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1873 - Zerstörte Zellen

Titel: 1873 - Zerstörte Zellen
Autoren: Unbekannt
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neben ihm im Gleiter und fliegen Richtung Stadtzentrum.
    „Ich habe veranlaßt, was in der Kürze der Zeit möglich war", sagt A-Betchaga, „ich habe Helfer für euch gefunden und außerdem Mitarbeiter beauftragt, Informationen über diesen G-Dreisden ausfindig zu machen. Das Ergebnis wird eine Weile auf sich warten lassenwir haben Probleme mit der Verwaltung; eigentlich können wir uns noch glücklich schätzen, daß bisher nicht das ganze öffentliche Leben zusammengebrochen ist."
    Ich glaube ihm die Schwierigkeiten unbesehen. Erst das Shifting, dann der Überfall des schwarzen Schiffes, dazu das neu erwachte Trauma der Zentrifaal, kein Wunder, daß einiges aus den Fugen geraten ist.
    Z-Z macht auch aus der Nähe einen verlassenen Eindruck. Ich will nicht sagen, daß die Metropole zur Geisterstadt geworden ist, aber das pulsierende Leben, das Bully und ich kennengelernt haben, ist einer erschreckenden Leere gewichen. Selbst die Parkanlagen mit den vielfältigen Kunstwerken scheinen plötzlich einen Hauch von Schwermut und Depression zu verbreiten.
    A-Betchaga überläßt den Gleiter einem Leitstrahl. Fast nur noch im Schrittempo schweben wir in gut vierzig Metern Höheauf ein pyramidenförmiges Gebäude zu. Am anderen Ende der Straße ragt die „geschälte Apfelsine" auf, wie Bully es einmal ausgedrückt hat.
    Ein Wandsegment gibt die Zufahrt zu einem Parkdeck frei. Eine Vielzahl von Gleitern steht hier.
    Dennoch sehe ich keine Zentrifaal.
    „Ich stelle euch das beste biochemische Labor zur Verfügung, über das wir auf Z-Z verfügen", sagt A-Betchaga. „Selbstverständlich bitte ich, mich über alle Ergebnisse auf dem laufenden zu halten."
    „Ich denke, das läßt sich machen", bestätigt Bully.
    Ein Lift bringt uns ins Erdgeschoß, dann müssen wir umsteigen. Elektronische Sperren, Kontrollen durch uniformierte Zentrifaal, danach eine Strahlendusche.
    „Höchster Sicherheitsstandard", erläutert der Regierungschef. „Die Experimente, die stattgefunden haben, durften nicht durch eingeschleppte Mikroorganismen verfälscht werden."
    „Oder umgekehrt."
    A-Betchaga zögert, dann bestätigt er: „Ich gebe zu, zeitweise wurde mit biologischen und chemischen Kampfstoffen experimentiert."
    „Und heute?" will ich wissen.
    Wir sind am Ziel angelangt. Ein hell erleuchteter, steril wirkender Korridor erwartet uns. Blinkende Anzeigen kennzeichnen den Labortrakt.
    „Das Shifting hat mit einem Schlag unsere Ziele zunichte gemacht", sagt A-Betchaga. „In einer Panikreaktion wurden fast alle Projekte von den Forschern selbst vernichtet."
    Eine letzte Strahlenschranke. Erst nachdem der Zentrifaal seine Krallenhand umständlich auf eine Kontaktplatte gedrückt hat, können wir passieren.
    „Ihr habt also einen toten Zentrifaal im Drachen vorgefunden", beginnt A-Betchaga unerwartet. „Wieso ist euch sein Name bekannt?"
    Seltsam, ich habe das Gefühl, daß ihn diese Frage schon die ganze Zeit beschäftigt, aber erst jetzt hat er sich das Herz gefaßt, sie auszusprechen. Fürchtet er, daß wirklich Zentrifaal daran beteiligt waren, die Drachen zu sabotieren, und daß eine solche Wahrheit das Shifting noch im nachhinein rechtfertigen würde?
    Ich zeige ihm G-Dreisdens ID-Marke, die ich an mich genommen habe. Außer der Namensprägung trägt sie einen Mikrochip; ich bin überzeugt davon, daß auf ihm genügend relevante Daten gespeichert sind.
    „Ich lasse die Marke auswerten", verspricht der Regierungschef. „Auf ihr sind Werdegang, Dienstgrad und andere wichtige Informationen enthalten."
    Warum nicht? Bully und ich werden ohne seine Mithilfe nichts anderes herausfinden, als wir schon wissen. Und falls die ID-Marke sich in seinen Händen in nichts auflöst, wissen wir wenigstens, woran wir sind.
    Nein, das traue ich dem Zentrifaal nicht zu. Er meint es ehrlich. Zumindest seit er selbst dem Shifting unterworfen war. Bully und ich haben den Schrecken am eigenen Körper verspürt, wir können nur froh sein, daß die Aktivatorchips uns vor den unangenehmen Folgen bewahrt haben. A-Betchaga hingegen hat die Hälfte seiner restlichen Lebensspanne verloren.
     
    *
     
    Die Überraschung ist gelungen.
    Mit allem habe ich gerechnet, nur nicht damit, ausgerechnet in den Labors A-Caliform und seinen Clan wiederzusehen. Kaif Chiriatha hat versprochen, die Zentrifaal unbeschadet in ihr Heimatsystem zurückzubringen, und sie hat Wort gehalten. Wenn ich nachrechne, müssen aber schon kurze Zeit danach die Aggressiv-Quoten von ihr
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