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1871 - Mission der Siganesen

Titel: 1871 - Mission der Siganesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stelle. Er schwebte herüber zu Wilbur und fuhr ein halbes Dutzend Aufnahmeoptiken aus.
    „Wir benötigen die Koordinaten, an denen sich einst der Planet Charon befunden hat."
    „Ihr habt sie nicht?"
    „Die Große Leere stellt für die Völker der Damurial auch heute eine Tabuzone dar. Du wirst es nicht erleben, daß ein Thean die unsichtbare Grenze überschreitet und in das Nichts einfliegt. Deshalb werden du und ich bald auf ein anderes Schiff wechseln. Dor-Res kehrt nach Synkona zurück. Es gibt viel für ihn zu tun. Die Schüler der TheanSchule haben einen langen Weg vor sich, bis sie für die neue Zeit reif sind."
    Der Ennox nahm seinen Computer vom Hals und schaltete ihn ein.
    „Die Daten gehen soeben raus. Hast du sie?"
    „Ja. Danke, Wilbur."
    „Sind alle Androgynen so höflich?"
    „Wir haben es von Robert Gruener gelernt."
    „Dieser Robert Gruener muß ein interessanter Mensch sein."
    „Ohne ihn wären wir nicht das, was wir sind, und könnten unsere Aufgabe im Reich der Damurial nicht bewältigen."
    „Ich verstehe."
    Der Ennox richtete seine Aufmerksamkeit auf die Bildschirme. Das Panorama der gleißenden Sterne im überlappungsbereich der drei Sternhaufen verschwand übergangslos und wich diffusen Schlieren von grauer Farbe. Das Schiff war in den Überlichtflug eingetreten.
    A-12-486 geriet erneut in Bewegung.
    „Wir sollten jetzt Transdrei aufsuchen", teilte er mit. „Der Wechsel steht unmittelbar bevor."
    Wilbur sprang auf die Plattform und schielte hinüber zur Gestalt des mickrigen Theans. Dor-Res beachtete ihn nicht. Es war wohl unter seiner Würde, sich weiter um den Fremden an Bord zu kümmern. .
    Es beruht auf Gegenseitigkeit, dachte Wilbur. In früheren Zeiten hätten wir uns intensiv um Wesen wie die Raunach gekümmert und nicht lockergelassen, bis wir auch den letzten Baustein ihres Charakters begriffen hätten. Heute ist das anders. Die Große Leere hat uns verändert. Nicht mehr fremde Lebewesen stehen im Vordergrund, sondern etwas anderes. Wir haben eine Spur, und wir werden sie verfolgen, bis wir wissen, was es damit wirklich auf sich hat.
    Transdrei entpuppte sich als kleiner, würfelförmiger Raum mit gepolsterten Wänden und mehreren Dutzend Sicherheitsnischen. Der Androgyne griff mit einem Traktorfeld nach Wilbur und schob ihn in eine der Nischen hinein. Er selbst landete auf dem Fußboden.
    „Wie ein Transmitter sieht das nicht aus", stellte der Ennox fest. „Was ist das?"
    „Eine Transportkabine. Die Begegnung findet in wenigen Minuten statt. Die Automatik klinkt die Kabine. aus. Ein Zugstrahl befördert sie hinüber zum Begegnungsschiff, wo sie sich verankert."
    „Verstehe! Schneller geht es nur mit dem Kurzen Weg."
    Wilbur wartete auf ein Rucken oder ein flaues Gefühl im Magen. Es blieb aus. Nichts wies darauf hin, daß sich Transdrei in Bewegung setzte.
    „Das wird wohl heute nichts mehr", stellte der Ennox nach einer Weile fest.
    „Wir sind gerade angekommen. Der Athuerisk des Theans befindet sich bereits auf dem Rückweg nach Synkona."
    Der Androgyne zog Wilbur aus der Ni= sehe. Gemeinsam verließen sie Transdrei. Ein in sich gedrehter Korridor nahm sie auf. Er leuchtete violett, und sein Boden wies Unebenheiten auf. A12-486 führte seinen Gast in das kugelförmige Steuerzentrum.
    Zwei Maschinen seiner eigenen Baureihe erwarteten sie. Lebewesen hielten sich hier nicht auf.
    „A-Zwölf-Dreihundertvier und A-Zwölf-Siebenhundertzweiundneunzig", stellte Wilburs Begleiter die beiden Reproduktionen vor. „Sie werden uns ans Ziel bringen."
    „Die Flugstrecke beträgt etwas mehr als sieben Millionen Lichtjahre", empfingen die beiden Androgynen die Ankömmlinge. „Bittet geduldet euch ein wenig."
    Nach terranischer Zeitrechnung und unter Berücksichtigung der rückständigen Antriebstechnik benötigten sie für den Flug fast sechzig Tage.
    Wilbur richtete sich die zugewiesene Kabine ein. Wahllos trug er Dinge aus dem Schiff herbei, die ihn neugierig machten und sich transportieren ließen. Ab und zu beschäftigte er A-12-486 als Gehilfen.
    Irgendwann wurde ihm der Platz zu eng, und er wechselte in eine andere Kabine. Auch hier sammelte er mehr oder minder wahllos Dinge und Gegenstände. Er bastelte an ihnen herum, und mehrmals rettete ihm der Androgyne das Leben, bevor etwas in die Luft ging und das halbe Schiff zerriß.
    „Du solltest uns und den Flug nicht gefährden", mahnte A-12-486 beim vierten Mal. „Zwar bist du das einzige organische Lebewesen in diesem

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