1871 - Mission der Siganesen
Knorpel bohrte.
„Ich habe mich dreimal entschuldigt und dir einen holographischen Blumenstrauß nach dem anderen geschickt"; rechtfertigte er sich.
Endlich ließ sie los, aber das Ohr glühte, als habe jemand Lava Barübergegossen.
„Jetzt sind wir quitt, Jüngling."
Auf dem Bildschirm prangte die gelbe Sonne, und ein paar Handspannen rechts davon leuchtete ihr einziger Planet. Das erste Erkundungskommando hatte ihn Enno Igenannt, aber bald hatte sich wegen der unerklärlichen Phänomene auf der Oberfläche der Name Mystery eingebürgert. Die Veego nannten ihre Welt schlicht Heimat.
Der Planet leuchtete als blaues Juwel vor dem Hintergrund der Spiralgalaxis. Mystery besaß einen Durchmesser von 12.350 Kilometern. Die Schwerkraft lag bei rund einem Gravo, und die Sauerstoffatmosphäre war für Menschen und Menschenabkömmlinge völlig problemlos atembar. Die Oberfläche teilte sich in ein Drittel Landmassen und zwei Drittel Wasser auf. Die klimatischen Verhältnisse entsprachen denen Terras oder auch Camelots. Mystery bot sich dem Besucher als angenehme, völlig naturbelassene und problemlose Welt dar.
„Wenn jetzt ein Ennox auftaucht, sieht er alt aus", sagte David Golgar. „Mit Ausnahme des Kommandostands außerhalb unserer Zentraleinheit gibt es in der GLADOR keinen Platz für Typen mit Übergröße. Wir sollten so schnell wie möglich die Notfallbox ausfahren."
„Eine gute Idee", bekannte der Kommandant. „Kümmere dich darum!"
David Golgar war sich bewußt, daß er Eisar und den anderen ziemlich viel schuldig war. Er verzichtete auf sein großspuriges Gebaren und gab Randolph Clement einen Wink. Gemeinsam eilten sie zum zentralen Antigravschacht und ließen sich in der riesigen Röhre zum Hangar neben den Bodenschleusen hinabtragen.
Dort lagerte zwischen verschachtelten Aufbauten und schier endlos aufragenden Wänden die vier mal zwei mal zwei Meter große Einheit und wartete auf ihren Einsatz. Ein Zugstrahlprojektor und ein Schutzschirmaggregat sorgten dafür, daß sich die ausklappbare Metallplattform in eine geräumige Kabine mit einer angeflanschten Loge verwandeln ließ.
Für Wesen wie Terraner und Ennox reichte sie aus. Für Ertruser war sie zu klein.
David Golgar aktivierte das Terminal.
Ein farbiges Hologramm markierte die Grenze, die sie nicht überschreiten durften. Gleichzeitig flammte ein Schutzschirm auf. Die Plattform sank nach unten ins Bodenlose, verschwand in der Schwärze des Alls und klappte zur Seite. Der Syntron zeigte an, daß der Traktorstrahl für die nötige Schwerkraft von einem Gravo sorgte. Anschließend füllte sich die Kabine mit Atemluft. Die holographische Grenze erlosch, und der Boden des Hangars schloß sich wieder.
Golgar aktivierte sein Funkgerät und rief die Kommandozentrale.
„Die Box ist ausgefahren und wartet auf Besuch", meldete er. „Es kann losgehen."
Die Rückkehr in die Zentraleinheit glich der Flucht aus einer fremden, riesenhaften Welt in die Geborgenheit der eigenen vier Wände.
7.
Synkona im Taylfing, 1222 NGZ Dies ist das Wissen um die Geschehnisse vor zwei Millionen Jahren, wie es von der Schule der Theans und den übrigen Lenkern der Damurial seit der Versiegelung der Verbotenen Welten durch die Ayindi zusammengetragen wurde. Eine Wunderwaffe namens Quidor hat nie existiert. Vielmehr handelte es sich bei Quidor von Tanxtuunra um einen Ritter der Tiefe, der im Auftrag höherer Mächte versuchte, der Invasion von der anderen Seite Einhalt zu gebieten.
Daß die Heere des Bösen damals nicht siegten, verdanken die Völker an der Großen Leere einem natürlichen Umstand. Die Wesen von drüben - sie nennen ihren Lebensbereich Arresum - vermochten auf unserer Seite nur etwas mehr als dreißig Tage zu überleben. Dann starben sie zwangsläufig. Als sie dies erkannten, zogen sich die Überlebenden durch die „Löcher" zurück. Quidor und die Allianz aller Völker erklärten die betroffenen Planeten zu verbotenen Welten.
Die Damurial bewacht seither alle jene, die sich diesseits des endlosen Abgrunds befinden. Hundert Millionen Lichtjahre weit erstrecken sich der Einfluß und die Macht der Damurial, und Boten sind überallhin unterwegs, um die neuen Erkenntnisse zu vermitteln. Jene, die wir Galaktiker nennen, verkörpern ebensowenig das Böse wie die Ayindi, und alle haben sie den Bereich um die Große Leere wieder verlassen.
Die Gish-Vatachh wachen weiterhin darüber, daß niemand ohne Erlaubnis das Tabu verletzt, das unsere
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