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1873 - Zerstörte Zellen

Titel: 1873 - Zerstörte Zellen
Autoren: Unbekannt
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am Leben.
    Welche Schmach! ‘ „Wir geben nicht auf!" keuchte er, dem Wahnsinn so nahe, daß es nur noch eines winzigen Anstoßes bedurft hätte.
    Seine Hände tasteten höher, berührten den Magnetverschluß des Helmes. Er brauchte nur zuzudrücken, um der eigenen Qual ein Ende zu machen.
    Kaif Chiriatha hatte ihn zusehen lassen, wie sie seine Flotte vernichtete. Das war die schlimmste Schande, die sie ihm antun konnte.
    Seine Aufforderung zum Zweikampf hatte sie überhört und ihn ausgelacht, als er sie schließlich angefleht hatte, auf sein Flaggschiff zu schießen.
    Alle Raumer waren vom Feuer der Galornen zerrissen worden - sein Flaggschiff hatte nicht einen einzigen Treffer erhalten. Hilflos, dem Wahnsinn nahe, hatte er mit ansehen müssen, wie seine Flotte verging - Salve um Salve hatte er auf Galornenschiffe abgefeuert, ohne ihre Schutzschirme durchschlagen zu können, und nicht eines der Schiffe hatte sein Feuer erwidert. Sein Name würde in die Geschichte eingehen als der eines lächerlichen Kriegsherrn.
    Aber dann, endlich, der Feuerorkan der KEMPEST, von dem das Flaggschiff als letztes Schiff der ZentrifaalFlotte zerstört wurde ...
    A-Gatergadd preßte den lippenlosen Mund zusammen, er begann wieder klarer zu denken. Vielleicht war sein Überleben kein Zufall, vielleicht hatten die Götter eingegriffen und gaben ihm die Möglichkeit, seine Schande zu tilgen.
    „Dafür werde ich dich töten, Kaif Chiriatha!"
    Jedes Wort stieß er wie einen Schwur hervor. Sein eigenes Leben war verwirkt und wertlos geworden, aber er wollte nicht sterben, ohne möglichst viele dieser verfluchten Galornen mitzunehmen.
    „Du hattest einmal Glück, Kaif Chiriatha, doch wenn wir uns wieder begegnen, werde ich der Sieger sein."
    Eine neue Woge brennender Schmerzen tobte durch seinen Körper, als A-Gatergadd sich aufrichtete. Er stieß gegen etwas Weiches, Nachgiebiges, und als er den Kopf drehte, blickte er auf den halb gespaltenen, blutüberströmten Schädel seines Waffenleitoffiziers. Ein Stahlträger hatte B-Korrem erschlagen.
    Neue Erinnerungen: Der Zusammenbruch des Schirmfeldes; Materiestauber lösten den Schiffsrumpf auf; Impulsbündel hämmerten tödliche Glut in die ungeschützten Decks. In all dem losbrechenden Chaos versuchte er, die Übersicht zu bewahren.
    „Wir müssen in die Beiboote!" rief B-Korrem.
    Wie dünnes Papier zerplatzten die Wände der Zentrale, Feuer spritzte durch den Raum, verwandelte Zentrifaal in Gedankenschnelle in lodernde Fackeln.
    Seine Hände hämmerten auf die Kontrollen. Die KEMPEST stand im Fadenkreuz der Zielerfassung, so nahe, daß ihre Schutzschirme nur teilweise aktiviert sein konnten.
    „Es ist zu Ende, A-Gatergadd."
    Zeitlupenhaft langsam rollte die Feuerwalze heran. Bildschirme implodierten, Kontrollpulte wurden aus den Verankerungen gerissen und emporgewirbelt, dazwischen Dutzende Zentrifaal, wie Puppen den tobenden Gewalten ausgeliefert.
    „Feuer!"
    B-Korrem behinderte ihn, A-Gatergadd stieß ihn wütend zur Seite, aber der Feuerleitoffizier griff mit beiden Händen zu, und dann schlug A-Gatergadds Helm in die Magnethalterung. Gleichzeitig war die Glut über ihm ...
    B-Korrem hatte mit dem Leben bezahlt. Aber das war vorbei. Was nun noch zählte, war die Rache.
    A-Gatergadd stieg über den Leichnam hinweg. Das Feuer in der Zentrale war nach dem Vakuumeinbruch erloschen, nur hie und da zuckten immer noch energetische Entladungen durch die Finsternis. ‘ Die verschmierte Helmscheibe behinderte ihn, er hatte keine Möglichkeit, sie zu säubern. Mühsam kämpfte er sich durch ein Meer von Trümmern, aus dem unzählige ausgeglühte, scharfkantige Splitter ragten.
    Eine unvorsichtige Bewegung genügte, daß er sich den Raumanzug aufschlitzte.
    Weiter hinten war eine Rumpfsektion vom Materiestauber aufgelöst worden. A-Gatergadd konnte den Weltraum sehen und eine Reihe von Sternen.
    Keine Sterne, berichtigte er sich sofort. Das waren glühende Wracks, die Überreste seiner einst stolzen Kampfflotte.
    Wahrscheinlich war auch das Flaggschiff im Begriff, sich in einen feurigen Stern zu verwandeln.
    A-Gatergadd bewegte sich schneller. Leichen säumten seinen Weg, Zentrifaal, die sogar’ in geschlossenen Raumanzügen keine Chance gehabt hatten, der Vernichtung zu entrinnen.
    Im zentralen Antigravschacht kam er einigermaßen gut vorwärts. Zwar hatte auch im Herzen des Schiffes die Breitseite der KEMPEST deutliche Schäden hinterlassen, doch die Hindernisse waren leichter zu
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