Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1871 - Mission der Siganesen

Titel: 1871 - Mission der Siganesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schiff, aber auch wir Androgynen hängen an unserer Existenz."
    „Reproduzieren und Missionieren, ja, ja. Hat dieser Gruener euch das beigebracht?"
    „Ersteres ja. Das zweite ergibt sich als logische Konsequenz aus der Tatsache, daß die Mitglieder der Damurial unsere Station am Pulsar Borgia zerstörten und alle Androgynen mit sich nahmen."
    „Irgendwie ist es einleuchtend. Von einer schicksalhaften Vorherbestimmung redet ihr aber nicht, oder?"
    Die Antwort des Roboters war gut dazu angetan, Wilbur den Glauben an das Universum verlieren zu lassen.
    „Wir forschen nach allen Zusammenhängen und werden eines Tages die Antwort finden."
    Mit diesem Satz ließ der Androgyne den Ennox erst einmal allein.
    Die Tage und Wochen verstrichen voller gähnender Langeweile. Irgendwann mußte Wilbur dem Roboter die Wahrheit über den Kurzen Weg in die Große Leere sagen, aber diesen Zeitpunkt schob er so weit wie möglich von sich.
    Eineinhalb Tage vor dem Erreichen des Dunkelplaneten Charon II gab das Schiff Alarm. Übergangslos erwachten die Kommunikationssysteme zum Leben. Ein halbes Dutzend Lautsprecher begannen allein in Wilburs Kabine zu knattern.
    „Höchste Alarmstufe", verkündete die Automatik. „Es findet eine Invasion statt. Soeben sind fünfeinhalbtausend Lebewesen an Bord aufgetaucht."
    Der Ennox fuhr auf.
    „Na endlich. Es wird aber auch Zeit. A-Zwölf-Vierhundertsechsundachtzig, kannst du mich hören?"
    „Ja doch, Wilbur."
    „Es sind meine Artgenossen. Sie haben sich verabredungsgemäß eingefunden."
    „Darüber sollten wir sprechen. Ich erwarte dich in der Zentrale."
    Wilbur machte sich auf den Weg. Dreihundert Ennox umringten bereits die Androgynen. Sie begrüßten Wilbur mit verhaltenem Respekt. Nur einer ließ sich davon nicht beeindrucken.
    „Da bist du ja, du Herumtreiber!" rief er mit Fistelstimme. „Alles klar?"
    „Natürlich. Wie immer, wenn ich etwas in die Hand nehme", entgegnete Wilbur und musterte die Runde.
    Ohne Ausnahme trugen alle Ennox kleinere Geräte bis maximal zur Hälfte ihres eigenen Körpergewichts mit sich soviel, wie sie auf dem Kurzen Weg eben mitnehmen konnten.
    „Charon wartet auf uns", fuhr Wilbur. fort und wandte sich an den Androgynen. „Ich weiß, was du sagen willst, AZwölf-Vierhundertsechsundachtzig. Seit der Zündung des H5-Wasserstoffisotops auf den Samplern und dem endgültigen Dichtmachen der Perforation zwischen Arresum und Parresum können wir in die Große Leere springen und auch auf die Sampler. Charon Zwei haben wir bisher ausgeklammert, da die Gefahr durch die negative Strangeness zu groß ist. Sobald sich die Strangeness verflüchtigt hat, werden wir den Dunkelplaneten bis ins letzte Atom untersuchen."
    Fünfunddreißig Stunden später erschien auf der Ortung des Schiffes ein meteoritenzernarbter und von einer Eisschicht überzogener Himmelskörper. Die Ennox selbst waren es, die die negative Strangeness von Charon II anmaßen.
    „Zu früh", stieß Wilbur hervor und fixierte A-12-486. „Wir konnten das nicht wissen. In dreißig, vierzig Jahren vielleicht."
    Wie sie gekommen waren, verschwanden die Ennox. Übergangslos waren die Androgynen unter sich.
    A-12-486 blieb nichts anderes übrig, als den Rückflug nach Synkona anzuordnen.
     
    6.
     
    Space-Jet GLADOR, 10,3 Millionen Lichtjahre entfernt, 13. August 1289 NGZ Hermes Eisar traute seinen Augen und Ohren nicht. Fassungslos blieb er stehen und musterte das Ungetüm, das ihm da im Korridor entgegenkam. Es besaß die Form mehrerer ineinander verschachtelter Quader, und es bewegte sich auf sechs Beinen vorwärts, die außen an dem Konglomerat saßen. Das Gespenstische daran war, daß dieses Vehikel mit seinem schwankenden Gang bis auf ein halblautes Seufzen keinerlei Geräusche von sich gab.
    Er betätigte die winzige Erhebung an seiner Gürtelschnalle und baute ein Schirmfeld um sich herum auf.
    „Kommandant an Zentrale", sprudelte er hastig hervor. „Kann mir jemand sagen, was das ist?"
    „Nein." Das war Cyrra. „Wir haben keine Meldung vorliegen, daß es das Ding überhaupt gibt. Einen Augenblick. Ich schaue kurz im Ausrüstungslog nach." Er hörte ihr Atmen und ließ das Ding nicht aus den Augen. Tausend Zentimeter betrug die Entfernung noch, aber sie schrumpfte mit jedem Atemzug. „Tut mir leid, Eisar. Es handelt sich um einen Fremdkörper."
    „Das fehlt uns gerade noch. Gib mir das Protokoll des letzten Orientierungsstopps herunter. Das Ding muß irgendwo an Bord gelangt sein."
    Vor seinen

Weitere Kostenlose Bücher