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1871 - Mission der Siganesen

Titel: 1871 - Mission der Siganesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mußten über ein Dutzend sein.
    „Eisar ist schlau, aber so schlau auch wieder nicht", triumphierte der Siganese. „Natürlich diente die Ladung, die ich offiziell an Bord bringen ließ, nur der Ablenkung. Der eigentliche Schatz des Universums jedoch ist seiner Aufmerksamkeit entgangen. Kein Wunder, denn ich habe ihn bereits Wochen vorher an Bord geschmuggelt."
    Erneut langte er in die Wandöffnung und hantierte an der Steuereinheit. Ein Stück der Wand klappte nach unten und mit ihr die darauf befestigte Kaffeemaschine. Daneben befand sich eine Halterung für die Trinkbecher.
    Randolph Clement sog geräuschvoll die Luft durch die Zähne.
    „Du hast wirklich an alles gedacht."
    „Nicht wahr? Hätte ich meinem Verlangen nur gleich nachgegeben, dann wäre das Malheur mit dem Heldenanzug nicht passiert. Wasser Marsch!"
    Es zischte, als sich der Behälter der Maschine mit Trinkwasser füllte. Golgar kniete auf den Boden und fischte eines der Päckchen aus dem Versteck. Geschickt riß er es auf und füllte den Inhalt in die Maschine.
    „Dieser Schatz ist nicht mit Howalgonium aufzuwiegen", sagte Clement mit vor Ergriffenheit bebender Stimme und schnüffelte dem verzaubernden Geruch des aus seiner Vakuumpackung befreiten Pulvers nach.
    Verzückt beobachteten sie die Maschine bei der Arbeit und verfolgten, wie die dunkelbraune Flüssigkeit in den Glasbehälter tropfte und der Kaffeespiegel unaufhörlich anstieg. David Golgar zapfte zwei Becher voll und deutete auf den Tisch und die beiden Stühle in der Ecke des Baumes. Sie gingen hinüber und setzten sich.
    „Laut Beschaffungs- und Inventarliste ist es ein Ablagetisch für technische Geräte", eröffnete David Golgar seinem Begleiter. „In Wahrheit dient er ausschließlich den geplanten Kaffeepausen. Wir werden sie vermutlich öfter einlegen können."
    „Du meinst, der Flug nach Mystery dauert länger als erwartet?"
    „Das nicht. Aber ich rechne mit längeren Wartezeiten, wenn wir erst einmal angekommen sind. Erinnere dich an die Aufzeichnung des Gesprächs, das Michael Rhodan vor dreiundfünfzig Jahren mit Philip führte.
    Vielleicht sind außer den Kindern und den Alten gar keine Veego zu Hause. Es scheint für’ dieses Volk nichts anderes mehr zu geben als die Große Leere. Die GLADOR in allen Ehren, aber zweihundertfünfundzwanzig Millionen Lichtjahre können wir nicht mit ihr fliegen, nur um endlich einen Ennox anzutreffen. Vom Rückweg ganz zu schweigen. Wir müssen uns etwas einfallen ..."
    Er nippte an dem köstlichen Gebräu. Verglichen mit den riesigen Kübeln, aus denen Terraner ihren Kaffee tranken, wirkten die siganesischen Tassen eher wie Gegenstände aus dem Mikrokosmos. Und es paßten nicht mehr als ein paar Tropfen der Menge hinein, die ein Mensch wie Armin Assitar alle Stunde in seinen Schlund schüttete.
    „Woran denkst du?" erkundigte sich Randy.
    „Ich habe ein paar Gimmicks vorbereitet. Nein, stelle jetzt keine Fragen. Ich schweige wie ein Grab. Die Ennox können sich auf einige nette Überraschungen gefaßt machen. Laß uns anstoßen."
    Sie prosteten sich zu, und ließen die Kaffeetassen erklingen.
    „Auf eine erfolgreiche Mission", sagte David Golgar. „Wir Siganesen haben Atlan vor Kummerog gerettet. Dann wird es uns auch nicht schwerfallen, die Tolkander aus der Milchstraße zu jagen."
     
    5.
     
    Synkona im Taylfing, 1219 NGZ Ein Zwerg, war der erste Gedanke des Ennox. Ein Zwerg in einem riesigen Mantel.
    Der Raunach war ungefähr einen Meter und zwanzig groß. Sein Kopf erschien riesig und mit einem kleinen Gesicht. Was zuerst wie eine weit ausladende Haarpracht aussah, entpuppte sich als glänzender schwarzer Schädel. Vom oberen Teil des Hinterkopfes zog sich ein Knochenwulst bis unter das Kinn. Die Augen ähnelten Rubinen von hoher Leuchtkraft. Der Nasenrücken war schmal und so scharf wie die Schneide eines Messers. Unter den beiden Nasenlöchern lag der lippenlose Mund mit einer einzigen Reihe von scharfen, dolchartigen Zähnen. Vermutlich war der Körper unter der umfangreichen Robe zierlich. Das einzige, was an ein menschliches Wesen erinnerte, ragte in Gestalt von zwei fünffingrigen, wachsgelben Händen unter der Robe hervor.
    Das also war Dor-Res Thean.
    Dem Ennox lag es fern, Vorurteilen freien Lauf zu lassen. Aber in seiner menschenähnlichen, von den Anoree abgeschauten Gestalt und durch den früheren intensiven Kontakt zu Terranern und Galaktikern waren ihm deren Denkweisen nicht fremd geblieben. Der Raunach machte

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