setzte, und sie hatte nein gesagt. Das hätte bedeutet, daß sie auf eigene Rechnung arbeitete und niemand hinter ihr stand.
    Es konnte stimmen, mußte aber nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen.
    Sie hatte Robert Everett zum Monster gemacht, und diesem gehörnten Teufel wäre beinahe Shirley Everett zum Opfer gefallen. Ich hatte Tucker Peckinpah gebeten, etwas für die arme Frau zu tun.
    Er hatte versprochen, sich um sie zu kümmern, und ich verließ mich wie immer auf ihn.
    Aus einem unerfindlichen Grund zog es mich noch einmal in Sally Reynolds’ Wohnung. Vielleicht wollte ich mich davon überzeugen, daß dort keine weiteren magischen Schlingen ausgelegt waren.
    Oder hoffte ich, einen Hinweis auf Sallys derzeitigen Aufenthaltsort zu finden?
    Ich betrat die Wohnung mit angespannten Nerven und warf einen Blick auf das Chaos in der Küche. Die Messer hätten mich an die Tür genagelt, wenn ich sie nicht daran gehindert hätte, aus der Lade zu kommen.
    Somit hatte sich gezeigt, daß Sally auch dann gefährlich war, wenn sie sich ganz woanders aufhielt.
    Und es schien noch einen weiteren magischen Fallstrick zu geben!
    Ich hörte plötzlich hinter mir ein Geräusch, fuhr herum und riß gleichzeitig den Colt Diamondback aus der Schulterhalfter. Ich hätte mir gewünscht, Sally hier wiederzusehen, doch ich erblickte einen gutaussehenden jungen Mann, der mich verdutzt anstarrte.
    »He!« protestierte er. »Fuchteln Sie nicht mit Ihrer Kanone herum, sie könnte losgehen. Wollten Sie, daß ein Unglück geschieht?«
    »Wer sind Sie?«
    »Wer sind Sie?« fragte er ärgerlich zurück. »Was wollen Sie in dieser Wohnung? Wo ist Jane?«
    »Wer?«
    »Wollen Sie mir weismachen, Sie wüßten nicht, in wessen Wohnung Sie sich befinden? Ich spreche von meiner Freundin, dem Model Jane Lawford!« Das bis zur Unkenntlichkeit entstellte Mädchen! schoß es mir durch den Kopf. Die Leiche, die ich zuerst auf dem Bett liegen und dann aus der Wand fallen sah! War das Jane Lawford gewesen? Hatte Sally sie umgebracht, um ihre Wohnung benützen zu können? »Wie ist Ihr Name?« fragte ich rauh. »Nein, Mister, zuerst sagen Sie mir, wie Sie heißen.«
    »Tony Ballard. Ich bin Privatdetektiv.« Ich steckte den Revolver weg.
    »Und was wollen Sie hier? Hat Jane etwas ausgefressen? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Ich mußte den Mann noch einmal fragen, erst dann bequemte er sich, mir seinen Namen zu verraten. Er hieß Jack Kirkland und war Berufsfotograf. Ich erfuhr, daß Jane Lawford ihn hinausgeworfen hatte.
    »Wir hatten eine Auseinandersetzung«, sagte Kirkland.
    »Und warum sind Sie zurückgekommen?«
    Der Fotograf zuckte mit den Achseln. »Um mich mit ihr wieder zu versöhnen. Ich habe ihr ein bißchen Zeit gelassen, sich zu beruhigen. Ich sagte mir, inzwischen müsse ihr Zorn verraucht sein, so daß ich gefahrlos mit meinem Friedensangebot antanzen könne.« Er musterte mich eingehend. »Ich weiß immer noch nicht, was Sie in Janes Wohnung wollen, Mr. Ballard. Wo ist Jane?«
    Hätte ich ihm sagen sollen, daß ich glaubte, Jane wäre von Sally Reynolds grausam umgebracht worden, und daß ich gesehen hatte, wie ihre Leiche zu Staub zerfiel? Er hätte mich für einen närrischen Lügner gehalten, und es war ja nichts bewiesen. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, daß er Jane Lawford jemals Wiedersehen würde.
    Ich entschloß mich, ihm die andere Wahrheit zu erzählen. »Ich suche ein Mädchen namens Sally Reynolds. Sie hatte sich vorübergehend hier versteckt. Ich dachte, sie würde vielleicht zurückkommen.«
    »Ich kenne keine Sally Reynolds«, sagte Kirkland. »Ist sie eine Freundin von Jane?«
    »Ich glaube nicht, daß zwischen Jane Lawford und Sally Reynolds eine Freundschaft besteht«, erwiderte ich.
    »Und da

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