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1873 - Zerstörte Zellen

Titel: 1873 - Zerstörte Zellen
Autoren: Unbekannt
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sich an der Stirn.
    „Wir warten auf A-Betchaga. Danach ab ins nächste Labor!"
    „Wir müssen das Schiff tarnen", sagt Foremon unvermittelt. „Mindestens gegen optische Beobachtung aus dem Weltraum."
    Vorübergehend hoffe ich, die PEGOOM könne über Vorrichtungen wie einen Deflektorschirm verfügen, dessen Funktion Foremon nur noch nicht ausfindig gemacht hat. Aber ich verwerfe den Gedanken sofort wieder. Das Schiff ist konsequent für die Bedienung durch Nichtfachleute konzipiert: Beschriftungen leuchten in Goo-Standard, und Funktionserklärungen erfolgen ohnehin auf mentaler Basis. Foremon wäre über die Existenz von Tarnvorrichtungen also längst informiert.
    Ein offener Gleiter schwebt heran. Nur diese eine Maschine. Ansonsten ist wenig Verkehr im Luftraum über der Millionenmetropole zu sehen.
    „Alles hat sich verändert", murmelt Bully betreten. „Erst das Shifting, dann der Angriff der schwarzen Galornenschiffe. Das Weltbild der Zentrifaal ist nicht nur ins Wanken geraten, es muß völlig zusammengebrochen sein. Wenn du mich fragst, Perry, sie tun mir verdammt leid. Und dann noch die Hintergründe ihrer Entstehung ..." Er beißt sich auf die Unterlippe und schweigt betreten.
    Der Gleiter ist gelandet. Zwei Zentrifaal steigen aus, kommen zögernd näher. Es regnet, dichte Wolken ballen sich über der Stadt. In der Ferne kann ich nur schemenhaft das Regierungsgebäude erkennen, diese stilisierte Krallenhand, die sich um einen kugelförmigen Hauptbau schließt.
    „Ich bleibe an Bord zurück", erklärt Foremon überraschend.
    Das ist seine Entscheidung. Ich kann und will ihm nicht dreinreden. Eigentlich habe ich sogar gehofft, daß er das vorschlagen würde. Die PEGOOM ist und bleibt ein Galornenschiff, und gut sind die Zentrifaal wahrlich nicht auf Galornen zu sprechen.
    „Paßt auf eure Knochen auf!" meint Foremon.
    „Du auch", grinst Bully. „Keine Sorge, uns wirst du nicht los, bevor wir nicht vor dem Pilzdom stehen und über die Brücke in unsere Heimat zurückkehren."
    Für einen Moment lese ich Sehnsucht in seinen Augen. Immerhin sind wir nicht erst seit wenigen Tagen in Plantagoo. Was mag im Sonnensystem und auf Trokan bis heute geschehen sein? Und Alaska Saedelaere?
    Wartet er sehnsüchtig auf der Brücke auf unsere Rückkehr? Ich glaube nicht, fürchte eher, daß es ihn zu einem anderen Brückenpfeiler verschlagen hat. Vielleicht sitzt er auch längst wieder auf Camelot und genießt ein Gläschen Vurguzz.
    „Was ist los mit dir?" Bully stößt mich an. „Träumst du?"
    Als wir die untere Mannschleuse erreichen, stehen A-Betchaga und sein Begleiter immer noch in respektvollem Abstand. Wir lassen uns vom Antigrav auf der Piste absetzen.
    Brandgeruch hängt in der Luft, mit einem metallischen Beigeschmack. Deutlich ist die Hitze wahrzunehmen, die von den zerstörten Raumschiffen ausgeht. Thermosalven aus den Geschützen eines schwarzen Galornenschiffes haben fast den halben Raumhafen aufgewühlt.
    „Ich hätte Zentrifaal-Zentrum gerne unter anderen Umständen wieder betreten", beginne ich, als ich A-Betchaga erreiche.
    Ich kann nicht sagen, ob seine Blickleiste mich durchdringend anstarrt oder ob er mich nicht richtig wahrnimmt. Er erscheint mir stark gealtert. Ist das schon eine Folge des Shifting?
    „Warum verzichten wir nicht auf den Austausch von Höflichkeitsfloskeln?" fragt er völlig unerwartet.
    „Jeder von uns hat seine eigenen Probleme, trotzdem habe ich entschieden, euch die Hilfe der Zentrifaal nicht zu versagen. Die Drachen sind also schuld daran, daß die Galornen zu mordgierigen Bestien wurden?" Er stößt eine Reihe heiserer Laute aus, die wohl eine Art Gelächter darstellen. „Welche Ironie des Schicksals das ist, können nur wir Zentrifaal ermessen." Er streckt die Krallenhand aus und deutet auf die PEGOOM. „Das kleine Schiff erfüllt mich mit Unbehagen. Je eher es aus diesem System wieder verschwindet, desto besser für alle."
    „Wir fliegen ab, sobald die Zellproben analysiert und ausgewertet wurden, die wir aus dem Drachen von Galorn mitgebracht haben."
    „Bis dahin muß die PEGOOM eben getarnt werden", drängt Bully.
    A-Betchaga ist einverstanden. Nicht nur das, ihm scheint ein Stein vom Herzen zu fallen, daß wir diesen Vorschlag machen. Er ist furchtsam und verwirrt, fordert seinen Begleiter, den er uns noch immer nicht vorgestellt hat, auf, alles zu veranlassen, damit das Galornenschiff nicht identifiziert werden kann.
    Minuten später sitzen Reginald und ich
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