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187 - Die Wolfshexe

187 - Die Wolfshexe

Titel: 187 - Die Wolfshexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Pater.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Peckinpah.« Der Priester legte auf und wandte sich an Boram. »Wo treibt sich unser Freund herum? Wenn du mir das verraten kannst, spendiere ich dir ein Glas Meßwein.«
    »Ich trinke nichts«, erwiderte der Nessel-Vampir. »Nur schwarzes Blut.«
    ***
    Ich warf mich kraftvoll gegen die Haustür. Sie brach auf und schwang zur Seite. Die Frau schrie immer noch, und im nächsten Moment sah ich sie.
    Sie lag auf dem Boden und schlug mit Armen und Beinen wie von Sinnen um sich. Es hatte den Anschein, als wäre sie verrückt, doch dann sah ich das Monster und wußte, daß sie einen guten Grund hatte, dermaßen hysterisch zu sein.
    Ein grauenerregender Teufel schien in ihr Haus eingedrungen zu sein. Und nebenan wohnte Sally Reynolds. Da gab es bestimmt eine Verbindung. Seit kurzem sah ich Sally mit anderen Augen. Sie war in dieses mysteriöse Treiben verstrickt. Vielleicht war sie sogar die Drahtzieherin. Ich traute ihr auf einmal eine ganze Menge zu.
    Glühende Augen starrten mich an!
    Das Scheusal ließ von der weiterhin kreischenden Frau ab und wandte sich gegen mich. Ich wollte meinen Revolver ziehen, aber der Gehörnte konnte fliegen!
    Er erreichte mich schneller, als ich an den Colt Diamondback kam. Sein Hieb schleuderte mich gegen die Wand, und er setzte sofort nach.
    Mit gespreizten Krallen wollte er mir an die Kehle. Ich duckte mich, und er zog tiefe Furchen durch die Wand. Mein magischer Ring erwischte ihn seitlich am Schädel.
    Er heulte auf und wich einen halben Schritt zurück. Ich legte mein ganzes Körpergewicht in einen zweiten Faustschlag und brach ihm einen der beiden Hauer aus dem Kiefer.
    Er senkte den massigen Schädel und versuchte mich mit den Hörnern aufzuspießen, doch ich schaffte es, schnell genug zur Seite zu kommen, und rammte ihm den magischen Ring gegen den wulstigen Nacken.
    Er beförderte mich mit einem Flügelschlag aus dem Haus. Mein Fuß rutschte von einer der Stufen ab, und ich stürzte. Während des Fallens schnappte ich mir den Revolver, und als das Monster herauskam, schoß ich es ins Haus zurück.
    Mein Revolver krachte.
    Die geweihte Silberkugel bohrte sich zwischen den Glutaugen in die Stirn des Gehörnten. Die Aufprallwucht des Geschosses stieß das schwarze Wesen zurück, es warf die kräftigen Arme hoch, kippte nach hinten und landete krachend auf dem Rücken.
    Keuchend sprang ich die Stufen wieder hinauf. Ich näherte mich dem Schwarzblütler konzentriert, obwohl ich eigentlich nicht damit rechnete, daß er es schaffte, sich noch einmal zu erheben und mich anzugreifen, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
    Grünlicher Schleim rann aus dem Maul des Gehörnten. Die Glut seiner Augen war erloschen, ein Beweis dafür, daß er nicht mehr lebte.
    Ich stieß ihn mit dem schwarzen Stein meines magischen Rings an, und nichts passierte. Er war erledigt. Ich schob den Diamondback ins Leder und eilte zu der unglücklichen Frau, die sich zitternd erhob.
    Ich stützte sie. Ihr Gesicht war so weiß wie frisch gefallener Schnee und tränennaß. Ich wollte sie zu einem Sessel führen, doch sie sträubte sich.
    »Er… war… mein… Mann…« kam es abgehackt über ihre bebenden Lippen.
    »Ihr Mann? Ein Monster?«
    »Er war bei dieser Hexe. Als er zurückkam… begann er sich zu verändern, und dann…« Ihr versagte die Stimme.
    Verflucht noch mal, Sally Reynolds steckte hinter allem. Tucker Peckinpah würde aus allen Wolken fallen, wenn ich ihm das erzählte. Dieses verflixte Weib hatte mich ganz schön an der Nase herumgeführt.
    Die Frau drängte zu ihrem Mann -beziehungsweise zu dem, was aus ihm geworden war. Sie wäre zusammengesackt, wenn ich sie nicht festgehalten hätte.
    Dem Maul des Ungeheuers entstiegen grünliche, schlierenhafte Dämpfe. Sie breiteten sich über den leblosen Körper und sogen ihn auf eine physikalisch unerklärbare Weise auf.
    Als die Dämpfe sich verflüchtigten, war die Stelle, wo die schwarze Leiche gelegen hatte, leer.
    »Robert… mein Robert«, schluchzte die Frau. »Er ist weg…«
    Ich führte sie ins Wohnzimmer und zwang sie mit sanfter Gewalt, sich zu setzen. »Ich muß zu Sally Reynolds«, sagte ich unruhig. »Glauben Sie, daß Sie allein zurechtkommen?«
    Die Frau nickte matt, und ich stürmte aus ihrem Haus.
    »Sally!« schrie ich, als ich das Nachbarhaus mit schußbereitem Revolver betrat. »Jetzt wird abgerechnet!«
    Sie antwortete nicht. Ich hoffte, daß sie sich nicht aus dem Staub gemacht, sondern

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